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Neue Fahrzeuge für Löscheinsätze

Kreisfeuerwehr Goslar: Eine Woche voller Waldbrand-Fragen

Gespräche über Waldbrände: Andreas Lück (stellvertretender Zugführer Waldbrandeinsatzzug, von links), Andreas Prost (Mitarbeiter der FTZ Goslar), Kreisbrandmeister Uwe Fricke und Carsten Schlabach von der Firma Dönges. Foto: Kreisfeuerwehr Goslar

Gespräche über Waldbrände: Andreas Lück (stellvertretender Zugführer Waldbrandeinsatzzug, von links), Andreas Prost (Mitarbeiter der FTZ Goslar), Kreisbrandmeister Uwe Fricke und Carsten Schlabach von der Firma Dönges. Foto: Kreisfeuerwehr Goslar

Über Waldbrände und ihre Bekämpfung sprach die Kreisfeuerwehr Goslar mit Vertretern der Landkreise Goslar und Göttingen und dem Team Waldbrand. Ein Thema war das Aufstellen von Waldbrandeinheiten nach europäischen Vorgaben.

Samstag, 26.08.2023, 13:00 Uhr

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Goslar. Diese Woche stand im Landkreis Goslar ganz im Zeichen der Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung. Von Montag bis Donnerstag ging es bei den Brandschützern darum, wie man brennende Forstflächen löschen und Bränden vorbeugen kann.

Es begann am Montagabend, als sich Vertreter der Feuerwehren aus Goslar, Langelsheim, Clausthal-Zellerfeld, Liebenburg und Seesen zusammen mit dem Kreisschirrmeister und dem Kreisbrandmeister zu einem Erfahrungsaustausch mit dem Verein Waldbrandteam im Feuerwehrhaus Hahnenklee-Bockswiese trafen. In einer 20-köpfigen Runde wurde über die Bekämpfung von Waldbränden gesprochen. Der Landkreis Goslar ist seit fast zwei Jahren kooperatives Mitglied im Waldbrandteam. Der Verein mit Sitz in Salzgitter wird von Detlef Maushake und Max Scholz geleitet.

Am Dienstag ging es dann flott weiter. Von 13 bis 14 Uhr gab es eine Besprechung mit Vertretern der Verwaltungen der Landkreise Göttingen und Goslar zusammen mit den Kreisbrandmeistern und stellvertretenden Kreisbrandmeistern aus beiden Landkreisen sowie der Zugführung der GFFFV Einheit 2.

Einsatz mit geländegängigen Löschfahrzeugen

Das Land Niedersachsen ist derzeit dabei, nach europäischen Vorgaben insgesamt vier spezielle Waldbrandeinheiten aufzustellen. Diese Einheiten werden als GFFFV-Module (Ground forest fire fighting using vehicles) bezeichnet. Es handelt sich hier um bodengebundene Waldbrandbekämpfungseinheiten mit geländegängigen Löschfahrzeugen. Jede Einheit besteht aus einem Führungsfahrzeug (VW-Bus), vier speziellen Tanklöschfahrzeugen mit jeweils 3000 Liter Löschwasser und einem Gerätewagen Logistik. Ergänzt werden die Einheiten im Einsatzfall durch eine hauptamtliche Kontingentführung bestehend aus Landesbeamten.

Große Herausforderung für Ehrenamtliche

Für die deutschen Feuerwehren ist dies eine große Herausforderung. Während auf europäischer Ebene solche Einheiten rein hauptamtlich besetzt werden, wird diese Aufgabe in Deutschland hauptsächlich nur durch ehrenamtliche Kräfte geleistet.

In Niedersachsen stellen der Landkreis Göttingen und der Landkreis Goslar eine der vier Einheiten. Die Fahrzeuge für die Landkreise Göttingen und Goslar sollen Anfang 2024 und der Gerätewagen 2025 ausgeliefert werden. Auch hier gibt es Engpässe aufgrund der langen Lieferketten. Der Landkreis Goslar erhält hierdurch Einsatzfahrzeuge vom Land im Wert von über einer Million Euro. Die Einsatzfahrzeuge sollen auch im kommunalen Bereich zur Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung eingesetzt werden. Sie dürfen allerdings nicht in den Grundschutz der Gemeinden eingeplant werden.

Ab 14 Uhr wurden die Gespräche in größerer Runde fortgesetzt, zusammen mit Vertretern des Niedersächsischen Innenministeriums, Vertretern des Niedersächsischen Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz, der gesamten Zugführung der GFFFV-Einheit sowie den Stadtbrandmeistern und Stellvertretern der Feuerwehren, die Fahrzeuge der GFFFV-Einheiten erhalten. Im Landkreis Goslar sind dies die Feuerwehren Rhüden, Bündheim-Schlewecke und Goslar.

Fragen über Impfungen und Arbeitgeber

Es wurden Fragen zu erforderlichen Impfungen erörtert, zur persönlichen Schutzkleidung, Freistellung durch die Arbeitgeber, technische Fragen und Fragen zur Aus- und Fortbildung.

Nach einer kurzen Pause wurde ab 18 Uhr die bestehende Runde noch durch die Gruppenführerebene der gesamten GFFF-V Einheit 2 Göttingen/Goslar erweitert. Es folgte eine Informationsveranstaltung mit anschließender Diskussion unter der Moderation des Innenministeriums und des Landesamtes für Brand und Katastrophenschutz. Auch hier wurden viele offene Fragen geklärt. Sichtlich erschöpft endete für die Teilnehmer gegen 21 Uhr die Veranstaltungsreihe am Dienstagabend.

Fortbildung im Fokus

Am Mittwochabend trafen sich die Führungskräfte des Waldbrandeinsatzzuges der Kreisfeuerwehr Goslar. Bei diesem Treffen wurden ebenfalls Probleme im Bereich der Aus- und Fortbildung und der allgemeinen Führungsaufgaben erörtert.

Am Donnerstag kamen die Mitglieder der Technischen Einsatzleitung Nord des Landkreises Göttingen zur Feuerwehrtechnischen Zentrale in Goslar, um sich vom Kreisbrandmeister des Landkreises Goslar über den Stand der Aus- und Fortbildung sowie über den Stand der technischen Ausstattung der Kreisfeuerwehr Goslar zu informieren. Nach einem längeren Vortrag folgte ein Erfahrungsaustausch. Im Anschluss besichtigten die Teilnehmer aus dem Landkreis Göttingen die speziellen Einsatzfahrzeuge in der Feuerwehrtechnischen Zentrale.

red

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Tanklöschfahrzeug (CCFM) mit 3000 Liter Löschwasser. Je ein Fahrzeug soll im Jahr 2024 in Rhüden und Bündheim stationiert werden. Foto: Kreisfeuerwehr Goslar

Tanklöschfahrzeug (CCFM) mit 3000 Liter Löschwasser. Je ein Fahrzeug soll im Jahr 2024 in Rhüden und Bündheim stationiert werden. Foto: Kreisfeuerwehr Goslar

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