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Johannistag im Oberharz

Kinder tanzen Hand in Hand um den Johannisbaum

Tanzen um den Johannisbaum gehört bei der Kirchengemeinde Wildemann und Am Schlagbaum in Clausthal-Zellerfeld natürlich dazu.  Fotos: Neuendorf/Knoke/Neumann

Tanzen um den Johannisbaum gehört bei der Kirchengemeinde Wildemann und Am Schlagbaum in Clausthal-Zellerfeld natürlich dazu. Fotos: Neuendorf/Knoke/Neumann

Mit Musik und Tanz feierten die Oberharzer den Johannistag. In Wildemann tanzten verschiedene Nationen um den Baum, in Clausthal-Zellerfeld gabs Akkordeon-Musik. In Altenau jodelte die Jugend in neuen Trachten. Dort soll bald wieder gefeiert werden.

Sonntag, 26.06.2022, 14:00 Uhr

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Clausthal-Zellerfeld. Was die Bergleute einst im Erzgebirge gefeiert haben, ist mittlerweile auch im Oberharz zur Tradition geworden: An mehreren Orten der Berg- und Universitätsstadt wurde am Freitag Johannistag zelebriert. Zwischen den bereits zuvor angekündigten Regenschauern haben die Besucher gesungen, getanzt, neue Trachten präsentiert und Blinde Kuh gespielt.

Johannistag 2022 in CLZ

Johannistag 2022 in CLZ

Die Clausthaler Johannisbaum-Gemeinschaft Buntenböcker Straße/Am Schlagbaum feierte den Johannistag mit vielen Gästen, Liedern und Tänzen – und in diesem Jahr sogar einen runden Geburtstag. Brigitte Jach, die mit ihren Nachbarn und Bekannten die Veranstaltung ausrichtet, sagte, dass das Fest um den prächtig geschmückten Johannisbaum vor 30 Jahren zum ersten Mal auf diesem Platz gefeiert wurde. Damit die Besucher in die richtige Stimmung kamen, spielten Rüdiger Schindler und Werner Ehrenberg gleich zu Beginn das Lied „Tripp, trapp, Käsenapp“. In diesem Jahr motivierte Wiebke Otte die Kinder zum Spielen, Topfschlagen und Stelzenlaufen. Besonders freute sich Jach, dass sich 50 Ukrainerinnen und darunter viele Kinder angemeldet haben.

Ukrainische Gäste

Deutsche und ukrainische Kinder tanzten auch in Wildemann Hand in Hand um den Johannisbaum. Damit hatte sich auch der Traum der Kirchenvorsitzenden Christiane Hemschemeier erfüllt. Die Kirchengemeinde hatte das Johannisfest gemeinsam mit ukrainischen Geflüchteten begangen. Einmal im Monat veranstaltet die Kirchengemeinde ein Kaffeetrinken mit Geflüchteten. „Diesmal haben wir es gleich mit dem Johannisfest verbunden“, so Hemschemeier. Nach dem Tanz um den Johannisbaum gab es Kaffee und Kuchen.

In Altenau begrüßte zunächst Prädikantin Iris Künstel das Publikum – alle aufgestellten Bänke waren besetzt. Sie wünschte zum Schluss allen Gästen „Freude, Harmonie und Gelassenheit“. Die Kindergruppe des Oberharzer Heimatbundes kam an diesem Nachmittag ganz groß raus. Denn die präsentierte nicht nur ihre neuen Trachten, die mit der 2000-Euro-Spende der GZ aus dem Glücksschweinchenverkauf finanziert werden konnten. Es wurde auch gejodelt – und zwar kräftig. Lieder wie „Mein Harzer Land wie bist du schön“ und „Wir ziehen singend in den Harzer Wald hinein“ gehörten zum Repertoire. „Der Jodlerwettstreit fällt in diesem Jahr leider aus“, erklärte Vorsitzender Rüdiger Kail. Es hatten sich nicht genügend Teilnehmer dafür gefunden. Deshalb zeigten nun wenigstens die Jüngsten, wie sich so eine richtige Jodel-Einlage anhören muss.

Fleißige Jodler

17 Altenauer Kinder sind in der Gruppe. „Das ist sehr viel für die heutige Zeit“, betonte Rüdiger Kail, der selbst 1958 in der Kindergruppe seine Karriere beim Heimbund begann und seitdem alle Stationen durchlief. Im Gegensatz zum Andrang in Altenau gebe es bei den Bergsängern in Clausthal-Zellerfeld, bei den Harzwaldsängern in Buntenbock und in St. Andreasberg keine Kindergruppen mehr. „Vor Corona waren diese Gruppen noch recht groß, das ist durch die Pandemie eingeschlafen. Die Gruppen sind aber wieder im Aufbau“, sagte Kail.

Die Kindergruppe des Heimatbundes präsentiert in Altenau ihre neuen Trachten.

Die Kindergruppe des Heimatbundes präsentiert in Altenau ihre neuen Trachten.

Weil das Pfingsttreffen und auch der Jodlerwettstreit in diesem Jahr wieder ausfielen, soll es nun einen Ersatz geben: Am 21. August plant der Oberharzer Heimatbund ein Konzert aller fünf Mitgliedsvereine im Altenauer Kurpark. Wenn es regnet, wird ins Kurhaus ausgewichen. Start ist um 15 Uhr. „So ähnlich wie zu Pfingsten treten dann alle zusammen auf. Und jeder darf sein eigenes Programm mitbringen“, erläuterte der Vorsitzende. Auch einen Jodelwettstreit soll es geben – für die Kinder und die Jugendlichen – „in abgespeckter Form“, so Kail.

Die Kinder seien heute weniger zurückhaltend, „sie wollen alle jodeln und unbedingt auf die Bühne. Zu unserer Zeit war das noch anders“, lachte er. Und er freute sich über den Rückhalt, den es seitens der Eltern gebe.

Anmeldungen zu dem Konzert nimmt der Vorsitzende während der kommenden zwei Wochen entgegen.

 

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