Zähl Pixel
1. Kunst- und Museumsmeile

Kulturbummel führt vom Gestüt bis hinauf zum Burgberg

Künstler und Initiatoren vor der Gestütsscheune (v. li.): Jasper Funhoff, Martin Wurzbacher, Richard Maschke, Jürgen Ernst, (vorn) Nina Festerling und Franziska Glombeck. Vor einigen Stationen weisen rote Schuhe auf die Kunst- und Museumsmeile hin (rundes Bild). Fotos: Peterke (2), Eggers (4), Nachtweyh (4)

Künstler und Initiatoren vor der Gestütsscheune (v. li.): Jasper Funhoff, Martin Wurzbacher, Richard Maschke, Jürgen Ernst, (vorn) Nina Festerling und Franziska Glombeck. Vor einigen Stationen weisen rote Schuhe auf die Kunst- und Museumsmeile hin (rundes Bild). Fotos: Peterke (2), Eggers (4), Nachtweyh (4)

Premiere in Bad Harzburg: Die 1. Kunst- und Museumsmeile in der Kurstadt rückt an zwölf Stationen zwischen dem Gestüt in Bündheim und der Harzsagenhalle auf dem Burgberg die Vielfalt der Kultur ins Licht. Und offenbart dabei auch ganz neue Einblicke.

Montag, 25.09.2023, 10:00 Uhr

Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!

Bad Harzburg. Während die Betreuer der Harzsagenhalle nicht einmal wussten, dass sich die Einrichtung auf dem Burgberg an der 1. Kultur- und Museumsmeile in Bad Harzburg beteiligt, lockte die Veranstaltung, die Bürger und Gäste für die Gegenwartskunst öffnen soll, gleich mehrere Dutzend Besucher in die Wandelhalle. Dort hatte Nina Festerling die Premieren-Meile offiziell eröffnet, die von den Veranstaltern als ein Erfolg gewertet wird.

Auch die Harzsagenhalle beteiligt sich mit dem von den Künstlern Eduard und Franz Bergmann geschaffenen Harzsagenschrein an der 1. Kunst- und Museumsmeile.

Auch die Harzsagenhalle beteiligt sich mit dem von den Künstlern Eduard und Franz Bergmann geschaffenen Harzsagenschrein an der 1. Kunst- und Museumsmeile.

Die stellvertretende Vorsitzende des Geschichtsvereins betonte, dass die Kurstadt reich mit Kultur beschenkt sei. „Die Luft, das Quellwasser, der Burgberg und der Wald: Ein Lebensraum mit Qualität.“ Bad Harzburg habe die Rennbahn, die historische Bäderarchitektur, die Harzsagen und den Baumwipfelpfad. „Leider ist unser Kurhaus abgerissen worden, wir müssen deshalb neue kulturelle Orte suchen und sie mit Leben füllen“, meinte Nina Festerling und wies in diesem Zusammenhang auch auf die Wandelhalle hin.

Naturfotos, Bilder und Live-Musik

Die Initiatorin unterstrich, dass es in Bad Harzburg sehr viele Künstler und Kulturschaffende gebe, von denen sich am Samstag etliche präsentieren konnten. Franziska Blombeck, die ebenfalls zum Initiatorenteam gehört, freute sich, dass bereits zur Eröffnung der Meile so viele Menschen unterwegs waren.

In der Wandelhalle stellt der Geschichtsverein historische Aufnahmen aus Bad Harzburg aus, dort wird die Meile auch offiziell eröffnet.

In der Wandelhalle stellt der Geschichtsverein historische Aufnahmen aus Bad Harzburg aus, dort wird die Meile auch offiziell eröffnet.

Beispielsweise im Gestüt, wo es eine Ausstellung mit Fotos und Bildern von Künstlern aus Bad Harzburg zu sehen gab: Fotografien von den Naturfotografen Martin Wurzbacher und Luca Weber, sowie der Foto-AG des Niedersächsischen Internatsgymnasiums (NIG). Neben Naturfotografie konnte man auch unterschiedliche gemalte Bilder aus der klassischen und abstrakten Kunst von Hans Manhart, Roger Döring und Bruno Krauel bewundern. Zudem gab es Werbeplakate von Schülern des NIG. Auch Musik-Freunde kamen nicht zu kurz: Jürgen Ernst und Paul Jekien stimmten in der Scheune des Gestüts die passenden Töne an, die Eigentümer Dirk Junicke für die Kunst-und Museumsmeile zur Verfügung gestellt hatte.

