Zähl Pixel
Einrichtung unter der Lupe

Lohnt sich das Goslarer Mach-Mit-Haus?

Der Finanzausschuss sprach über das Mach-mit-Haus. Archivfoto: Ross

Der Finanzausschuss sprach über das Mach-mit-Haus. Archivfoto: Ross

Nach drei Jahren ist es Zeit für eine Bilanz des Projektes Mach-Mit-Haus auf dem Marktplatz. Schließlich läuft die Förderung durch das Land Ende Juni aus und die Stadt müsste sich den Betrieb selbst leisten. Aber lohnt sich das überhaupt?

Von Hendrik Roß Donnerstag, 11.04.2024, 05:58 Uhr

Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!

Goslar. Zuletzt war das Mach-Mit-Haus als Veranstaltungsort gefragt, etwa für eine Ausstellung der Stadtverwaltung zum Pfalzquartier-Projekt, oder auch als die Initiatoren ihr Bürgerbegehren gegen eine finanzielle Beteiligung der Stadt an einem Stadthallenbau vorstellten.

Platz für Beteiligung

Doch es gibt auch immer mal wieder kritische Stimmen, etwa weil der nur wenige Gehminuten entfernte und für viele Millionen Euro sanierte Kulturmarktplatz ebenfalls reichlich Platz für Versammlungen und Bürgerbeteiligung bietet. Die Stadtverwaltung hält jedoch fest, dass der Goslarer Rat bereits „die dauerhafte Einrichtung“ des Mach-Mit-Hauses beschlossen habe. Ein Blick auf die Zahlen: Das Obergeschoss des Mach-Mit-Hauses wurde nach dem Umbau im Oktober 2022 eröffnet, das Erdgeschoss etwa ein halbes Jahr später. Zwischenzeitlich kam noch heraus, dass sich aus Brandschutzgründen in der oberen Etage nur zehn Personen gleichzeitig aufhalten dürfen. „Mach-mit-Haus oder Bleib-weg-Haus?“ titelte die GZ.

Die Stadt hat in den vergangenen drei Jahren laut eigenen Angaben rund 500.000 Euro in Umbau, Ausstattung und Betrieb des Mach-Mit-Hauses gesteckt. 60 Prozent davon, also 300.000 Euro, kamen als Landeszuschuss. Der fällt ab Mitte des Jahres weg, allerdings weist die Stadt darauf hin, dass die Investitionen künftig weitaus geringer ausfallen, da der Umbau größtenteils abgeschlossen und abgerechnet sei.

140 Kinder beteiligen sich im Oktober beim Projekt „Wir fürs Klima“ im Goslarer Mach-Mit-Haus. Archivfoto: Hohaus

140 Kinder beteiligen sich im Oktober beim Projekt „Wir fürs Klima“ im Goslarer Mach-Mit-Haus. Archivfoto: Hohaus

Die Nebenkostenabrechnung für das Gebäude sei für das Jahr 2023 noch nicht fertiggestellt und könne daher nicht für eine Prognose herangezogen werden. Die Stadtverwaltung schätzt, dass für 2024 gute 116.000 Euro an Personalkosten, 14.400 Euro für den laufenden Betrieb und 12.000 Euro für Ausstattung anfallen. Unklar ist noch, wie viel Fördergeld für das laufende Jahr noch abgerufen werden kann.

Der Themenspeicher

Welche Projekte hat das Mach-Mit-Haus seit seiner Eröffnung ermöglicht? Die Verwaltung nennt23 Punkte, die im „Themenspeicher 2024“ stehen, darunter etwa eine Kooperationsvereinbarung mit dem Digit. Ziel sei es, den Goslarer Digital-Technologies-Studierenden zum Beispiel Wetterdaten oder Besucherzahlen zu Forschungszwecken zur Verfügung zu stellen und das Mach-Mit-Haus „als Lern- und Projektort“ zu etablieren. Zudem soll die „erfolgreiche Reihe“ „Wir fürs Klima“ fortgesetzt werden. Auch das Innenstadtmanagement ist in dem Gebäude angesiedelt, das zuvor die Tourist-Info beherbergte. „Der große vordere Empfangsraum füllte sich bei diversen Veranstaltungen mit Menschen. Der hintere, vollständig modernisierte Event-raum wurde mit großem Interesse nachgefragt“, so das Fazit der Stadtverwaltung. Dem Mach-Mit-Haus-Team sei es in kurzer Zeit gelungen, „an dem gut sichtbaren Standort am Marktplatz ein vielfältiges Themenangebot“ zu schaffen.

Kommende Woche wird die Zwischenbilanz dem Finanzausschuss vorgelegt.

Die Goslarsche Zeitung ist jetzt auch bei WhatsApp: Jetzt kostenfrei abonnieren und immer informiert sein.

Diskutieren Sie mit!
Meistgelesen
Weitere Themen aus der Region