In Bad Harzburg geht ein rätselhafter Wichtel um

In einfachen Umschlägen oder Papiertüten legt irgendjemand seit Wochen schon kleine Kränze „zum Mitnehmen“ im Eingangsbereich des Ärztehauses ab. Foto: Exner
Schon lange bevor die geheimnisvolle Adventszeit beginnt, ist ein Wichtel in Bad Harzburg unterwegs und beschenkt seine Mitmenschen mit kleinen Kränzen. Sie liegen in Tüten aus, auf denen „zum Mitnehmen“ steht. Und niemand weiß, wer sie befüllt...
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Rätselhaftes trägt sich zu im Ärztehaus an der Parkstraße: Seit Wochen schon werden dort im Eingangsbereich große Briefumschläge oder Papiertüten mit dem Vermerk „zum Mitnehmen“ abgelegt. Darin befinden sich kleine Kränze oder Gestecke aus Naturmaterialien – ganz augenscheinlich mit viel Liebe selbst gefertigt.
„Wunderschöne Handarbeiten“, sagt Jenny Sukopp, Mitarbeiterin in der Stadtbücherei im Obergeschoss des Ärztehauses. Wenn sie oder ihre Kollegen morgens zur Arbeit kommen, haben sie schon öfters einen der Umschläge entdeckt, geöffnet und sich darüber gefreut. Doch bisher habe niemand den edlen Spender oder die edle Spenderin „auf frischer Tat ertappen“ können. Und so kam das Bücherei-Team auf die Idee, dass der Wichtel ja vielleicht die Goslarsche Zeitung liest, und dass man sich auf diesem Wege bei dem anonymen Gabenbringer bedanken könnte. Denn von der Freude und dem Entzücken, die seine Handarbeiten regelmäßig bei den Entdeckern auslösen, sollte der oder die Unbekannte unbedingt erfahren, finden Büchereileiter Detlef Linke und seine Kolleginnen.
Jeder Kranz ist ein eigenes kleines Kunstwerk
Ein kleiner Kranz, der zum Advent auch noch mit schmalen Kerzen bestückt werden könnte, ziert seit einiger Zeit den Tresen in der Stadtbücherei. Vor rund acht Wochen waren die ersten Umschläge aufgetaucht, abgelegt auf den Briefkästen im Eingangsbereich des ehemaligen Kurmittelhauses. Diesen Ablageort hat der Wichtel beibehalten und bislang ist noch keine seiner Tüten ungeöffnet geblieben.

Aus Naturmaterialien gefertigt gleicht kein Kranz dem anderen. Foto: Privat
„Allein der Aufwand, der in jedem einzelnen Kranz steckt, ist bemerkenswert“, staunt Jenny Sukopp. Denn verwendet werden Naturmaterialien wie Trockenblumen, Gräser, Hagebutten, Tannengrün. Manche Kränze haben leere Eichelhütchen, in denen Kerzen aufgestellt werden könnten – „wirklich so liebevoll“, freut sie sich. Und keiner gleicht dem anderen, jeder Kranz ist ein eigenes kleines Kunstwerk.