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Teils fehlen halbe Klassen

Erkältungswelle: Goslars Schulen und Kitas schniefen

Eine Mutter kontrolliert mit einem Fieberthermometer die Temperatur ihrer erkälteten dreijährigen Tochter. Symbolfoto: Patrick Pleul, dpa/ap

Eine Mutter kontrolliert mit einem Fieberthermometer die Temperatur ihrer erkälteten dreijährigen Tochter. Symbolfoto: Patrick Pleul, dpa/ap

Husten, Schnupfen, Heiserkeit, Fieber, aber zumeist keine Corona-Fälle mehr: Eine Welle von Erkältungskrankheiten trifft aktuell auch die Goslarer Schulen und Kindertagesstätten spürbar, wenn auch unterschiedlich hart in ihren Ausmaßen.

Von Frank Heine Samstag, 10.12.2022, 07:56 Uhr

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Goslar. Eine Anfrage bei der Stadt als Trägerin ihrer elf Grundschulen und sieben von 22 Kindertagesstätten (Kitas) erhielt zur Antwort, dass in den Grundschulen viele Kinder – teilweise halbe Klassen – mit Erkältungserscheinungen krank und zu Hause seien. Bei den Lehrkräften gibt es laut Sprecherin Daniela Siegl hingegen derzeit nur einige Ausfälle, sodass der Schulbetrieb überall aufrecht erhalten werden könne.

In Hahndorf und Jerstedt fallen viele Betreuungskräfte aus

Bei einer eventuellen Verschärfung der Lage käme für die Schulen demnach zuerst eine Einschränkung des Ganztagsbetriebs in Betracht. Die Grundschule Hahndorf/Jerstedt bittet die Eltern dieser Tage bereits, die Ganztagsbetreuung familiär zu organisieren, sofern das möglich sei. Eine Anfrage dort kann Rektorin Astrid Nitsch nicht beantworten, weil sie selbst krankheitsbedingt passen muss. Zu hören ist, dass zwar nur drei Lehrkräfte ausfallen, aber vor allem die Betreuungskräfte für den Nachmittag fehlen. In Jerstedt sind demnach sehr viele Kinder erkrankt, teils fehlen halbe Klassen. In Hahndorf ist die Situation nicht ganz so schlimm, aber auch dort sind viele Kinder nicht in der Schule.

Entspannter stellt sich die Situation in der Innenstadt an der Worthschule dar. „Bei uns geht es noch, es hält sich alles im normalen Rahmen für diese Jahreszeit“, sagt Rektorin Sandra Keiber. Von ihrer alten Wirkungsstätte in Salzgitter erreichten sie hingegen Nachrichten von Klassen mit nur noch acht gesunden Kindern.

Letzte Option ist eine Kürzung der Betreuungszeit am Vormittag

In den städtischen Kitas ist laut Sprecherin Siegl sowohl bei den Fachkräften als auch bei den Kindern der Krankenstand sehr hoch, was aktuell herrschende Krankheitssymptome wie Fieber, Atemwegserkrankungen, Gliederschmerzen, allgemeine Kinderkrankheiten, aber auch Corona betrifft. Es werde aber versucht, mit eigenen Vertretungskräften und weiteren Kräften aus einem Förderprogramm die Betreuung zu gewährleisten – gegebenenfalls auch durch Gruppenzusammenlegungen. „Als letzte Option müsste über eine Verkürzung der Betreuungszeiten der Vormittagsgruppen nachgedacht werden, während die Ganztagsgruppen normal weiterlaufen“, erklärt Siegl.

Übers Wochenende ist Erholung angesagt

In der evangelischen Kita Zum Markte hatte Leiterin Marina Schoger an den beiden vergangenen Tagen den Spätdienst streichen müssen, weil gut die Hälfte der 21 Erzieherinnen erkrankt ist. „Wir machen alles in Absprache mit den Eltern und dürfen zum Glück immer auf deren Verständnis bauen“, ist Schoger froh über ein gutes Miteinander. Sie hofft, dass sich übers Wochenende wieder genug Mitarbeiterinnen erholen. „Dann heißt es ab Montag wieder: neues Spiel, neues Glück“, sagt sie auch mit einer Prise Galgenhumor.

Corona sei in ihrer Einrichtung aktuell kein Thema. Nach zwei Jahren mit Schutzmaßnahmen und geschonten Immunsystemen sei ein hoher Ansteckungsgrad aber wohl auch nicht verwunderlich. Sagt nicht nur Schoger, sondern auch Jutta Schober, die die Realschule Goldene Aue leitet. Vier von 40 Lehrkräften krank, unter der Woche fehlten 80 Kinder: „Bei uns geht es derzeit noch.“ Durchhalten lautet die Parole: In zwei Wochen beginnen die Weihnachtsferien.

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