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Zerstörung der Fichtenwälder

Harz: Borkenkäfer werden wieder aktiv

Ein Borkenkäfer krabbelt auf der Rinde einer Fichte.

Ein Borkenkäfer krabbelt auf der Rinde einer Fichte.

Der Wald im Harz wird immer kleiner. Dem Landkreis zufolge sind bereits zwei Drittel der regionalen Fichten abgestorben. Neben dem Klimawandel ist dafür auch der Borkenkäfer verantwortlich. Er ist der Schädling Nummer Eins im Harz. Nun wird er wieder aktiv.

Freitag, 19.05.2023, 10:00 Uhr

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Clausthal-Zellerfeld. Die Niedersächsischen Landesforsten rüsten sich im Harz für den Beginn der Borkenkäfer-Zeit. Durch die steigenden Temperaturen werden die Schädlingskäfer aus ihren Winterquartieren gelockt und bedrohen die Bäume in dem Mittelgebirge, wie die Landesforsten am Mittwoch mitteilten. Den Angaben nach haben die Käfer im niedersächsischen Harz in den letzten sechs Jahren rund 80 Prozent der Fichtenwälder zerstört.

Um gegen die Insekten anzugehen, wurden etwa im Bereich Schulenberg Fallen aufgestellt. Die treffen zwar nur einen Bruchteil der Population, helfen aber dabei, die Ausbreitung der Käfer zu beobachten. „Das Monitoring hilft uns dabei, die Schwärmzeiten und die Anzahl der Borkenkäfer zu erfassen“, erklärte Försterin Marion Petrik. Innerhalb der vergangenen zwei Wochen habe sich das Aufkommen der wenige Millimeter großen Tiere dort etwa verdreifacht.

Um noch intakte Waldstücke zu schützen, sei es wichtig, befallene Fichten schnell zu erkennen. Sie können dann gefällt und aus dem Wald gebracht werden. „Der Erstbefall lockt weitere Käfer in die noch gesunden Waldbestände und hat den Befall weiterer Bäume zur Folge“, sagte Petrik.

Im Harz werden vor allem die Fichtenbäume, die dort in der Vergangenheit in Monokulturen gepflanzt wurden, vom sogenannten Buchdrucker-Käfer befallen. Sie sind wegen der starken Trockenheit in den vergangen Jahren geschwächt und anfällig für den Käferbefall. dpa

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