Mit Video: Wahnsinns-Andrang bei GZ-Glücksschweinchenverkauf
In nicht einmal zehn Minuten sind alle 4200 GZ-Glücksschweinchen in der Bad Harzburger Fußgängerzone verkauft. Foto: Schlegel
Zum 50. Geburtstag kehrte der Straßenverkauf bei der GZ-Glücksschweinchenaktion zurück. Der Andrang war überwältigend. Tausende Schweinchen gingen im gesamten Verbreitungsgebiet binnen Minuten über die Verkaufstische. Am Ende steht ein beeindruckendes Ergebnis.
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Mehr als 55.000 Euro sind beim diesjährigen Verkauf der GZ-Glücksschweinchen am Silvestertag zusammengekommen. Damit stiegen die Einnahmen zum 50. Geburtstag der Spendenaktion um satte 3000 Euro gegenüber 2019 an, als der Straßenverkauf vor der Corona-Pandemie zum bisher letzten Mal stattfand.
Vor drei Jahren waren zudem 1000 Schweinchen mehr im Verkauf. Im Schnitt brachte dieses Jahr jeder der 38.000 GZ-Glücksbringer 1,45 Euro ein – elf Cent mehr als 2019. Ein schönes Zeichen: Auch in schwierigen Zeiten sind die Menschen also bereit, Geld für den guten Zweck auszugeben.
So lang wie 2022 war die Schlange vor dem GZ-Pressehaus noch nie – jedenfalls konnte sich niemand daran erinnern. Bis zur Petersilienstraße standen die Menschen in Goslar, um am Silvestermorgen eines der GZ-Glücksschweinchen zu ergattern.
Es gab kein Halten mehr
Als die Türen der GZ um 9 Uhr aufgingen, gab es kein Halten mehr. Innerhalb von 15 Minuten waren 2200 Schweinchen über die Ladentheke gegangen. Die ersten Glücksjäger harrten schon seit 7 Uhr vor dem Pressehaus aus. Auch wenn der letzte Tag des Jahres eher an einen windigen Frühling erinnerte, versorgte das GZ-Team Lisa Kasemir, Justus Bode und Jörg Kleine die Wartenden mit Heißgetränken und verkauften aus dem Büro des Chefredakteurs Glücksschweinchen-Kekse für den guten Zweck. Extra zum Jubiläum hatte die GZ bei Bäckermeister Jürgen Braun 50 Tütchen gebacken.
An anderen Verkaufsstationen im Stadtgebiet war der Andrang ebenfalls riesig. Sudmerberg meldete: 1300 Schweinchen in zehn Minuten verkauft. Den Anfang machte Immenrode um 7 Uhr. 250 GZ-Glücksbringer waren binnen sieben Minuten weg.
In Bad Harzburg fand der Glücksschweinchenverkauf traditionell wieder nur an einem zentralen Ort statt: in der Fußgängerzone in Höhe der ehemaligen Post. Als Schweinehändler betätigten sich auch hier Mitglieder des Stadtrates, darunter auch einige Ehemalige wie Bernhard Düsing, der seit Anbeginn die Aktion unterstützt und es sich auch als Ratsrentner nicht nehmen ließ, in den Dienst der guten Sache zu treten. Mit dabei waren zudem Abordnungen der Spendenempfänger, in Bad Harzburg geht das Geld an den Tierschutzverein, den Kinderschutzbund und die Organisatoren des Canossa-Benefiz-Laufes. Auf sie alle wartete am späten Vormittag eine riesige Menschenmenge, „mehr als sonst“, waren sich erfahrene Händler sicher. Ein Grund dafür mag gewesen sein, dass es am Morgen in Bad Harzburg keinen Schweinehandel in der Geschäftsstelle gegeben hatte, diese Glücksbringer waren allerdings dem Kontingent zugeschlagen worden, das in der Stadt verkauft wurde. 4200 Schweine kamen in den Handel – und waren nach nicht einmal zehn Minuten ausverkauft.
