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Escape-Rooms in Bad Harzburg

Jugendliche werden mit Cyber-Mobbing konfrontiert

Schülerinnen und Schüler sollen im November und Dezember Aufgaben in mehreren Escape-Rooms lösen. Dabei werden die Themen Cybermobbing und Cybergrooming in den Mittelpunkt gerückt. Foto: Helden e.V.

Schülerinnen und Schüler sollen im November und Dezember Aufgaben in mehreren Escape-Rooms lösen. Dabei werden die Themen Cybermobbing und Cybergrooming in den Mittelpunkt gerückt. Foto: Helden e.V.

Im Internet lauern viele Gefahren. Von Cybermobbing und Cybergrooming sind vor allem Kinder und Jugendliche betroffen. Der Schulelternrat der Stadt Bad Harzburg organisiert mobile Escape-Rooms, in denen Schüler Empathie für Opfer entwickeln sollen.

Von Carolin Neumann Sonntag, 13.11.2022, 18:00 Uhr

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Bad Harzburg. Cybermobbing ist ein Thema, von dem jeder Schüler und jede Schülerin bestimmt schon einmal gehört hat. Doch was ist eigentlich Cybergrooming? Hierbei schreiben Erwachsene Minderjährige anonym oder unter falschem Namen an, in der Absicht, eine sexuelle Verbindung vorzubereiten. Dies kann bis hin zur Vergewaltigung führen. Cybermobbing und -grooming sind Straftaten, vor denen Eltern ihre Kinder beschützen wollen. Deshalb hatte der Bad Harzburger Stadtelternrat die Idee, das Präventionsangebot „Mobiler Pädagogischer Escape-Room“ von Helden e.V. an die weiterführenden Schulen zu holen. Mit im Boot sind auch die städtische Jugendförderung und der Kommunale Präventionsrat als Projektpartner. Projektträger ist der Förderverein Jugendtreff.

In mobilen Escape-Rooms, die für mehrere Tage in den Bad Harzburger Jugendtreff und ins Bündheimer Schloss einziehen, zeigt der Verein Helden e.V., Träger der freien Jugendhilfe, Kindern auf eine spielerische Art und Weise, welche Gefahren für sie im World Wide Web lauern. Teilnehmer sind das Niedersächsische Internatsgymnasiums (NIG) und die Oberschule an der Deilich.

Schüler werden in Chat eingebunden

Wenn die Jugendlichen die Escape-Rooms Ende November betreten, finden sie sich zum einen an Toms, zum anderen an Emmas Schreibtisch wieder. Auf ihnen sind allerlei persönliche Gegenstände wie Tablets und Tagebücher platziert. Sowohl Emma als auch Tom sind fiktive Charaktere. Die Schüler müssen aufklären, warum die beiden Jugendlichen verschwunden sind. Dies soll mithilfe der Notizen und Chatverläufe von Tom und Emma gelingen.

Die erste Herausforderung: Den Entsperrcode für das Tablet herausfinden. Ist dies geschafft, werden die Schüler aktiv in einen Chatverlauf eingebunden und erfahren, wie es sich anfühlt, im Netz beleidigt und bloßgestellt zu werden. Die Schüler nehmen dabei aber nicht die Rolle als Täter ein – auf diese Weise soll Empathie für Tom und Emma erzeugt werden.

Wenn die jungen Ermittler herausgefunden haben, wo Emma und Tom sind und was mit ihnen passiert ist, folgt ein Feedback-Gespräch mit Vertretern von Helden e.V.. Diese wollen die jungen Teilnehmer für die eigene Mediennutzung und dissoziales Verhalten anderen gegenüber sensibilisieren. Zudem sollen die Teamaufgaben auch die Klassengemeinschaft stärken. Die Experten erläutern dabei nicht nur die einzelnen Mobbingphasen, sondern auch die Risiken und Gefahren von Datenmissbrauch im Internet.

Schulen zeigen hoher Bedarf

Insgesamt fünf Escape-Rooms sind vom 28. November bis 1. Dezember sowohl im Jugendtreff als auch im Bündheimer Schloss aufgebaut. Am 2. Dezember geht es noch einmal in die Deilich – „An diesem Tag fangen wir an, unsere Weihnachtswerkstatt im Jugendtreff aufzubauen“, begründet Florian Hinz, Sozialarbeiter im Bad Harzburger Jugendtreff.

Die Kosten für die Aktion betragen 4800 Euro und werden über externe Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Demokratie Leben“ im Landkreis Goslar getragen. Bei der Abfrage der Schulen habe sich ein hoher Bedarf gezeigt.

Die endgültigen Termine sind nun an das NIG (eine Klasse) und die Deilich (vier Klassen) vergeben worden, berichtet Florian Hinz.

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