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Ende ist beschlossen

Ende einer Ära: Frauenchor Göttingerode löst sich auf

In der Adventszeit 2018 singt der Frauenchor noch zusammen mit dem St.-Nicolai-Chor, mittlerweile sind viele der Göttingeröder Damen fest in das Westeröder Ensemble gewechselt. Denn ihr alter Chor ist nicht mehr aktiv und wird sich auflösen. Foto: GZ-Archiv

In der Adventszeit 2018 singt der Frauenchor noch zusammen mit dem St.-Nicolai-Chor, mittlerweile sind viele der Göttingeröder Damen fest in das Westeröder Ensemble gewechselt. Denn ihr alter Chor ist nicht mehr aktiv und wird sich auflösen. Foto: GZ-Archiv

Dass es mit dem Frauenchor Göttingerode zu Ende gehen würde, hatte sich bereits vor gut einem Jahr abgezeichnet. Nun ist es aber auch beschlossene Sache. Zum Ende des Jahres hat es sich endgültig ausgesungen, der Verein wird aufgelöst. 

Freitag, 19.04.2024, 18:00 Uhr

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Göttingerode. Dass es mit dem Frauenchor Göttingerode zu Ende gehen würde, hatte sich bereits vor gut einem Jahr abgezeichnet. Nun ist es beschlossene Sache. Im Anschluss an die reguläre Jahreshauptversammlung fand jetzt eine außerordentliche Mitgliederversammlung statt, in der die Auflösung des Vereins zum Ende des Jahres einstimmig beschlossen wurde.

Die Probleme des Chores

Von 44 stimmberechtigten Mitgliedern waren 25 in die Gaststätte im Sportpark gekommen, berichtet Vorsitzende Sieglinde Jung. Zunächst gab es den obligatorischen Rückblick auf das vergangene Jahr – und schon dieser Tagesordnungspunkt offenbarte das elementare Problem des im Jahr 1950 gegründeten Chors: 2023 habe so begonnen, wie 2022 geendet sei – eine neue Chorleitung sei bis heute nicht gefunden worden, so Jung. Folglich hätten weder Übungsabende noch öffentliche Auftritte durchgeführt werden können. Darüber hinaus verzeichne der Chor einen Mitgliederschwund.

Bereits vergangenen Mai hatte es ein Treffen der aktiven Sängerinnen gegeben, um sich über mögliche Lösungen zum Fortbestand des Chors auszutauschen – gefunden wurden sie offenkundig nicht. Die Folge sei, dass die Pflege des Chorgesangs nicht mehr aufrechterhalten werden könne.

Auflösung einstimmig beschlossen

Der Satzungszweck des Vereins sei momentan und auch künftig nicht erfüllbar, erklärte Jung. Die1. Vorsitzende stellte deshalb während der Jahreshauptversammlung den Antrag auf Durchführung einer Mitgliederversammlung im Anschluss, um über die Auflösung des Vereins abzustimmen. Jener wurde einstimmig angenommen, ebenso wie der dann auf den Tisch gebrachte Vorschlag, den Chor zum 31. Dezember 2024 aufzulösen. Zu Liquidatoren wurden ebenfalls einstimmig die 1. Vorsitzende sowie die Kassenführerin gewählt.

Der aktuelle, aber auch letzte Vorstand des Frauenchores besteht aus (v.l.) der Notenwartin Gudrun Pillach, der Kassenwartin Iris Hoyndorf, der Vorsitzenden Sieglinde Jung, der Schriftwartin Nancy Böhnke und der 2. Vorsitzenden Ilka Scharf. Foto: Privat

Der aktuelle, aber auch letzte Vorstand des Frauenchores besteht aus (v.l.) der Notenwartin Gudrun Pillach, der Kassenwartin Iris Hoyndorf, der Vorsitzenden Sieglinde Jung, der Schriftwartin Nancy Böhnke und der 2. Vorsitzenden Ilka Scharf. Foto: Privat

Vereinsleben trotz fehlender Gesangsprobe

Auch wenn nicht gesungen werden konnte, stand das Vereinsleben anschließend nicht komplett still. Neben der Teilnahme am Kreis-Chorverbandstag in Goslar hatten einige Mitglieder im vergangenen Jahr bei der Organisation und Durchführung des Göttingeröder Dorffestes am 1. Juli mitgewirkt.

Zur Kontaktpflege hätten sich die Sangesschwestern und teilweise auch die passiven Mitglieder zudem auf dem Wintermarkt, zum traditionellen Mettwurstessen, zum Sommergrillen und zur Weihnachtsfeier im Dezember getroffen. Der Kassenführerin Iris Hoyndorf wurde einwandfreie Arbeit bescheinigt, ihr und dem übrigen Vorstand wurde einstimmig Entlastung erteilt – ein letztes Mal in der 74-jährigen Geschichte des Ensembles.

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