L500: Othfresener Bahnübergang für mehr als zwei Monate dicht

Der Verkehr wird ab Montag nicht mehr über den Bahnübergang rollen – Fußgänger und Fahrradfahrer können ihn aber in den kommenden Wochen weiterhin passieren. Foto: Gereke
Jetzt ist es amtlich, alle Proteste nutzten nichts: Der Othfresener Bahnübergang Luttersche Straße wird ab 18. März voll gesperrt – und zwar für knapp zweieinhalb Monate. Der Landkreis Goslar fertigte eine entsprechende verkehrsbehördliche Anordnung.
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Othfresen. Der Bahnübergang Luttersche Straße wird für Bauarbeiten lange dicht gemacht. Laut verkehrsbehördlicher Anordnung dauert der Zeitraum der Vollsperrung von Montag, 18.März, bis Freitag, 31.Mai. Entsprechende Mitteilungen verschickten am Mittwoch Landkreis Goslar und Deutsche Bahn. Betroffen ist der Fahrzeugverkehr auf der Landesstraße 500. Fußgänger und Fahrradfahrer können allerdings den Bahnübergang passieren, teilt die Bahn auf GZ-Nachfrage mit.
Bereits in der vergangenen Woche war durchgesickert, dass eine lange Sperrung des nach der Schließung der Gleisquerung Hasenbeeksweg nunmehr einzigen Bahnübergangs bevorsteht (die GZ berichtete). Das hatte nicht nur im Dorf für Kritik gesorgt, sondern auch bei der Gemeinde. Der Landkreis hatte deshalb vom Antragsteller eine Begründung für die lange Sperrzeit verlangt. Die liegt nun vor.
„Verkürzung des Bauzeitraumes nicht möglich“
„Eine Verkürzung des Bauzeitraumes ist nach Prüfung der Unterlagen nicht möglich“, teilt Goslars Kreissprecher Maximilian Strache auf GZ-Nachfrage mit. Darauf hatte die Gemeinde Liebenburg gedrängt, die angezweifelt hatte, dass so eine lange Sperrzeit notwendig ist, informierte Liebenburgs Bürgermeister Alf Hesse. Die Bahn begründet sie mit „umfangreichen Straßenbauarbeiten“ im Bereich des Übergangs, so eine Bahnsprecherin.
Auch hatte die Gemeinde Liebenburg angeregt zu prüfen, ob die Straßenbauarbeiten unter halbseitiger Sperrung möglich sind. „Für die Baumaßnahme ist zwingend eine Vollsperrung erforderlich“, stellt Strache klar. Ausschlaggebend seien Arbeitsschutzbestimmungen, auf die Hesse am Dienstagabend im Gemeinderat einging. Grundmanko: Die Landesstraße ist in diesem Bereich einfach zu schmal. Das Arbeitsschutzgesetz schreibt vor, dass die Fahrbahn nach Abzug der Breite der Maschine, in diesem Fall also ein Asphaltfertiger, sowie einem halben Meter als Arbeitsfläche für die Straßenbauer plus Platzbedarf für die Absperrbarke mindestens drei Meter breit sein muss. Das ist sie in Othfresen nicht. Ergo: Eine Vollsperrung ist zwingend vorgeschrieben. „Aufgrund der rechtlichen Vorschriften blieb unser Vorstoß erfolglos“, so Hesse.
Nächtliche Lärmbeeinträchtigungen
Laut Bahnsprecherin kommen bei den Bauarbeiten moderne, lärmgedämpfte Arbeitsgeräte zum Einsatz. Nächtliche Lärmbeeinträchtigungen ließen sich jedoch nicht gänzlich vermeiden, heißt es.
Eine Umleitung ist ausgeschildert – sie führt über Bundesstraße 6 und Dörnten. Und: Immerhin soll die Sperrzeit dazu genutzt werden, die durch den Ausbau des Glasfasernetzes zerstörten Gehwege im Bereich der Hauptstraße wieder zu sanieren, teilt der Bürgermeister weiter mit. Denn in Sachen Instandsetzung der in Mitleidenschaft gezogenen Gemeinde-Infrastruktur scheine es nun voran zu gehen, so Hesse.