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Verkehrswende

Neue Vorfahrt für Fußgänger und Radfahrer in Goslar

Auf Goslars Straßen sollen Radfahrer, aber auch Fußgänger mehr Platz bekommen. Symbolfoto: Philipp von Ditfurth/dpa

Auf Goslars Straßen sollen Radfahrer, aber auch Fußgänger mehr Platz bekommen. Symbolfoto: Philipp von Ditfurth/dpa

Wie soll die Mobilität der Zukunft in Goslar aussehen? Fest steht, dass weniger Platz für Autos vorhanden sein wird. Der Bauausschuss berät nun über die Ergebnisse der Verkehrs-Workshops. Ein Planungsbüro soll für viel Geld engagiert werden.

Von Hendrik Roß Dienstag, 14.02.2023, 05:58 Uhr

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Goslar. Fußgängern und Radfahrern gehört die Mobilität der Zukunft in Goslar. Auf das Auto sollen die Menschen möglichst verzichten. So sieht es das verkehrspolitische Leitbild vor, das der Bauausschuss nun auf dem Tisch hatte.

Mehr Barrierefreiheit, neue Fahrradstraßen, weniger Parkplätze, eine autoreduzierte Altstadt, günstige Bustickets – so soll Mobilität in Goslar im Jahr 2035 aussehen. Die Leitlinien gehen klar weg vom motorisierten Individualverkehr. Bei zwei Workshops, in der das Papier erarbeitet wurde, waren Verwaltung und Politik, Verkehrsbetriebe, Stadtmarketing sowie die Klimaschutz-Bewegung „Fridays for Future“ beteiligt. Sie haben viele Ideen festgehalten, doch wie geht es weiter? Die Stadtverwaltung hat vorgeschlagen, dass ein Planungsbüro mit der Erstellung eines Mobilitätskonzeptes beauftragt wird – 170.000 Euro sollen dafür bereitgestellt werden. Die Linke-Ratsfraktion will das Geld lieber sparen und einen weiteren Workshop organisieren, der konkrete Maßnahmen herausarbeitet.

Schneller am Ziel

Hinreichend Ortskenntnisse seien in der Runde vertreten. Außerdem wäre man so schneller und könnte bereits kommendes Jahr mit der Umsetzung beginnen, argumentierte Linken-Ratsherr Michael Ohse. Für seinen Vorstoß erntete er im Bauausschuss durchaus Sympathien: „Die Linke will Druck auf den Kessel bringen“, lobte etwa Axel Siebe (CDU). Aber welcher Weg sei dafür der beste?

Stefan Eble (SPD) befürchtete, dass ein zusätzlicher Workshop „keinen weiteren Erkenntnisgewinn“ bringen werde und ein qualifiziertes Fachbüro am Ende „mehr Geschwindigkeit“ zu bieten hätte. Goslars Tiefbau-Chef Mathias Brand erinnerte daran, dass eine Priorisierung von Fußgängern und Radfahrern etwas Neues sein wird und „nicht ganz schmerzfrei“ umzusetzen sei. Das werde Konflikte mit sich bringen. Man denke nur an den geplanten Rückbau von Parkflächen in der Altstadt. Der Stadt werde es nicht gelingen, ein Konzept in der nötigen Tiefe zu erstellen, warb Brand für professionelle Unterstützung durch ein Planungsbüro. Das heiße ja nicht, dass die Stadt nicht einzelne Maßnahmen schon umsetzen könne. „Wir warten jetzt nicht einfach, bis der Plan fertig ist“, bestätigte auch Bauservice-Chefin Marion Siegmeier.

Antrag abgelehnt

Die Linke-Antrag für einen weiteren verkehrspolitischen Workshop wurde vom Bauausschuss einstimmig abgelehnt. Nur Ausschuss-Chefin Sabine Seifarth (Grüne Partei 42) enthielt sich bei der Abstimmung.

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