Der Harzklub und seine teuren Bänke

400 Euro kosten die Bänke, die der Harzklub aufstellt, viele von ihnen sind gespendet. Mitunter verbinden die Geldgeber damit auch den konkreten Wunsch nach einem bestimmten Standort, im Fall dieser von einem umstürzenden Baum zerstörten Bank war es der Blick hinunter ins Krodotal. Foto: Schlegel
Eine Sitzbank am Wanderweg oberhalb des Krodotals ist von einem umstürzenden Baum zerschmettert worden. Die GZ hat den zuständigen Harzklub gefragt, wie die Anschaffung, das Aufstellen und die Pflege dieser teuren Bänke funktioniert.
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Eine Sitzbank, die eine Goslarer Familie dem Bad Harzburger Harzklub vor gut zweieinhalb Jahren für den Wanderweg entlang des Eichenbergs gespendet hat, ist neulich im Sturm mittig von einem umgestürzten Baum getroffen und zerschmettert worden. Was passiert nun? Und wie handhabt der Harzklub es eigentlich generell mit den Bänken?
Wie Harzklub-Vorsitzender Alfred Heineke erzählt, habe die Familie die Bank explizit für diese Stelle oberhalb des Krodotals anschaffen lassen, weil die Mutter von dort besonders schön auf ihr geliebtes Tal und ihr Wohnhaus schauen könne. Es sei ihr Lieblingsplatz – aber der ist nun zerstört. Der Harzklub, so Alfred Heineke, wolle klären, ob und wie die zerstörte Holzkonstruktion ersetzt oder repariert werden könnte.
Bänke mit konkretem Wunsch
Immer wieder, so der Bad Harzburger Harzklub-Chef, komme es vor, das Bänke gespendet werden, aber diese Spende dann auch gleich mit dem konkreten Wunsch für einen Standplatz verbunden ist. Beispielsweise, weil es der Lieblingsort eines Verwandten ist, wie im konkreten Fall. Andere Gönner geben dem Harzklub auch das Geld für Bänke, die der Verein dann nach Bedarf aufstellen kann. Heineke schätzt, dass gut 80 Prozent der Bänke, die der Bad Harzburger Harzklub in seinem Zuständigkeitsbereich betreut, gespendet worden sind. 2020 waren es sechs, 2021 vier und 2022 fünf Bänke. Aus eigener Kasse, sagt Alfred Heineke, wäre solch eine Menge für einen Verein gar nicht bezahlbar, eine Bank kostet immerhin gut 400 Euro.
Verein pfelgt die Bänke
Der Harzklub kümmert sich dann aber ums Aufstellen – das natürlich je nach Standplatz auch in Absprache mit Forst oder Nationalpark. Und der Verein pflegt die Bänke auch. Denn wenn sie nicht regelmäßig gestrichen werden, halten sie nicht lange, egal, wie wuchtig und solide sie auch sein mögen.
Schade ist dann halt nur, wenn die Bänke zerstört werden. Wobei die Variante mit dem umgestürzten Baum noch die weniger ärgerliche ist, denn dagegen ist im dichten Harzer Wald nicht viel zu machen. Wütend werden die Harzklub-Leute hingegen, wenn irgendwelche Zeitgenossen zu viel Kraft haben und die Bänke mutwillig zerstören. Denn so ein Teil ist schließlich nicht nur teuer, sondern auch schwer und das Aufstellen ein Kraftakt – der vom Harzklub ehrenamtlich geleistet wird.