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Kundgebung gegen Rechtspopulisten

Goslar protestiert am Samstag: Alle gemeinsam für die Demokratie

„Nazis find ich doof!“: So lautet schon am 2. Juni 2018 eine Plakatbotschaft, als 3000 Menschen in Goslar gegen Rechtsextreme protestieren. Archivfoto: Epping

„Nazis find ich doof!“: So lautet schon am 2. Juni 2018 eine Plakatbotschaft, als 3000 Menschen in Goslar gegen Rechtsextreme protestieren. Archivfoto: Epping

Das Motto lautet „Demokratie verteidigen – AfD stoppen!“. Das Bündnis gegen Rechtsextremismus hat bis zu 2000 Menschen angemeldet und den Marktplatz als Ort seines Protestes auserkoren. Am Samstag um 12 Uhr will jetzt auch Goslar Flagge zeigen.

Von Frank Heine Dienstag, 23.01.2024, 20:00 Uhr

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Goslar. Noch ist nicht hundertprozentig sicher, ob die auf etwa zwei Stunden ausgelegte Demonstration so, wie am Dienstag bereits über die sozialen Netzwerke angekündigt, auch tatsächlich stattfinden kann. Die Stadt Goslar geht aber nach den Worten von Sprecherin Daniela Siegl von einer Bestätigung aus – eher eine Formsache also.

Weil Bündnis-Sprecher Michael Ohse die Kundgebung nach einem letzten Abstimmungstreffen am Montagabend nämlich erst am Dienstag bei der Behörde anmelden konnte, müssen noch die obligatorischen Gespräche zu Sicherheitsfragen mit Polizei, Feuerwehr und dem eigenen Fachdienst Ordnung abgewartet werden, bis die Stadt offiziell grünes Licht erteilen kann.

Parteien und Vereine unterstützen den Protest

Wenn dieses Signal aber wie erwartet kommt, sind laut Ohse nicht nur all diejenigen Parteien im Boot, die Vertreter in den Goslarer Rat entsenden – natürlich mit Ausnahme der AfD. Auch Gewerkschaftsbund, die Kirchen und Vereine wie Leben in der Fremde, Spurensuche Harzregion und Goslar Queer sind bereits als Unterstützer gelistet – Tendenz weiter steigend.

Ohse freut sich über die politische Geschlossenheit. In der Vorwoche habe das Bündnis mit den Planungen losgelegt, am Montag allgemeines Einverständnis geherrscht. SPD, CDU, Bündnisgrüne, FDP, Linke, Bürgerliste und der fraktionslose Niklas Prause sind dabei. Nach Auskunft der beiden Behörden-Sprecherinnen Marieke Düber und Siegl nehmen auch Landrat Dr.Alexander Saipa und Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner teil und werden eine Rede halten. Dies sollen auch Vertreter aller weiteren Organisationen und Gruppen tun dürfen, die am Samstag mitten in Goslars Altstadt mitmachen. Sofern die Veranstaltung nicht doch noch abgeblasen wird.

Treffen mit Rechtsextremen schlägt Wellen

„Allein in Niedersachsen bin ich beim groben Überschlagen auf gut 100.000 Menschen gekommen, die für die Demokratie und gegen Rechtspopulismus auf die Barrikaden gegangen sind“, sagt Ohse. Allein in Braunschweig waren am Samstag wie berichtet 15.000 Menschen auf der Straße, in Hannover sogar 35.000. Das Bekanntwerden eines Treffens zwischen AfD-Politikern, einschlägig bekannten Neonazis und kapitalkräftigen Unternehmern, die unter dem Stichwort Remigration Millionen Menschen aus Deutschland vertreiben wollen, habe die Menschen im Land jetzt endlich aufmerksam gemacht, was von solchen Leuten politisch zu erwarten sei, erklärt Ohse.

Organisator Michael Ohse hat Erfahrung mit Kundgebungen

Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass Bündnis-Sprecher und Linken-Ratsherr Ohse als Organisator einer Großkundgebung in die Bresche springt. Am 2.Juni 2018 zogen rund 3000 Goslarer für ein buntes Goslar durch die Stadt und zeigten an, dass Rassismus hier keinen Platz habe. Es war die Gegenkundgebung zu einem so benannten „Tag der deutschen Zukunft“, zu dem sich knapp 270 Rechtsextreme aus ganz Deutschland in Goslar einfanden.

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