Keine Zukunft für Altenaus Flohmarkt?

Der Flohmarkt ist beliebt, die Frage ist aber, ob er noch eine Zukunft hat. Foto: GZ-Archiv
Dem Ortsrat lehnte das Gesuch ab, für den Hof- und Garagenflohmarkt einen Zuschuss in Höhe von 350 Euro zu geben. Nun ist die Zukunft der Veranstaltung ungewiss, die Organisatoren jedenfalls sind enttäuscht und haben die Nase voll.
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Altenau. Dass Ortsräte kaum Entscheidungsspielraum haben, wurde jüngst an einigen Beispielen deutlich. Worüber die Mandatsträger aber verfügen können, ist ihr Ortsratsbudget. In Altenau-Schulenberg stehen 23.100 Euro zur Verfügung. Eine vierköpfige Gruppe aus Altenau, die in diesem Jahr zum dritten Mal den Hof- und Garagenflohmarkt organisiert, wandte sich mit der Bitte um 350 Euro an das Gremium. Die Mehrheit des Ortsrats lehnte das Gesuch ab, was bei den vier Altenauern für erhebliche Verärgerung sorgt.
Gremium ist sich uneinig
Zu dem Flohmarktteam gehören Claudia und Dirk Körner sowie Nicole Wunram und Markus Gründel. Dirk Körner erklärte im Ortsrat, dass die Privatleute selbst für die Kosten der Veranstaltung aufkämen, beispielsweise für das Drucken der Flyer und Karten – ein ordentlicher Batzen für die Vier. Darum die Bitte um Unterstützung. Die CDU-Fraktion und Jens Drewes von Bürger für Bürger stimmten dafür, dieser Anfrage nachzukommen. „Ich schätze es als förderfähig ein. Das läuft schon im dritten Jahr“, sagte Drewes. Ines Peinemann lobte das Konzept des Flohmarkts, weil so viele Leute durch Altenau gehen würden und ins Gespräch kämen.
Die SPD tat sich schwerer, der Förderung des Flohmarkts zuzustimmen: Detlef Henke sprach von einem Präzedenzfall, der eröffnet werden könnte. „Dann kann ja jeder einen Antrag stellen. So viel Geld haben wir nicht“, sagte der Sozialdemokrat. Er plädierte für einen Zweck, welcher der Allgemeinheit zugute komme und nicht nur einem einzigen Flohmarkt. Karl Heinz-Ehrenberg (ebenfalls SPD) betonte, dass es überall im Landkreis Flohmärkte gebe und die Politik bei kaum einem Zuschüsse gewähre. Darum schlug er vor, dass die Organisatoren von jedem Standbetreiber einen Obolus einsammeln, um die entstandenen Kosten zu decken. Bei einer Enthaltung von Herbert Limburg aus der SPD wurde die Bitte der Flohmarkt-Organisatoren mehrheitlich abgelehnt.
Katharina Dundler, Team-Leiterin der Tourist-Informationen, sagte gegenüber der GZ, dass sie den Flohmarkt in Altenau unterstützen wolle, so wie es auch bei dem ähnlichen Konzept der Zellerfelder Interessengemeinschaft passiere. Es habe aber Bedingungen gegeben, die vonseiten der Organisatoren nicht erfüllt worden seien. Ansonsten könne sich Dundler vorstellen, dass die Tourist-Information etwa beim Erstellen der Flyer und dem Drucken helfe.
Emotionale Entscheidung
Auch zwei Tage nach der Sitzung wirkt Claudia Körner am Telefon sichtlich emotional aufgrund dieser Entscheidung. „Wir veranstalten den Flohmarkt doch nicht für uns privat, sondern für den Ort“, meinte sie. Außerdem könnte das Team nicht einfach Geld für die Stände einsammeln, weil diese auf den Grundstücken der Teilnehmer stünden. Da mache auch das Finanzamt nicht mit.
Claudia Körner missfällt es, dass ihr Mann während der Sitzung als „blöd dargestellt“ worden sei, weil es im Vorfeld bereits einige Gespräche gegeben habe. Die Organisatorin bedauert, dass es für ihr Ehrenamt und das ihrer Mitstreiter vonseiten der SPD im Ortsrat nicht die gewünschte Anerkennung und den Dank gegeben habe. Unter diesen Bedingungen kann sich Körner aktuell nicht vorstellen, im nächsten Jahr wieder eine solche Veranstaltung zu organisieren. Es dürfe sich dann nur keiner wundern, wenn sich im Ort niemand mehr engagieren wolle. Der für den 11. Mai organisierte Flohmarkt soll aber in Altenau wie geplant stattfinden.