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Harzer Krimi-Autoren lesen in Clausthal-Zellerfeld

Das Autoren-Trio mit Barbara Merten (Mitte), Hans-Joachim Wildner (links) und Jürgen H. Moch lässt dem Publikum in der Stadtbibliothek allerlei Krimi-Schauer über den Rücken laufen.  Foto: Weiss

Das Autoren-Trio mit Barbara Merten (Mitte), Hans-Joachim Wildner (links) und Jürgen H. Moch lässt dem Publikum in der Stadtbibliothek allerlei Krimi-Schauer über den Rücken laufen. Foto: Weiss

Drei ganz unterschiedliche Kriminalfälle machen den Leseabend in der Stadtbibliothek Clausthal-Zellerfeld zur spannungsgeladenen Angelegenheit. Zumal alle drei Fälle aus der Feder von Harzer Autoren stammen. Klar, dass es dabei auch mysthisch zugeht.

Von Peter Weiss Montag, 09.01.2023, 07:00 Uhr

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Clausthal-Zellerfeld. Barbara Merten, Hans-Joachim Wildner und Jürgen H. Moch waren die Krimi-Autoren, die am Freitag bei der Harzkrimi-Lesung der Stadtbibliothek Platz nahmen. Eine Veranstaltung, die laut Ankündigung „Spannung und Magie“ verspricht.

In Kitas und Schulen ist Barbara Merten als Kinderbuchautorin bekannt. Seit vielen Jahren liest sie aber auch aus anderen Büchern vor, etwa Kurzgeschichten und Krimis für Erwachsene. In die Stadtbibliothek hatte sie „Mordsmäßig Harzig“ mitgebracht. Zu der Reihe gehören auch „Mordsmäßig Heilig“ und „Mordsmäßig unterwegs“.

Ein zweilichtiger Makler und ein Geophysiker aus Kanada

Worum geht es? Schneider und seine Frau Mathilde verbringen ihren Urlaub auf dem Campingplatz am Wiesenbeker Teich. Dort müssen sie mit ansehen, wie das alte leer stehende Kurhotel in Flammen aufgeht. Erinnerungen an die Kindheit, an ein dickes Stück Torte im Café, an den Musiker, der zum Tanztee aufspielt, werden in Schneider wach. Schnell wird klar, dass Brandstiftung die Ursache war und er sich an den Ermittlungen beteiligen wird, denn ein zwielichtiger Duderstädter Immobilienmakler war einer der Kaufinteressenten. Zusammen mit Fiona von Berg, der Hauptkommissarin aus Bad Lauterberg, macht er sich an die Arbeit.

Hat der Geophysiker aus Kanada, der im Wiesenbek nach Rohstoffen sucht, seine Finger im Spiel? Auch der Mann, der im abgebrannten Hotel tot aufgefunden wird, wirft neue Fragen auf. Hin- und hergerissen zwischen Bad Lauterberg und Duderstadt versucht er, nicht die Übersicht zu verlieren. Barbara Merten glänzt in der Lesung später noch mit einem Kurzkrimi über die Jagd in Gedichtform, bei dem der Jäger von einer Wildsau erlegt wird.

Militär und Geheimdienste werden in Panik versetzt

Der Autor Hans-Joachim Wildner ist eigentlich Maschinenbauer. Im Ruhestand fand er zum Schreiben. Mit „Endstation Brocken“ gibt er seinen Einstand im Krimi-Genre. In die Stadtbibliothek hatte er aber „Tunguska. Irgendetwas ist anders“ mitgebracht.

Der Autor führt seine Leser auf drei Kontingente: Asien, Amerika und Europa. Ausgangspunkt ist eine nicht endgültig aufgeklärte Explosion in Sibirien, durch die 6000 Quadratkilometer Natur vernichtet wurden. Die Katastrophe hat etwas wach gerufen, was nach menschlichem Ermessen nicht sein kann. Als 1949 in der Wüste von Nevada ein Versuchsflugzeug abstürzt, fördert der Einschlagkrater etwas ans Licht, was Militär und Geheimdienste in Panik versetzt. Sie greifen zu äußersten Mitteln, um die Wahrheit zu vertuschen. Eine Expedition im Jahr 2019 nach Sibirien soll das Rätsel um Tunguska lösen. Dabei gelingt einem Wissenschaftler von der TU Clausthal eine unglaubliche Entdeckung, die die Weltordnung bedrohen könnte. Darf die Wahrheit ans Licht?

Die Familie flüchtet in den Harz

„Einmal Harzer, immer Harzer“, meint Autor Jürgen H. Moch, der Dritte im Bunde am Freitag, der auch sein Studium in Clausthal-Zellerfeld absolvierte. Seine Bücher „Harzmagie–Blutsbande“ und „Harzmagie–Sogwirkungen“ sind eine Krimi-Kategorie, die zwischen menschlichen und tierischen Formen hin- und herwandert.

Die 15-jährige Elisabeth ist von besonderem Blut. Ihre Mutter hütet dieses Geheimnis seit ihrer Geburt. Dafür gab sie sogar ihre Hexenkräfte ab. Die Familie flüchtet in den Harz, in Clausthal-Zellerfeld findet Elisabeth erstmals Freunde in Sabrina und Theobald. Dass die beiden ebenfalls ihre besondere Natur verbergen müssen, schweißt zusammen. Die Teenager offenbaren sich einander mit einem Treue-Ritual.

Es fällt den Freunden schwer, ihre Kräfte zu kontrollieren

Moch konzentriert sich bei der Autorenlesung auf die „Sogwirkungen“. Die Ereignisse im Harz haben hohe Wellen geschlagen in der magischen Welt. Nun brechen sie mit voller Wucht über die inzwischen 16-jährige Werwölfin Elisabeth, die Nekromantin Sabrina und den Hexer Theobald herein. Berauscht von ihren stetig wachsenden Fähigkeiten, fällt es den drei Freunden immer schwerer, ihre Kräfte zu kontrollieren. Der Sog hat sie längst erfasst. Für seine Recherchen musste Moch nach eigenen Worten zu ungewöhnlichen Mitteln greifen. Ein Anruf bei der Friedhofsverwaltung sorgte dafür, dass in seinem Buch kein namensgleiches Grab vorkommt. Über den Text geschaut hat auch eine Tarot-Karten-Freundin aus Clausthal-Zellerfeld.

Dem Publikum hat es gefallen, es verabschiedete die Autoren mit dankbarem Beifall.

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