Feuerwehr Hohegeiß rettet 63-Jährigen aus überflutetem Keller

Die Tiefgarage unter dem Geschäft „Bellies“ in Braunlage steht am ersten Weihnachtsfeiertag gegen 18.30 Uhr unter Wasser. Foto: Feuerwehr
Die Feuerwehren aus Braunlage, Hohegeiß und St. Andreasberg sind über Weihnachten im Dauereinsatz. Einen 63-Jährigen retteten die Einsatzkräfte aus seinem unter Wasser stehenden Keller in Hohegeiß. Auch Straßen standen an den Feiertagen unter Wasser.
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Braunlage/St. Andreasberg/Hohegeiß. Erst teilweise mehr als 30 Zentimeter Neuschnee, dann Wärme und Dauerregen: Kein Wunder, dass diese Mischung in den Orten der Stadt Braunlage während der Weihnachtsfeiertage für Hochwasser sorgte. In Hohegeiß ist dabei ein 63-Jähriger nach Angaben der Feuerwehr so schwer verletzt worden, dass die Einsatzkräfte ihn aus seinem überfluteten Keller retten und ins Krankenhaus bringen mussten.
Die Helfer der Ortswehren waren von Samstag bis Dienstag im Dauereinsatz. Allein die St. Andreasberger mussten laut Ortsbrandmeister Sebastian Voigt zwischen Heiligabend und zweiten Weihnachtsfeiertag um die 15 Keller auspumpen. „In ein Haus nach Oderbrück sind wir dreimal gefahren“, sagt er. Zudem seien Helfer am 21. Dezember am „Internationalen Haus Sonnenberg“ gewesen, wo die Wassermassen vom Berg ins Gebäude drückten.

In Hohegeiß strömen die Wassermassen wieder einmal über den Damm des Vorwärmteichs ins Technikgebäude mit der neuen Heizungsanlage des Waldschwimmbads. Foto: Feuerwehr
Bauer hilft mit Radlader
In Silberhütte verstopfte laut Sebastian Voigt der Abwasserkanal und sorgte für einen Rohrbruch. Dadurch drang Wasser in ein Wohngebäude. Etwas weiter unterhalb – auf der Landesstraße nach Bad Lauterberg – trat die Sperrlutter so über die Ufer, dass sie über die Fahrbahn lief. Zudem drohten die Wassermassen auch in Richtung Firma Eckold zu fließen. Mithilfe von Bauer Andreas Neigenfindt, der mit seinem Radlader kam, bauten die Feuerwehrleute kurzerhand einen Damm, der verhinderte, dass die Wassermassen weiter auf die Straße und zu Eckold flossen.
Erst vor ein paar Jahren hatte die Stadt den Damm des Vorwärmteichs am Freibad Hohegeiß umgebaut und so gesichert, dass er eigentlich nicht mehr über die Ufer treten sollte. Denn davor hatte er regelmäßig die Freiflächen des Waldschwimmbads und das Technikgebäude unter Wasser gesetzt.
Und auch trotz der Bauarbeiten hielt der Damm die Wassermassen nicht auf. Im Technikgebäude war er laut Ortsbrandmeister Frank Lindemann 15 Zentimeter hoch. „Wir haben aber alle empfindlichen Geräte höher gestellt“, berichtete er, sodass sich der Schaden in Grenzen gehalten habe. „Da ist aber auch viel Wasser den Berg hinunter gekommen“, meinte er. Die Helfer hätten darüber hinaus einen provisorischen Abfluss gebaut, sodass das Wasser um das Freibad herum in den Bärenbach fließen konnte.

In Silberhütte läuft die Sperrlutter auf die Landesstraße in Richtung Bad Lauterberg. Mithilfe eines Radladers bauen die Helfer einen kleinen Damm, der das verhindert. Foto: Feuerwehr
Tiefgarage unter Wasser
Bereits am Samstag setzte das Wasser, das über den sogenannten Sargnagel aus Hohegeiß in Richtung Wolfsbachmühle floss, die Terrasse und den Keller der Ausflugsgaststätte unter Wasser. Die Feuerwehr half auch hier und pumpte kräftig. Am ersten Weihnachtsfeiertag stand morgens gegen halb sieben das Wasser im Keller eines Hauses in der Kirchstraße unter Wasser. Der 63-jährige Hauseigentümer habe sich dabei im Keller verletzt und musste über eine Trage nach oben zum Rettungswagen gebracht werden, der ihn ins Krankenhaus transportierte.
In Braunlage setzte das Hochwasser unter anderem die Tiefgarage unter dem Geschäft „Bellies“ in der Herzog-Wilhelm-Straße unter Wasser. Weitere Einsätze hatten die Kräfte der Feuerwehr unter anderem in der Tanner Straße, dem Anemonenweg, der Bahnhofstraße, dem Buchholzplatz, der Bismarckstraße und dem Birkenweg.
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