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Vier Autoren lesen

Mord und Totschlag auf dem Baumwipfelpfad

Jürgen H. Moch, er lebt abwechselnd in Altenau und in Bayern, schreibt Fantasyromane. Mit „Harzmagie“ ist er auf dem Baumwipfelpfad. – für ihn eine Premiere. Foto: Kammer

Jürgen H. Moch, er lebt abwechselnd in Altenau und in Bayern, schreibt Fantasyromane. Mit „Harzmagie“ ist er auf dem Baumwipfelpfad. – für ihn eine Premiere. Foto: Kammer

Vier Krimiautoren haben jetzt aufdem Baumwipfelpfad aus ihren Werken vorgelesen. Vortragende waren Corina C. Klengel, Jürgen H. Moch, Barbara Merten und Helmut Exner, allesamt im Harz gut bekannt als Autoren spannender Bücher.

Von Catrin Kammer Mittwoch, 05.07.2023, 11:00 Uhr

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Bad Harzburg. Amüsantes und Schauriges brachte die jüngste Krimilesung auf dem Baumwipfelpfad hervor. Vortragende waren Corina C. Klengel, Jürgen H. Moch, Barbara Merten und Helmut Exner, allesamt im Harz gut bekannt als Autoren spannender Bücher. Und alle haben ihre Fans, allen voran natürlich Helmut Exner mit seiner „Harzer Miss Marple“, Lili Höschen. Aktuell steht das 20. Buch in den Startlöchern, bereits sehnlichst erwartet von den 60 Anwesenden der Lesung auf dem Baumwipfelpfad. Doch die Zeit bis zum Erscheinen des Buches muss überbrückt werden, gut also, dass sich weitere Autoren dem Harz zuwenden.

Kurhotel brennt

Zunächst entführte Barbara Merten mit „Mordsmäßig Harzig“ auf den Campingplatz am Wiesenbeker Teich. Kommissar Schneider muss dort mit ansehen, wie das alte Kurhotel in Flammen aufgeht, das er noch aus Kindertagen kannte. Ist ein Immobilienhai in die Sache verstrickt? Warum aber wurde dann dessen Tochter entführt? Der geplante Urlaub fällt somit zum Missfallen von Schneiders Ehefrau Mathilde ins Wasser, denn der Fall muss geklärt werden. Wie sich alles auflöst, verriet die Autorin natürlich nicht.

Jürgen H. Moch hat während seines Studiums in Clausthal die Magie des Harzes entdeckt und begann „in den langen, kalten Winternächten“ zu schreiben. Nur zwei der Anwesenden hatten eines seiner Bücher bereits gelesen, der Rest war also gespannt auf etwas Neues. Das bietet Moch in der Tat, denn seine große Leidenschaft ist Fantasy. In ausgewählten Szenen seiner Reihe „Harzmagie“ stellte der Autor seine Protagonisten vor: Elisabeth Wollner mit ihren mysteriösen Freunden Theobald und Sabrina. Theobald zum Beispiel ist der Sohn der Apothekerin der Zellerfelder „Fratzenapotheke“. Seine Mutter hat durchaus ihre Geheimnisse. Ist sie gar eine Hexe? Sabrina hingegen zeigt sich als „schwarzgekleidetes Gothikmädel“ mit bleicher Gesichtsfarbe – „kein Wunder im sonnenarmen Harz“.

Das Publikum lachte und konnte sich auf Corina C. Klengel freuen. Ihr neuer Roman „Die Methode Whitechapel“ spielt im Braunschweig des Jahres 1889. Hier erlebt der Leser, wie auch dort schaurige Hurenmorde stattfinden. „Jack the Ripper“ bei uns? Ob dem so ist, klären die scharfsinnige Apothekerstochter Wilhelmina Strohmann und der gerade frisch ins Amt berufene Commissaire Georg Stollberg.

Das Buch lenkt den Blick auf die damalige Situation von Frauen und es verfolgt, wie sich die Kriminalistik entwickelt hat. Von der Autorin selbst gezeichnete Skizzen lassen das lange vergangene Braunschweig wieder auferstehen. „Ein wirklich schönes Buch“, befanden die Anwesenden, die sich von allen Autoren gern mitgebrachte oder vor Ort gekaufte Bücher signieren ließen.

Auf Lili Höschen und Helmut Exner hatte sich das Publikum offensichtlich ganz besonders gefreut, wie ein langanhaltender Beifall bewies. Exner berichtete, wie sich Lili Höschen und ihre Freundin Gretel Kuhfuß die Landesgartenschau in Bad Gandersheim besuchen und dort auf eine fleischfressende Pflanze treffen. Skurril, schräg und schaurig, wie gewohnt. Und so wird auch der 20. Roman „Rio Rakete“ werden, in den Exner schon einmal vorab blicken ließ.

Giftmord in Hahnenklee

Zu viel wurde nicht verraten, aber potenzielle Leser können sich schon auf interessante, oft unfreiwillig komische Figuren freuen, wie den Fischhändler Max Graf Fischmaul de la Rosé. Ein Mord passiert natürlich auch, diesmal in Hahnenklee. Walter Hagedorn wird vergiftet, nachdem er ein Gemälde von Lorelei Striemel erwirbt. Fragen über Fragen, Lilis Scharfsinn ist wieder einmal gefordert. „Wenn der Lektor mitspielt“, so Exner unter Beifall, „erscheint das Buch noch im Juli“. Es bleibt also spannend.

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