Medizinischer Rettungsdienst steht vor vielen Problemen

Rettungskräfte im Einsatz: Der Rettungsdienst steht vor vielen Herausforderungen, dazu gehören auch schwierige Einsätze, bei denen die Helfer bedroht oder beleidigt werden. Foto: Moeller/DRK
Beim Dreikönigstreffen des Landesverbands des Deutschen Roten Kreuzes in Goslar diskutieren rund 120 Experten aus ganz Niedersachsen über Lösungen. Das DRK sieht sich aktuell mit zahlreichen Problemen konfrontiert und eine engere Zusammenarbeit.
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Goslar. Angesichts der vielen Schwierigkeiten, mit denen der Rettungsdienst zu kämpfen hat, gehe es darum, Lösungen zu finden. Mit diesen Worten und der Forderung nach Reformen hat der Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) am Donnerstag den Abschluss seiner am Mittwoch begonnenen Dreikönigstagung eingeläutet.
Zu den Herausforderungen zählt Dr. Ralf Selbach, Vorstandsvorsitzender des DRK-Landesverbandes Niedersachsen, eine „hohe Erwartungshaltung in der Bevölkerung“, Personalknappheit und die zunehmenden Aggressionen, die Helfer bei Einsätzen erleben würden. Dazu würden zunehmende gesetzliche Regularien, überforderte Notaufnahmen und „ein kaum erreichbarer kassenärztlicher Bereitschaftsdienst“ kommen.
Engere Zusammenarbeit erforderlich
Selbach erklärte während der Tagung mit rund 120 Experten aus ganz Niedersachsen außerdem, das Hochwasser in den vergangenen Wochen habe „überdeutlich gezeigt“, dass es wichtig sei, den überwiegend hauptamtlichen Rettungsdienst mit dem meist ehrenamtlichen Katastrophenschutz enger zu verknüpfen. Selbach sagte: „Um langfristig in beiden Bereichen einsatzfähig zu bleiben, müssen der Regelrettungsdienst und der erweiterte Rettungsdienst sowie der Katastrophenschutz gemeinsam gedacht und weiterentwickelt werden.“
Für Deniz Böhmelt, stellvertretende Leiterin der DRK-Rettungsschule in Goslar, die die Tagung veranstaltet hat, kommt es darauf an, den Beruf des Notfallsanitäters zu stärken. Die dreijährige Ausbildung vermittle bereits vielfältige Kompetenzen, diese müssten aber „noch gezielter zum Einsatz kommen“, berichtete sie. Die zunehmende Professionalisierung habe die Kompetenzen zwischen Notärzten und Notfallsanitätern verkleinert. Deshalb gelte es nun, „den eigenständigen beruflichen Ansatz weiter zu fördern.“ Der Einsatz der Telenotfallmedizin, die vom Landkreis Goslar in andere Regionen übernommen wird, stehe diesem Ziel nicht entgegen.