Familien helfen dem Bergwaldprojekt in Braunlage

Vor einiger Zeit stand an dieser Stelle in der Nähe des Campingsplatzes noch ein Fichtenwald, jetzt pflanzen die Helfer des Bergwaldprojekts hauptsächlich Sand- und Moorbirke sowie Wildapfel in diesem Bereich neu an. Foto: Eggers
Der Verein Bergwaldprojekt pflanzt mithilfe von Familien 9000 Bäume rund um Braunlage. Während die Kinder waldpädagogisch betreut werden, setzen die Eltern Sand- und Moorbirke sowie Wildapfel in die Erde eines ehemaligen Fichtenwalds am Brunnenbach.
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Braunlage. Seit mehr als 30 Jahren macht das Bergwaldprojekt schon in Braunlage Station. Für die Förster des Forstamtes Lauterberg sind die Helfer eine große Unterstützung. In diesem Jahr pflanzen sie in den drei Wochen ihres Einsatzes insgesamt 9000 neue Laubbäume, und das auf eigene Kosten. In dieser letzten Woche sind vor allem Familien dabei, die im Revier Kapellenfleck unterwegs sind.
Betreut werden die 18 Erwachsenen und zehn Kinder vor Ort von Henning Aulich. Der gelernte Forstwirt zeigt den erwachsenen Teilnehmern dabei unter anderem, wie die Stecklinge richtig in den Boden gesteckt werden. „Das ist gar nicht so einfach“, sagt Försterin Christiane Lorenz-Laubner. Viele würden das unterschätzen, denn Bäume im Wald zu pflanzen sei etwas Anderes als im heimischen Garten.
Kinder werden walpädagogisch betreut
Nach Absprache mit dem niedersächsischen Forstamt pflanzen die Helfer des Bergwaldprojekts hauptsächlich Sand- und Moorbirke sowie Wildapfel. Damit wollen sie helfen, den durch Trockenheit und Borkenkäfer dezimierten Wald wieder aufzuforsten und gerade in den Lagen rund um Braunlage wieder in einen Mischwald zu verwandeln.
Die Familien sind in einem Landschulheim auf der Jordanshöhe bei St. Andreasberg untergebracht. Während die Kinder tagsüber von Waldpädagogen betreut werden und mehr über die Natur erfahren, pflanzen die Eltern. Sie reisen jeweils sonntags an, samstags ab und sind von Montag bis Freitag tagsüber für das Bergwaldprojekt aktiv. Die Kosten für Essen und Unterkunft werden dabei komplett von dem Verein Bergwaldprojekt übernommen.
„Die Teilnehmer zahlen nur die An- und Abreise“, erklärt Henning Aulich. Allein drei Wochen sind die unterschiedlichen Gruppen diesmal im Bereich des Forstamtes Lauterberg bei Braunlage. Insgesamt macht das Bergwaldprojekt im Oberharz sechs Wochen Station. In der nächsten Woche sind die Helfer im Bereich des Forstamtes Clausthal und danach dann zwei Wochen im Nationalpark unterwegs.
Spende einer Hotelkette
Die 9000 Bäume, die rund um die Stadt Braunlage gepflanzt werden, hat größtenteils die Hotelkette Accor dem Bergwaldprojekt zur Verfügung gestellt. Das französische Unternehmen mit weltweit rund 5300 Hotels in 110 Ländern bittet seine Gäste, die Handtücher länger als einen Tag zu nutzen. Dadurch spart die Hotelkette Kosten.
Einen Teil dieser eingesparten Kosten gibt sie an das Bergwaldprojekt weiter, damit durch die Pflanzung standortheimische Bäume die Waldökosysteme gestärkt werden. Insgesamt habe das Bergwaldprojekt in Deutschland bislang so 250.000 von Accor gespendete Bäume setzen können.