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Im Jahr 2022

Landkreis Goslar: 434 Patienten in Psychiatrie eingewiesen

Blick auf einen Wegweiser zur Klinik für Psychiatrie. Symbolfoto: Carstensen/dpa

Blick auf einen Wegweiser zur Klinik für Psychiatrie. Symbolfoto: Carstensen/dpa

620-mal musste der Landkreis Goslar im vergangenen Jahr über die Unterbringung von Menschen in einer psychiatrischen Einrichtung entscheiden. Insgesamt entschieden die Beamten in 434 Fällen für eine Unterbringung – und in 186 Fällen dagegen.

Von Petra Hartmann Montag, 04.09.2023, 05:56 Uhr

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Goslar. 620-mal musste der Landkreis Goslar im vergangenen Jahr über die Unterbringung von Menschen in einer psychiatrischen Einrichtung entscheiden. Die Einsatzzahlen stellte Michael Weihrich, Fachdienstleiter besonderes Ordnungsrecht, jetzt im Ausschuss für Gesundheit und Rettungswesen vor. Von den 620 Einsätzen entfielen 431 auf den Bereitschaftsdienst und 189 auf den Tagesdienst. Insgesamt entschieden die Beamten in 434 Fällen für eine Unterbringung. 186-mal wurde die betreffende Person nicht eingeliefert.

Zahlen leicht rückläufig

Der Landkreis weise Personen in eine Einrichtung ein, „wenn von ihnen wegen einer psychischen Erkrankung eine gegenwärtige erhebliche Gefahr für sich selbst oder andere ausgeht“, erläuterte Weihrich. Tätig werde der Kreis in einer Gefahrenlage, „bei der eine gerichtliche Entscheidung nicht rechtzeitig herbeigeführt werden kann, sodass ein psychisch kranker Mensch unter ärztlicher Beteiligung vorläufig eingewiesen wird“.

Die Zahl der Einsätze war gegenüber 2021 leicht rückläufig, im Vorjahr hatte der Landkreis 650-mal über Einweisungen entscheiden müssen. Den 434 Unterbringungen im Jahr 2022 stehen 501 Unterbringungen im Jahr 2021 gegenüber.

Der längste Einsatz der Landkreis-Mitarbeiter dauerte knapp neun Stunden, wie Weihrich berichtete. Die Mitarbeiter waren von 18 bis 2.55 Uhr gefordert. Es gab 76 Mehrfach-Einsätze, bei denen die Beamten für denselben Patienten mindestens zweimal anrücken mussten. 168 Patienten stammten aus dem Landkreis Goslar, 150 von auswärts. Einen großen Anteil habe hier der Bereich Salzgitter mit Patienten der Dr.-Fontheim-Klinik.

Anstieg bei Kindern und Jugendlichen

Die jüngste Patientin, die es zu betreuen galt, war acht Jahre alt, der älteste Patient hatte das stolze Alter von 101 Jahren. „Es verschiebt sich zurzeit ein bisschen dahin gehend, dass wir immer schneller gerufen werden“, sagte Weihrich. Vor allem die Anzahl von Demenzkranken nehme zu, aber auch bei Kindern und Jugendlichen sei ein Ansteigen zu verzeichnen.

In insgesamt 108 Fällen habe der Landkreis über demente Personen entscheiden müssen. In 68 Fällen handelte es sich um akute Psychosen, 67-mal sei es um Depressionen und die Gefahr eines Selbstmordes gegangen. Alkohol und Drogen waren in 39 Fällen Ursache eines Einsatzes, und 22-mal ging es um Borderline-Patienten.

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