Maisingen am Molkenhaus: Widerstände stören Folklore nicht

Im vergangenen Jahr war es beim Maisingen am Molkenhaus regnerisch und frisch, für dieses Jahr hofft der Harzklub-Zweigverein Bad Harzburg am Sonntag, 5. Mai, auf besseres Wetter. Archivfoto: Exner
Zahlreiche Menschen sind am Wochenende zum Molkenhaus oberhalb von Bad Harzburg gewandert. Dort hatte der Harzklub zum traditionellen Maisingen mit Folklore-Gruppen aus der Region eingeladen. In diesem Jahr lief allerdings nicht alles glatt.
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Bad Harzburg. Es fiel diesmal etwas schwer zu glauben, da werde tatsächlich der Wonnemonat Mai begrüßt: Kühl und bedeckt war es am Sonntag auf der Wiese vor dem Molkenhaus, wo der Harzklub-Zweigverein Bad Harzburg sein traditionelles Maisingen veranstaltete. Hin und wieder fiel auch der eine oder andere zarte Regentropfen, einige Bänke blieben diesmal leer. Trotzdem waren am Ende mehr Besucher gekommen, als Zweigvereinsvorsitzender Alfred Heineke angesichts der Umstände erwartet hatte, gab er zu.

Rast machen zu Livemusik, etwas essen und trinken – eigentlich etwas, das nach Sommer klingt. Beim diesjährigen Maisingen blieben die dicken Jacken allerdings am Körper.
Ein bisschen steckte in diesem Jahr der Wurm drin, denn auch nicht alle eingeladenen Bühnengäste hatten kommen können: die Peitschenknaller aus gesundheitlichen, die Harzromantiker aus Ildehausen aus privaten Gründen. Letztere hatten mit Marina Hein zumindest noch eine Vertreterin ihrer Folklore-Gruppe nach Bad Harzburg geschickt.

Die Barbiser Straßenmusikanten füllen die Umbauphasen mit Blasmusik.
Kleines Déjà-vu
So erlebten all jene Gäste, die auch im vergangenen Jahr zum Maisingen gekommen waren, beim Blick aufs Programm ein kleines Déjà-vu: Zu Gast waren wieder „Die Okertaler“, die Folklore-Gruppe Schulenberg sowie die Barbiser Straßenmusikanten. Neu auf der Maisingen-Bühne war im Vergleich zum Vorjahr hingegen das Ensemble „90 Grad“ aus Hohegeiß.

Der Maibaum am Molkenhaus gehört zum Maisingen fest dazu.
Gesungen wurden wie immer traditionelles Harzer Liedgut und der eine oder andere Klassiker. Wenn Titel wie „Der Mai ist gekommen“ oder das „Köhlerliesel“ nicht ohnehin schon auf den Listen der Folklore-Gruppen stehen, dann werden sie vom Maisingen-Publikum eben laut gewünscht. So war das auch diesmal wieder. Weiterhin wurde gejodelt, getanzt, geschaukelt – und die eine oder andere Anekdote erzählt. Moderiert wurde das Maisingen von Edda Schaper und Hexe Tula alias Ines Hohlbein, die zwischen den Gästen für Stimmung sorgte.

Hexe Tula – dahinter steckt Ines Hohlbein – sorgt für Stimmung.
Zwischendurch kamen immer wieder spontan Gäste dazu, die sich auf Wanderschaft befanden oder mit dem Rad unterwegs waren, um Rast zu machen, etwas zu essen oder zu trinken und dem Liedgut zu lauschen. Für Speis und Trank sorgte das Team des Molkenhauses, das bekanntlich seit vergangenem Herbst einen neuen Pächter hat.

Immer wieder legen Radfahrer und Wanderer spontan einen Stopp ein.
Aus Sicht des Harzklubs ein Glücksfall, dass nach dem Rauswurf des vorherigen Wirts, Klaus Moschny (die GZ berichtete), mit der JJ Gastro & Event UG schnell wieder jemand neues die Ausflugsgaststätte übernommen hat. „Die Zusammenarbeit mit den neuen Betreibern ist super“, freut sich Alfred Heineke. Schließlich gehören Molkenhaus und Maisingen fest zusammen – in Bad Harzburg gibt es heutzutage wohl keinen anderen Ort mehr, an dem in noch authentischerer Atmosphäre an alte Harzer Traditionen erinnert werden kann.

Die Ausflugsgaststätte Molkenhaus und das Maisingen gehören seit Jahren fest zusammen.