Jetzt geht es in Langelsheim auch barrierefrei zum Regionalzug

Einen barrierefreien Ein- und Ausstieg bietet der Langelsheimer Bahnhof nach der Wiedereröffnung. Unmut wird über fehlende Sitzangelegenheiten und nicht ausreichende Fahrradabstellmöglichketen laut. Foto: Loebs
Die Wiedereröffnung des Langelsheimer Bahnhofs findet unter freudiger Stimmung zahlreicher anwesender Stadtratsmitglieder statt. Das Aushängeschild der Stadt soll nach Hoffnung der DB die Fahrgastzahlen steigern.
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Langelsheim. Rund 6,7 Millionen Euro Investition des Regionalverbands Großraum Braunschweig und der Deutschen Bahn stecken in der erfolgten Modernisierung des Langelsheimer Bahnhofs. Gestern fand unter Teilnahme zahlreicher Stadtratsmitglieder die feierliche Eröffnung des Bahnhofs statt.
„Moderne und kundenfreundliche Bahnhöfe sind unerlässlich für die Attraktivität des Systems Schiene. Für uns als Betreiber der Infrastruktur ist es wichtig, für alle Menschen einen einfachen Zugang zum Bahnfahren zu ermöglichen und damit die Mobilitätswende zu unterstützen. Rund 150 Pendler:innen in Richtung Seesen und Goslar profitieren jetzt werktäglich von dem höheren Reisekomfort“, sagte Tobias Festerling. Er ist Leiter des Bahnhofsmanagements Braunschweig/Göttingen der Deutschen Bahn Station & Service AG.
Neben Festerling hielten auch Detlef Tanke, Verbandsvorsitzender des Regionalverbands Großraum Braunschweig und der Langelsheimer Bürgermeister Ingo Henze Ansprachen. Henze betonte, dass mit dem Abschluss des Umbaus der Bahn hin zu einem barrierefreien und modernen Bahnhof, die Arbeiten der Stadt am „Aushängeschild der Stadt“ erst so richtig losgehen würden.
Vorhaben der Stadt
Als Nächstes will sich die Stadt laut Henze um den Bahnhofsvorplatz kümmern und hierzu Anträge bei der Landesnahverkehrsgesellschaft und dem Regionalverband Braunschweig stellen. Es gehe um eine Verzahnung aller Verkehrsträger: Auto, Bus und Fahrrad. Auf dem Park-and-Ride-Parkplatz etwa sollen auch Stellplätze für E-Autos ausgewiesen werden, „Ich bin froh, dass der Bahnhof modernisiert wurde und an seinem ursprünglichen Platz blieb“, führte Henze weiter aus. Ehemals sei etwa diskutiert worden, diesen weiter in die Innenstadt hinein zu verlagern.
„Wir haben uns vorgenommen, die Zahl der Fahrgäste im Verbandsgebiet bis 2030 deutlich zu steigern. Das erreichen wir nur, wenn sowohl Angebot und Preis als auch die Ausstattung von Bahnhöfen und Fahrzeugen stimmen. Deshalb treiben wir den Ausbau der Bahnhöfe in unserer Region schnellstmöglich voran“, betonte Tanke. „Bis Mitte der 20er Jahre haben wir 45 von 46 Bahnhöfen im Verbandsgebiet barrierefrei ausgebaut. Damit stehen wir deutschlandweit sehr gut da.“ So wurde zuletzt im Mai dieses Jahres beispielsweise auch der Bahnhof Seesen Münchehof barrierefrei umgestaltet. Am dortigen Bahnhof entstanden 1,2 Millionen Euro an Umbaukosten.
Nach einer 14-monatigen Bauzeit bietet der Bahnhof Langelsheim den Reisenden nun mehr Komfort und Service. Die Bahnsteige lassen einen stufenlosen Ein- und Ausstieg zu. Außerdem führen Fahrstühle zu den beiden Gleisen. Die Attraktivitätssteigerung dürfte sich laut Tanke künftig weiter auszahlen, denn das 9-Euro-Ticket habe viele begeistert, und der Nachfolger dafür dürfte demnächst ebenfalls nutzbar sein.
Attraktivität steigern
Mit einer ausreichenden Unterstützung vom Bund und Land sei es laut Tanke durchaus möglich, die Attraktivität und damit auch die Fahrgastzahlen entschieden zu steigern. Genau das sei ja auch das von der Bundesregierung verfolgte Ziel – eine Verdopplung der Fahrgastzahlen bis 2030. Neben modernen Bahnhöfen brauche es hierzu auch auf möglichst vielen Strecken einen Halbstundentakt. Gerade auch im Gebiet des Regionalverbands Großraum Braunschweig.

Der ehemalige Auf- und Abgang bleibt aus Denkmalschutzgründen stehen. Die Bahn hofft, dass dieser künftig als Windfang genutzt werden darf. Foto: Jambrek

Die Eröffnung nehmen (v.li.) Ingo Henze, Detlef Tanke und Tobias Festerling vor.