Kinder segeln von der Okertalsperre zum Kap Hoorn

Schönes Wetter belohnt die Ferienkinder, die auf der Okertalsperre das Segeln lernen. Doch schon einige Zeit später bricht ein Unwetter herein. Foto: Privat
Ferne Orte steuern die Ferienpass-Kinder aus dem Oberharz auf der Okertalsperre an. In einem dreitägigen Kurs zeigte der Segel-Club Goslar ihnen, worauf es beim Segeln ankommt. Neben hohen Temperaturen mussten sie sich auch einem Unwetter stellen.
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Altenau. Kommt der Regen vor dem Wind, birg die Segel geschwind – Diese Wetterregel haben die Nachwuchssegler und -seglerinnen am zweiten Tag ihres dreitägigen Segelkurses sehr gut kennengelernt. Nachdem es an der Okertalsperre am ersten Tag weit über 30 Grad waren, wurden die Kinder bei der Ferienpassaktion am zweiten Tag von einem Unwetter überrascht.
Der Segel-Club Goslar begrüßte zu der Clausthal-Zellerfelder Ferienpass-Aktion zehn Kinder im eigenen Clubhaus – „endlich wieder nach zwei Jahren Corona und zu niedrigem Wasserstand“, freute sich Lothar König, stellvertretender Vorsitzender. Zusammen mit Jugendwart Moritz Abel übte er mit den Kindern zunächst die Theorie, bevor es aufs Wasser ging.
Auf den „Optis“, den Optimisten – Boote, auf denen das Segeln gelernt wird, wurde unter Anleitung erst einmal nur gerudert, um ein Gefühl für das Wasser zu bekommen. „Die Kinder sitzen dabei immer zu zweit in einem Boot, das eine rudert, das andere sitzt an der Pinne, um das Boot in die richtige Richtung zu lenken“, erklärte König. Dann wurde gewechselt. Unter Segel ging es zum ersten Mal zur Felsinsel.

Eine Regenfront ereilt die Ferien-Segler. Jetzt heißt es schnell Festmachen: Lothar König wartet mit dem Bootshaken auf dem Steg, um den Kindern beim Anlegen zu helfen. Foto: Neumann
Um die Funktionsweise eines Bootes zu verstehen, lernten die Kinder zuvor, dass mit dem Fall (ein Tau) das Segel aufgezogen und wieder herabgelassen wird, und dass die Schot hilft, das Segel nach rechts, also Steuerbord, oder links – Backbord, zu lenken. Voraussetzung ist, dass die Teilnehmer gute Schwimmer sind – falls das Boot kentert. „Das ist diesmal nicht passiert, wir hatten aber schon den Fall“, erzählte der Segler. Auch ein kleines Motorboot begleitete die „Optis“, um für den Fall der Fälle schnell Hilfe leisten zu können.
Auf Abenteuerreise
Unter Aufsicht durften die Teilnehmer nach einem ersten gelungenen Tag auch noch in die Okertalsperre springen – bei der Hitze eine willkommene Abkühlung. Erholt von den ersten Eindrücken ging es an Tag zwei auf Abenteuerreise: „Wir fuhren zur Krokodilinsel, zum Kap der guten Hoffnung, Kap Hoorn bis Australien“, taufte König die Ziele an der Okertalsperre. Doch als plötzlich ein Unwetter hereinbrach, musste alles ganz schnell gehen. Nach dem Festmachen der Boote, Einholen und Verstauen der Segel ging es ins warme Clubhaus. „Der Wind hier auf der Okertalsperre wechselt verhältnismäßig stark. Das macht das Segeln einerseits schwierig, andererseits aber auch interessant“, so König.

Der Achtknoten wird in der Seefahrt als Stoppknoten verwendet. Foto: Neumann
„Wir wollen die Freude am Wassersport wecken“, erklärt Lothar König, der sich von den Ferienpass-Aktionen neue Mitglieder erhofft. „Ein Mädchen hat sich schon angemeldet, um weiter bei uns üben zu können“, berichtete er.

Knotenkunde: Hier wird gelernt, wie Palstek und andere Knoten gehen. Foto: Neumann
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