Chilli sin Carne über offenem Feuer

In der Wandelhalle präsentierte der Geschichtsverein eine Ausstellung mit historischen Fotos. Die alten Aufnahmen hatte Hans Willgeroth zusammengestellt. Für die musikalische Unterhaltung sorgten unter anderem der Deutsch-Französische-Chor und die Nachwuchspianisten Paul Jekien und Lorenz Hartmann, die teilweise auch vierhändig spielten.

Auch der Jugendtreff nahm an der 1. Kultur-und Museumsmeile teil. Laut Stadtjugendpfleger Florian Hinz waren auch im Treff am Bündheimer Schloss gute Besucherzahlen zu verzeichnen. Als Angebote gab es das Kochen von Chilli sin Carne über offenem Feuer aber auch verschiedene Möglichkeiten des Buchdrucks. Zu sehen gab es eine Fotocollage mit Bildern von verschieden Aktionen des Jugendtreffs.

Der Flyer ist vielerorts schnell vergriffen

„Wir haben kein Extra-Programm für die Kulturmeile erarbeitet“, sagte Wolfgang Friedersdorf vom Harzwaldhaus. Allerdings beteiligte sich die Einrichtung an der Aktion. „Bei uns zahlen die Besucher statt 5 Euro heute nur 2,50 Euro Eintritt“, berichtet er. Die Nachfrage sei groß. „Wir hatten schon viele Leute, die sich nach der Kulturmeile erkundigt haben und wohl nur deshalb gekommen sind“, meinte er. Die Resonanz sei auch daran zu erkennen, dass die Flyer für diese neue Veranstaltung, die im Harzwaldhaus auslagen, schnell vergriffen waren, wie er berichtete.

Mit vielen visuellen Erlebnissen und vielen Eindrücken vom Waldumbau, der gerade im vollen Gange ist, informiert die Ausstellung im Harzwaldhaus.

Mit vielen visuellen Erlebnissen und vielen Eindrücken vom Waldumbau, der gerade im vollen Gange ist, informiert die Ausstellung im Harzwaldhaus.

Das Gleiche berichtete Töpferin Anke Petzke bereits am Mittag. Sie hatte vor ihrem kleinen Geschäft in der unteren Herzog-Wilhelm-Straße ihre Werkbank vor die Tür gestellt und ließ sich bei der Arbeit gern über die Schulter schauen. Sie sei kurzfristig gefragt worden, ob sie sich nicht an der Meile beteiligen wolle, sagte Petzke und „da hab ich natürlich nicht ,Nein‘ gesagt“.

Töpferin Anke Petzke (re.) hat ihre Werkbank vor die Ladentür gerückt.

Töpferin Anke Petzke (re.) hat ihre Werkbank vor die Ladentür gerückt.

Künstlerin öffnet ihr Ein-Tages-Atelier

Nur ein paar Meter weiter hat Künstlerin Andrea Tilinski am Samstag ihr Ein-Tages-Atelier in der ehemaligen Woolworth-Filiale eingerichtet. „Für mich ist das eine schöne Gelegenheit dabei zu sein“, meinte die Künstlerin. In kleinen Workshops zeigte Andrea Tilinski wie Malerei in der Pouring-Technik entsteht. Wer wollte, konnte gern mitmachen und sein eigenes Kunstwerk gestalten.

In der ehemaligen Woolworth-Filiale richtet Andrea Tilinski (Mitte) am Samstag ihr Atelier ein und zeigt in kleinen Workshops, wie Pouring-Kunst entsteht.

In der ehemaligen Woolworth-Filiale richtet Andrea Tilinski (Mitte) am Samstag ihr Atelier ein und zeigt in kleinen Workshops, wie Pouring-Kunst entsteht.

Nicht weit entfernt hatte der Harzklub sein Heimatmuseum in der Remise geöffnet. „Für uns hat sich das jetzt schon gelohnt“, bilanzierte der Vorsitzende des Harzklub-Zweigvereins, Alfred Heineke, nach zwei Stunden. Mit sechs Ehrenamtlichen war der Harzklub im Einsatz, um Gästen der Stadt, aber auch vielen Einheimischen, die historischen Schätze der Stadt zu zeigen.

Bürgermeister Ralf Abrahms (li.) zu Besuch in der Remise.

Bürgermeister Ralf Abrahms (li.) zu Besuch in der Remise.

Insgesamt umfasste die Kunst- und Museumsmeile zwölf Stationen und zog sich vom Gestüt bis auf den Burgberg – auf diesem Weg bot sie Flaneuren und gezielten Besuchern ein breites Spektrum an Kultur. me/nic/ber

Die Goslarsche Zeitung gibt es auch als App: Einfach downloaden und überall aktuell informiert sein.

Diskutieren Sie mit!
Weitere Themen aus der Region