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Wanderung zum Lost Place

Kinder gruseln sich in der alten Lungenheilanstalt in Sorge

Alte Möbel, abgebröckelte Tapeten und Wände, überall liegt Schutt: Die ehemalige Heilanstalt ist ein gruseliger Lost Place. Foto: Privat

Alte Möbel, abgebröckelte Tapeten und Wände, überall liegt Schutt: Die ehemalige Heilanstalt ist ein gruseliger Lost Place. Foto: Privat

Der Bad Harzburger Jugendtreff veranstaltet einen schaurig-schönen Ausflug: Kinder wandern zu einem Lost Place, der ehemaligen Lungenheilstätte auf dem Ochsenberg. Damals fungierte sie als Sanatorium, später als Kurort. Seit 31 Jahren steht sie jedoch leer.

Mittwoch, 25.10.2023, 06:00 Uhr

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Bad Harzburg/Sorge. Draußen war es grau, nebelig und nasskalt – ein perfektes Wetter, um zu einer verlassenen Ruine zu wandern. Genau das haben 16 Kindern und ihre Betreuer vom Bad Harburger Jugendtreff gemacht. Es ging zur Johanniter-Heilanstalt Sorge im Harz. Das ist eine ehemalige Lungenheilstätte auf dem Ochsenberg zwischen Sorge und Hohegeiß. Gebaut wurde sie im Jahre 1899 und drei Jahre später als Lungenheilstätte genutzt.

Die Fenster sind bereits herausgebrochen, das Gelände schon längst verwildert. Foto. Privat

Die Fenster sind bereits herausgebrochen, das Gelände schon längst verwildert. Foto. Privat

Tuberkulose-Fälle

Ein alter Sessel steht im verlassenen Gebäude. Foto: Privat

Ein alter Sessel steht im verlassenen Gebäude. Foto: Privat

Zu Beginn sollten in dem Sanatorium nur Frauen behandelt werden. Weil die Zahl der Tuberkulose-Fälle immer weiter sank, es immer weniger Patienten wurden, konnten sich ab 1962 auch Männer behandeln lassen.

Im Jahr 1967 übernahm die Nationale Volksarmee das Krankenhaus und nutzte es als Kurort. Seit 1992, also seit 31 Jahren, steht die ehemalige Johanniter-Heilstätte leer.

Mit der Erlaubnis des Pächters, der auch regelmäßig Schulklassen auf das Gelände lässt, durfte die neugierige Gruppe den Lost Place besuchen. Der Keller, das Erdgeschoss sowie die erste Etage waren für Jugendtreff-Gruppe frei zugänglich. Zu sehen waren abgebröckelte Tapeten und Wände, überall lag Schutt herum, Fensterscheiben sind herausgebrochen.

Dichter Nebel und versperrte Sicht

Nebel und Regen: Der Aufstieg wird den Kindern nicht leicht gemacht. Foto: Privat

Nebel und Regen: Der Aufstieg wird den Kindern nicht leicht gemacht. Foto: Privat

Aber der Blick nach draußen war genauso gruselig: Die Sicht war versperrt durch den dichten Nebel, die Bäume im ebenso verlassenen Wald konnte man nur erahnen. Um 10 Uhr hatte sich die Gruppe auf den Weg gemacht – und das zu Fuß. Das Wetter hatte perfekt mitgespielt. Oder auch nicht. Es war sehr kalt und hat leicht geregnet, der Aufstieg ist nicht gerade leicht gewesen. Doch die Stimmung für den Besuch des Gruselhauses im Wald hätte nicht passender sein können.

„Die Kinder waren so gespannt, dass selbst das Wandern von drei Kilometern, vom Parkplatz bis hinauf zum Lost Place bei Niesel und Regen leicht gefallen ist“, schilderte die Jugendtreff-FSJlerin Merle Lochau. Allgemein sei die außergewöhnliche Aktion sehr gut bei allen Beteiligten angenommen.

red/ejn

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