Fisch Otto in Langelsheim: Die Forelle ist das Aushängeschild

Marlies und Björn Otto freuen sich, dass sie die Gasträume im „Fischmeister“ nach der langen Zwangspause endlich wieder öffnen können. Und das Interesse, nicht nur der Langelsheimer, macht Mut. Fotos: Wendt
Wie viele gastronomische Einrichtungen war auch das Restaurant „Der Fischmeister“ in Langelsheim eine ganze Zeit lang geschlossen. Die Corona-Zeit führte zu einigen dauerhaften Schließungen. Doch die Familie Otto hat beschlossen, weiterzumachen.
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Langelsheim. Fast drei Jahre lang hatte das Langelsheimer Restaurant „Der Fischmeister“ geschlossen. Grund dafür waren die Folgen der Corona-Pandemie. Seit rund zwei Wochen hat die Gaststätte nun wieder eröffnet. Das Restaurant ist Teil der Peter Otto Fischzucht- und Handelsgesellschaft zu dem unter anderem eine Räucherei und eine Angelanlage gehören.

Die helle Einrichtung schafft eine gemütliche Atmosphäre.
„Die Wiedereröffnung verlief sehr emotional“, erinnert sich Geschäftsführerin Marlis Otto. Trotz wenig Werbung besuchten viele Gäste das Restaurant schon am ersten Tag. „Man hat sich direkt wieder erkannt und sich in den Arm genommen. Es waren so viele Stammgäste von früher da. Das hat mir fast Tränen in die Augen getrieben“, sagt Marlis Otto. Die Kunden seien für die Gerichte unter anderem aus Wolfsburg, Braunschweig, Hildesheim, Goslar, Wolfenbüttel und Salzgitter angereist.
Scholle sehr beliebt
Auf den Tellern landet natürlich viel Fisch. Auf der Speisekarte steht unter anderem gedünstetes Kabeljaufilet mit Honig-Senf-Soße, gebratenes Rotbarschfilet mit Bratkartoffeln und Matjesfilet nach „Hausfrauen Art“. Warme Küche gibt es mittwochs bis sonntags zwischen 11.30 und 20 Uhr. Montag und Dienstag sind Ruhetage.
Am ersten Wochenende nach der Wiedereröffnung sei die Scholle sehr beliebt gewesen. Der Lieblingsfisch von Marlis Otto ist der Zander. „Es ist ein ganz feiner Fisch mit feinem Fleisch. Wenn er richtig zubereitet ist, zergeht er auf der Zunge.“ Zudem könne man den Süßwasserfisch sehr vielfältig zubereiten, weil er keinen starken Eigengeschmack hat. Mit vielen verschiedenen Soßen können Köche zahlreiche Gerichte kreieren. „Das liebe ich.“ Ihr Sohn Björn Otto mag keinen Zander, ansonsten aber fast jeden Fisch: „Mir kommt es auf die Zubereitung an“, erklärt der stellvertretende Geschäftsführer. Manchmal schmecke ihm sogar der Zander. „Man könnte ja verständlicherweise meinen, dass Zander und Grünkohl gar nicht zusammenpassen. Aber das stimmt nicht“, findet er.
Auch seine Mutter hält viel von Abweichungen von der „Norm“: „Warum sollte jemand keinen Rotwein zum Fisch trinken, wenn ihm das schmeckt?“, fragt sie. Auch wenn Seefisch bei vielen Kunden beliebt sei, ist die Forelle das Aushängeschild des Unternehmens. „Die Leute verbinden Fisch Otto vor allem mit der Forelle“, sagt Marlis Otto. Das liege auch daran, dass um das Restaurant viele Fische dieser Art schwimmen. Zwar züchtet Fisch Otto keine Forellen, aber das Unternehmen erhält junge Forellen sowie Lachsforellen und füttert sie in eigenen Becken weiter. „Für eine Züchtung haben wir nicht genügend Frischwasser. Ein Fließgewässer müsste die Bakterien und Viren abtragen“, erklärt Björn Otto. Dafür eigne sich auch eine Kreislaufanlage, die aber zu teuer sei.
Karpfenzüchtung läuft
Neben den Hälterbecken gibt es auf dem Gelände 15 Teiche und einen Angelteich. In den Teichen züchtet die Familie Schleien und Karpfen. Insbesondere Letztere schmecken aber einigen nicht. Das liege nicht daran, dass das Karpfenfleisch nur schwer genießbar ist. „Vielen Anglern schmeckt Karpfen nicht, weil sie ihn selbst töten müssen, nachdem sie ihn aus dem Teich gefischt haben“, erklärt Marlis Otto. Der Grund: Karpfen finden ihre Nahrung überwiegend im Schlammboden. Daher schmecke das Fleisch „schlammig“. Wenn der Karpfen seine Winterruhe hält, frisst er nichts. „Wenn unsere Karpfen mit dem Fressen aufhören, holen wir sie aus den Teichen und lassen sie mindestens 14 Tage in klarem Wasser schwimmen. Dann schmecken die Tiere sehr gut“, erklärt Björn Otto.

Darek und Küchenchefin Magdalena bereiten ein Forellengericht zu.
In der Küche bereitet Chefköchin Magdalena die Speisen zu. Sie trägt eine große Mitverantwortung für die Restaurant-Wiedereröffnung. Bereits vor der Schließung hatte sie in der Gaststätte gearbeitet. Nach der langen Pause rief sie Marlis Otto im August an, und fragte, ob man nicht wieder gemeinsam das Restaurant eröffnen wolle, um den Gästen wieder mit leckeren Fischgerichten eine Freude bereiten zu können.
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