Fotos vom Bau der Sösetalsperre im Nachlass entdeckt

Die Aufnahme vom 11. November 1929 zeigt den Überlauf der Haupttalsperre. Im Tal sind der eingeschalte Betonkern und dahinter die Fabrik Mariental zu sehen. Nach dem Abriss der Fabrikanlagen entsteht an dieser Stelle das „Kurhotel Mariental“, das inzwischen ebenfalls schon Geschichte ist. Foto: Stadt Osterode
Über ein besonderes Geschenk freut sich das Stadtarchiv in Osterode: Zwei Alben mit Fotos vom Bau der Sösetalsperre in den 1920er Jahren tauchten jetzt in einem Nachlass auf. Sie zeigen, wie Deutschlands einst größte Trinkwassertalsperre entstand.
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Oberharz. Die als Naherholungsgebiet und Ausflugsziel bekannte Sösetalsperre im gleichnamigen Sösetal galt einst als größte Trinkwassertalsperre Deutschlands. Die drei Staubecken erfüllen auch nach rund 90 Jahren noch ihre Aufgaben als Trinkwasserspeicher sowie zur Stromerzeugung. Mit ihrem Rückhaltevermögen schützt die Talsperre darüber hinaus die im weiteren Talverlauf liegenden Ortschaften vor allzu mächtigen Hochwassern.
Spaziergänge an den Ufern der Talsperre und vor allem der Blick über die bei Vollstau rund 124 Hektar große Wasserfläche der Hauptsperre beeindrucken Harzgäste und Einheimische noch immer gleichermaßen. Ebenso beeindruckend sind die Bilder vom Bau der Talsperre in den 1920er Jahren, die das Stadtarchiv Osterode jetzt in zwei Fotoalben geschenkt bekam.
Von den Arbeiten im Sösetal ist nur wenig bekannt
Sie vermitteln einen Einblick in die Technik der 1920er-Jahre und erzählen davon, wie viele Arbeiter damals zum Bau der Dämme und der beiden neuen Straßen oberhalb des heutigen Wasserspiegels erforderlich waren. Denn von den Arbeiten im Sösetal ist nur noch wenig bekannt. Dabei hat die Baustelle auch die damalige Verkehrsführung in Osterode verändert. Die heutige Straße „Am Röddenberg“ wurde eigens gebaut, um Gerät und Baustoffe vom Bahnhof zu den Baustellen im Sösetal zu transportieren. Die engen, verwinkelten Straßen der Fachwerkstadt ließen dies nicht zu.

Das Bild oben zeigt die Hebeanlage im Damm des Unterwasserbeckens, links der Blick von der Talsohle hinauf zum Betonwerk. Foto: Stdatarchiv Osterode
Die Freude war daher nicht nur bei Stadtarchivar Ekkehard Eder groß, als die beiden Alben mit Fotografien von den Arbeiten zum Bau der Sösetalsperre und der Fernwasserleitung nach Bremen bei der Stadt eingingen. Ein Ingenieur hatte sie seinerzeit aufgenommen und sorgfältig aufbewahrt. Dessen Sohn vermachte nun diese wertvolle Sammlung der Stadt Osterode.
Bürgermeister dankt dem Spender
Als ein besonderes Zeugnis der Stadtgeschichte würdigt Bürgermeister Jens Augat die Bildersammlung. „Die Alben bereichern künftig den Bestand unseres Stadtarchivs“, dankte Augat dem Spender. Wer mehr zu diesem Teil der jüngeren Stadtgeschichte erfahren möchte, sollte sich an der Osteroder Stadtarchivar wenden. Entweder telefonisch unter 05522/315859 oder per Mail bei eder.e@osterode.de.
red/ber
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