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Erhaltungszuchtprogramm

Luchs: Nationalpark Harz hilft bei Auswilderung in anderen Regionen

Ein junges Luchsmännchen aus dem Tiergarten Nürnberg zieht in das große Freigehege des Nationalparks Harz an der Rabenklippe ein. Foto: Tom Burger, TGN / Pressemitteilung des Nationalparks Harz

Ein junges Luchsmännchen aus dem Tiergarten Nürnberg zieht in das große Freigehege des Nationalparks Harz an der Rabenklippe ein. Foto: Tom Burger, TGN / Pressemitteilung des Nationalparks Harz

Nach dem Erfolg der Luchswiederansiedlung im Harz engagiert sich der Nationalpark nun für die Auswilderung der scheuen Großkatze in anderen Regionen. Dafür wird ein großes, naturnahes Gehege an der Rabenklippe bei Bad Harzburg zur Verfügung gestellt.

Freitag, 17.05.2024, 13:30 Uhr

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 Bad Harzburg. Der Nationalpark Harz beteiligt sich ab sofort am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm für Luchse. Dafür stellt der Nationalpark sein großes und naturnahes Gehege an der Rabenklippe bei Bad Harzburg zur Verfügung.

Im Rahmen des sogenannten Ex-situ-Programms werden vom Europäischen Zooverband EAZA geeignete Zuchtpaare zusammengestellt. Ein solches Zuchtpaar wird dann auch im Gehege des Nationalparks gehalten. Der Luchs-Nachwuchs soll an Artenschutzprojekte zur Auswilderung abgegeben oder innerhalb des Zuchtprogramms weiter verpaart werden.

Junges Luchsmännchen aus Nürnberg zieht ein

Bereits am 21. Mai 2024 kommt ein junges Luchsmännchen aus dem Tiergarten Nürnberg nach Bad Harzburg. Der junge Kuder ist für die Zucht vorgesehen. Ein passendes Weibchen soll später folgen.

Nationalparkleiter Dr. Roland Pietsch begrüßt die Initiative: "Das Wiederansiedlungsprojekt im Harz ist Basis einer vitalen Luchspopulation, die sich inzwischen weit über den Harz hinaus ausgebreitet hat. Doch dieser Erfolg kann kein Grund sein, sich zurückzulehnen. Der Luchs braucht weitere Unterstützung. Um den Erfolg der Wiederansiedlung im Harz und ähnlicher Projekte in West- und Mitteleuropa zu sichern, sind Maßnahmen erforderlich. Das Zuchtprogramm kann ein überlebenswichtiger Beitrag sein, um diese herrlichen Katzen dauerhaft in Mitteleuropa zu erhalten."

Genetische Verbindung der Luchspopulationen notwendig

Die allesamt relativ kleinen und isolierten mitteleuropäischen Luchspopulationen seien derzeit vor allem durch fortschreitende Inzucht gefährdet, schreibt der Nationalpark in einer Pressemitteilung. Die noch recht junge Harzer Luchspopulation weise zwar derzeit noch unkritische Inzuchtparameter auf, eine sinkende genetische Variabilität sei aber bereits nachweisbar. Dem könnte vor allem eine genetische Verbindung der Harzluchse mit anderen Luchspopulationen entgegenwirken.

Nationalpark Harz verfügt über eines der größten Luchsweidegehege Deutschlands

Der Nationalpark Harz hat eines der größten derartigen Gehege in Deutschland. Einige notwendige Ergänzungen an der Harzer Gehegeanlage werden voraussichtlich im Sommer / Herbst 2024 fertiggestellt. Vorbereitende Planungen der Arbeiten seien bereits im Gange, teilt der nationalpark mit.

Der Luchs im Harz

Der Luchs wurde im Harz fast 200 Jahre nach seiner Ausrottung ab dem Jahr 2000 wieder angesiedelt. Heute leben im Harz und den angrenzenden Regionen wieder mehr als 100 Luchse. Der Nationalpark Harz spielt eine wichtige Rolle bei der Wiederansiedlung und dem Schutz dieser Wildkatze. red

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