Morgen fange ich gleich an ...

Der Oberharzer Winter hat es in sich: Das Auto ist unter einem Schneeberg begraben – Ingrid Lader hat ihre Weihnachtspause zu lang werden lassen. Foto: Privat
„Mein schönstes Weihnachtsfest“ heißt unsere GZ-Adventsserie. Leserinnen und Leser schreiben Geschichten, die ermuntern, besinnlich sind, Hoffnung geben – gerade auch im zweiten Corona-Jahr. Ingrid Lader aus Clausthal-Zellerfeld erzählt ihr Erlebnis mit einem schneereichen Weihnachtsfest.
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Clausthal-Zellerfeld. Es war Anfang der 2000er Jahre, als die Geschichte passierte, von der ich jetzt erzählen will. Ich war über Weihnachten und Silvester hier allein im Haus. Meine Kinder, die mit mir in dem Haus lebten, waren in Urlaub gefahren. Da ich mich schon seit langer Zeit bereit erklärt hatte, den Weihnachtsdienst in der Klinik, wo ich arbeitete, zu übernehmen, konnte ich natürlich nicht mitfahren.
Just am letzten Tag meines Dienstes fing es mittags, als ich gerade zur Arbeit fahren wollte, an zu schneien. Als ich am Abend um20 Uhr von der Arbeit nach Hause fuhr, schneite es immer noch. Auch auf den Straßen lag schon eine dicke Schneeschicht. Der Zellbach war wegen quer stehender Autos nicht zu befahren, und so musste ich den Weg nehmen über die Altenauer Straße, hinauf zur Andreasberger Straße und über den Schlagbaum. Es ging zwar langsam, aber immerhin voran, und ich kam auch gut zu Hause an.
Nun hatte ich aber keine Lust mehr, vor der Garage den Schnee wegzuschaufeln, um das Auto hi-neinfahren zu können. Ich stellte es vor der Garage ab und wollte dann am nächsten Morgen mit Tageslicht den Schnee zur Seite räumen. Doch es schneite auch noch die ganze Nacht über – und auch am nächsten Tag und an den folgenden Tagen gingen immer wieder Schneeschauer nieder. Ich habe das Freischaufeln an der Garage also von Tag zu Tag verschoben. Inzwischen war von meinem Auto nichts mehr zu sehen, vor der Garage gab es nur einen größeren weißen Berg. Anfang Januar kamen die Kinder aus dem Urlaub zurück und sahen die Bescherung. Auch vor ihrer Garage – beide Garagen stehen nebeneinander – türmte sich hoher Schnee. Es wurde ein Raupengerät bestellt, das zunächst die Einfahrt frei schieben musste. Danach fing ich an, mein Auto nach und nach aus seinem Winterkleid zu befreien. Ich öffnete die Tür, setzte mich mit banger Erwartung ins Auto und drehte den Zündschlüssel um. Ohne Probleme sprang der Motor an – das Auto hatte mir die schneereiche Pause über Weihnachten und Silvester nicht übel genommen.