Clausthaler sind sehr spendabel
Ähnlich schnell ging in Clausthal-Zellerfeld und den Ortsteilen der Verkauf von 3800 Schweinen über die Bühne. Die Vertreter der Politik haben in der Berg- und Universitätsstadt rund 8000 Euro eingenommen, was einen Durchschnittspreis von mehr als 2,10 Euro macht. Häufig herrscht dort nach wie vor das Motto „Schweine für Scheine“. Daher haben einige großzügige Spender auch schon einmal 10 Euro pro Glücksbringer gezahlt. Bei der GZ-Agentur Papierflitzer in Zellerfeld wartete der erste Kunde bereits um 8 Uhr vor der Tür, eine Stunde vor dem Verkaufsbeginn. Er wollte sichergehen, auch wirklich eins der begehrten Glücksschweinchen zu bekommen. Und tatsächlich waren die Borstentiere ratzfatz weg – teilweise haben die Menschen auch gleich 30, 40 Stück auf einmal gekauft, um die ganze Familie und Freunde mitzuversorgen. Wer dann noch eins erwerben wollte, ging munter durch den Ort – in der Hoffnung, noch eins der grünen Jubiläumsschweine zu ergattern. Positiv kamen im Oberharz übrigens die besondere Farbe der Tierchen sowie die Spendenempfänger an: Das Spiegelbad in Wildemann, die Venito-Gesellschaft Oberharz, der Ponyreiter-Musikzug und der Clausthaler Tisch Lazarus werden sich den Erlös teilen.
In Schladen-Werla waren die 800 Schweinchen an den drei Verkaufsstellen innerhalb von fünf Minuten ausverkauft. Sowohl am Nahversorgungszentrum und der Sparkasse in Schladen als auch am Hornburger NP-Markt herrschte großer Andrang. In der Spitze wurden bis zu vier Euro pro Schweinchen geboten. Insgesamt sammelten die Gemeinderatsmitglieder 1050 Euro ein. Manche interessierten Leser gingen leer aus, da sie nicht direkt zu Beginn der Aktion vor Ort waren.
Liebenburg meldet einen Rekord
Mit einem neuen Rekord endet der Glücksschweinchenverkauf in der Gemeinde Liebenburg. Die 2200 Tierchen im Jubiläumsgrün wechselten für insgesamt 3500 Euro den Besitzer, vermeldet Bürgermeister Alf Hesse, der die Summen aus den Dörfern addierte und auf dem Rechner in seiner eigens angelegten Datei mit dem Namen „Liebenburger Schweinekasse“ eintrug. Vor drei Jahren – beim letzten regulären Straßenverkauf vor der Corona-Pandemie – hatten die Ratsmitglieder aus der Gemeinde überhaupt erstmals die 3000-Euro-Marke geknackt. Nun erreichen sie eine Verbesserung des Ergebnisses um mehrere Hundert Euro. Den höchsten Pro-Schnauze-Erlös erzielten die Dörntener Schweinchenhändler an der Pfarrscheune – auch dort ein Rekord: Erstmals nehmen sie durchschnittlich mehr als 2 Euro pro Tierchen ein, erzählt Dörntens Ortsbürgermeister Gunter Pramann stolz. Das ist der Bestwert in der Gemeinde.
In weniger als zehn Minuten vergriffen waren die Glücksschweinchen auch beim Netto in Langelsheim. Hier mussten Ortsbürgermeister Harmut Richter und die Ratsherren Walter Ohms und Rüdiger Pramann haushalten mit den Schweinchen. Für jeden gab es zunächst einmal nur fünf Stück – und als die Schlange endete, waren die 390 Tierchen ausverkauft. „Das ist eine Supersache der GZ“, sagte Günter Koschig, der sich seit 20 Jahren bei Wind und Wetter anstellt, um die Objekte der Begierde zu erhaschen.
Verkauf in Braunlage dauert nur zehn Minuten
Schon vor dem Verkaufsstart hat sich in Braunlage vor „Puppe’s“ eine große Menschentraube gebildet. Die Besucher drängten sich anschließend regelrecht vor den den Glücksschweinchenverkäufern aus Rat, Verwaltung und dem Kinderschutzbund. Nach nicht einmal zehn Minuten war der größte Teil der grünen Jubiläumsglücksbringer verkauft. Einige Käufer gaben für den guten Zweck mehr und anschließend „rundeten“ auch einige Ratsmitglieder noch einmal auf, sodass bei 1600 Glücksschweinchen ein Betrag von 2023 Euro zusammenkam.