Fontheim-Klinik: Neuer Wirtschaftshof für rund vier Millionen Euro

Setzen bei der Einweihung zum Scherenschnitt an (v.li.): geschäftsführender Gesellschafter Hans-Christian Fontheim, der Technische Leiter des Wirtschaftshofes Eric Günzler, Klinik-Geschäftsführer Lars Bienek sowie Architekt Jörg Hammerer. Fotos: Gereke
Die Liebenburger Klinik Dr. Fontheim hat ihren neuen Wirtschaftshof an der Lindenstraße offiziell in Betrieb genommen. Mit einem symbolischen Scherenschnitt erfolgte die Einweihung des rund vier Millionen Euro teuren Projekts.
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Liebenburg. Die Klinik Dr. Fontheim hat ihren neuen Wirtschaftshof an der Liebenburger Lindenstraße offiziell in Betrieb genommen. Rund anderthalb Jahre betrug die Bauzeit – und es gab die eine oder andere Herausforderung zu meistern. Der Neubau entstand auf dem Gelände des alten NP-Marktes. „Es war ein Areal mit Gefälle und alten Leitungen im Untergrund, die in keinem Plan eingezeichnet waren – es war kein einfaches Grundstück“, lobte Hans-Christian Fontheim, geschäftsführender Gesellschafter „Dr. Fontheim – Mentale Gesundheit“, die Leistung der Projektverantwortlichen.
Von „Black“ zu „Wood“
Sein Unternehmen habe bei der Realisierung des Vorhabens fast ausschließlich auf Firmen aus dem Landkreis Goslar gesetzt, betonte Fontheim. „Und die Zeit für solch ein Bauprojekt war nicht ganz einfach“, resümierte er. „Personalausfälle, Materialverfügbarkeiten, extreme Preisschwankungen“, zählte er die Rahmenbedingungen Corona-Pandemie und russischer Angriffskrieg auf die Ukraine auf.

Blick in die Garagen des Wirtschaftshofes – dort ist der Fuhrpark untergebracht, um das Klinikgelände in Schuss zu halten.
In diesem Zusammenhang ging er auch nochmal auf die einstige Liebenburger Black Box ein – gemeint ist damit eine der Hallen des Wirtschaftshofes, die eine Zeit lang mit einer schwarzen Industriefassade versehen war und direkt neben einem denkmalgeschützten Haus stand. „Als es an die Verkleidung ging, waren die Holzpreise extrem in die Höhe geschossen“, erzählte Fontheim. Aus Kostengründen fiel deshalb die Entscheidung für die Industriefassade. Im Dorf sorgte der Anblick für Proteste, auch Fontheim selbst konnte sich im Ort das ein oder andere anhören, wie er durchblicken ließ. Schlussendlich erfolgte die nachträgliche Verkleidung der Black Box mit Holz – sie ist nun sozusagen die Liebenburger Wood Box. „Wir haben Lehrgeld gezahlt“, räumte er ein.
Raum auf Klinikgelände
Den neuen Wirtschaftshof bezeichnete Fontheim als „ein klares Ja zu unseren Handwerkern“ und als „Investition für die Zukunft“. Denn so kann auf dem Klinikgelände Raum für etwas Neues geschaffen werden. „Wir haben ganz viele Ideen – die müssen wir jetzt erst einmal ordnen – und sie müssen auch bezahlbar sein“, sagte Fontheim.

Liebenburgs ehemalige Black Box ist jetzt mit Lärchenholz verkleidet und fügt sich nach Meinung vieler besser in das Ortsbild ein.
Eric Günzler, Technischer Leiter des Wirtschaftshofs, berichtete, dass nun alle Gewerke unter einem Dach gebündelt seien – von den Gärtnern über die Elektriker bis zu den Tischlern. „Fontheim hält an seinen Handwerkern fest“, betonte er. Zudem verwies Günzler auf die Nachhaltigkeit des neuen Gebäudes. Errichtet sei es vor allem in Holzrahmenbauweise, auf den Dächern befinde sich eine Photovoltaikanlage – „den Strom, den wir verbrauchen, erzeugen wir selbst“, so Günzler. Auch gibt es auf dem Areal eine Regenwasserzisterne, in der Wasser für die Gärtner gesammelt werde.
Bau-Überraschungen
Günzler ging auch nochmal auf die Bauphase ein. Nicht nur, dass bei den Tiefbauarbeiten im Untergrund unbekannte Leitungen auftauchten. „Mal fehlte ein Schaltkasten – und keiner konnte sagen, ob er heute, morgen oder nächsten Monat kommt“, so Günzler. Oder es haperte an den Schiebetüren – entweder waren sie selbst oder benötigte Teile dafür nicht lieferbar. Aber: Ende gut, alles gut – und am Ende Freude, den Komplex mit Werkstätten, Büros, Sozialräumen, Garagen und Lagermöglichkeiten seiner Bestimmung übergeben zu können.