Polizei warnt: So schützen Sie sich vor WhatsApp-Betrug

Eine typische Nachricht, mit der Betrüger über WhatsApp an Geld kommen wollen. Foto: Polizei Mettmann
Es häufen sich wieder betrügerische SMS- und WhatsApp-Nachrichten – auch im Landkreis Goslar. Die Polizei warnt daher vor einer wiederauftretenden Betrugsmasche, auch vor falschen Beamten. Die GZ zeigt, wie Sie sich davor schützen können.
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„Hallo Mama, hallo Papa. Mein Handy ist kaputt. Ich brauche eure Hilfe.“ Sie fangen mit ganz harmlosen Sätzen an, haben dann aber meist gravierende und teure Folgen: betrügerische SMS- oder WhatsApp-Nachrichten. Auch im Landkreis Goslar gibt es immer wieder solche Fälle.
Nun meldet sich die Polizei Goslar zu Wort: In den vergangenen Wochen seien bereits rund 50 Fälle einer wiederauftretenden Betrugsmasche registriert worden. Diese hätten „teilweise zu erheblichen finanziellen Schäden bei den Geschädigten“ geführt, heißt es in einer Pressemitteilung der Polizei.
„Schwerwiegende finanzielle Folgen“ für die Opfer

Auch im Landkreis Goslar häufen sich wieder verdächtige WhatsApp-Nachrichten. Foto: LKA Niedersachsen
Beim SMS- oder WhatApp-Betrug bevorzugen die Täter nicht die verbale, sondern die schriftliche Kommunikation über beliebte Nachrichtendienste.
Betrüger fordern auf, alte Nummer zu löschen
WhatsApp wirbt seit längerer Zeit mit einer „Ende-zu-Ende-Verschlüsselung“. Für viele Anwender ist der Begriff jedoch irreführend, weil er andeutet, dass bei einer sicheren und verschlüsselten Verbindung nichts schieflaufen kann. Das ist aber nicht der Fall.
Bei den meisten Betrügerein geben sich die Täter als Sohn oder Tochter aus und täuschen finanzielle Probleme vor. Zudem geben sie an, ein neues Handy zu besitzen oder ihr altes verloren zu haben und sich deshalb unter einer unbekannten Nummer zu melden. Gleichzeitig fordern sie auf, die alte Handynummer zu löschen.
Nachrichten häufiger hinterfragen
Damit wollen die Täter erreichen, dass Nachfragen beim echten Angehörigen erschwert oder verhindert werden. Ziel ist es, die Hilfe der Eltern oder Angehörigen auszunutzen. Danach bitten sie um Unterstützung bei ihren finanziellen Problemen. In den meisten Fällen geht es dabei um eine Online-Banküberweisung. Auch täuschen sie Probleme mit dem Mikrofon am Handy vor und wollen des damit den Opfern erschweren, die Angaben zu überprüfen.
Viele der angeschriebenen Personen hinterfragen die Nachrichten nicht und helfen meist mit zum Teil mehreren Banküberweisungen auf ein fremdes und häufig ausländisches Konto aus.
So erging es beispielsweise erst vor wenigen Tagen zwei Frauen aus Langenfeld. Beide wurden um eine vierstellige Summe betrogen, weil sie auf verdächtige Nachrichten über WhatsApp regierten und sich hilfsbereit zeigten.
Falsche Polizisten und Schockanrufe
Immer perfider wird hingegen die Betrugsmasche, sich als falsche Polizisten auszugeben. Die Täter warnen beim ersten Kontakt dabei selbst vor Anrufen falscher Polizisten. Das berichteten vermeintliche Opfer in den vergangenen Tag aus dem Kreis Paderborn.
Neben dieser Variante gab es auch wieder Schockanrufe. Dabei wird den Opfern vorgetäuscht, dass der Sohn oder die Tochter in einen tödlichen Autounfall verwickelt waren und ins Gefängnis mussten. Als Kaution für eine Freilassung forderten die Täter 40.000 Euro.
So schützen Sie sich vor Betrug
Um einen so großen finanziellen Schaden zu vermeiden, gibt es ein paar Tipps, um richtig auf verdächtige Nachrichten zu reagieren. Die GZ fasst zusammen:
- Reagieren Sie nicht auf die Nachricht
- Überweisen Sie auf keinen Fall Geld ohne Rücksprache mit Ihren Angehörigen
- Keine Echtzeit-Überweisungen durchführen
- Wenn Sie einen Betrug vermuten, sperren Sie den Kontakt und wenden Sie sich an Ihre lokale Polizei
- Seien Sie skeptisch, wenn Sie Nachrichten von unbekannten Nummern erhalten
- Kontaktieren Sie immer ihre Verwandten telefonisch unter den Ihnen bekannten Nummern und erkundigen Sie sich persönlich, ob wirklich ein Rufnummernwechsel stattgefunden hat
- Sprechen Sie mit Nachbarn, Bekannten und älteren Personen in Ihrem Umfeld über Betrugsmaschen
- Geben Sie auf keinen Fall private Daten, Bankkonto- oder Kreditkartennummern oder Zugangsdaten zu Kundenkonten heraus
- Gewähren Sie einem unbekannten Anrufer niemals Zugriff auf Ihren Rechner
- Lassen Sie Unbekannte vor Ihrer Wohnungstür: Sie sind grundsätzlich nicht verpflichtet, jemanden in Ihre Wohnung zu lassen
- Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis und rufen Sie Nachbarn dazu