Corona: Beschränkungen im Landkreis Goslar fallen

Am 30. März 2022 liegt die Inzidenz im Landkreis Goslar mit 2014 auf einem Höchststand, vom 18. bis 28. Juni 2021 meldete der Landkreis eine Inzidenz von null. Foto: Wolfgang Kumm: dpa/Grafik: Eikhorst: GZ
Im Februar fallen weitere Corona-Regeln, etwa die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen. Der Landkreis hat bereits seine Infoseite aus dem Netz genommen und blickt auf die Pandemie zurück, etwa auf den Inzidenzhöchstwert von 2014 am 30. März 2022.
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Goslar. Anfang Februar entfallen weitere Corona-Vorschriften: In Bussen und Bahnen muss keine Maske mehr getragen werden, die Isolationspflicht in Niedersachsen entfällt, und Arbeitgeber sowie Beschäftigte können sich verständigen, welche Corona-Regeln in Betrieben gelten. Auch der Landkreis hat reagiert und seine Corona-Infoseite aus dem Netz genommen.
Die mobilen Impfteams im Landkreis und die Impfstelle in der Sparkassenpassage Goslar haben ihre Arbeit bereits im Dezember eingestellt. Und wer die Infektionszahlen beobachtet, stellt fest, dass sie zurückgehen – vermutlich auch, weil weniger Menschen bei Beschwerden zum Coronatest gehen. Wer positiv getestet ist, muss aber ohnehin vom 1.Februar an keine Einschränkungen mehr fürchten. „Die Rechtslage macht keine Vorschriften mehr“, erklärt der Landkreis Goslar. „Menschen mit positivem Coronatest können sich frei bewegen, egal, ob sie Symptome aufweisen oder nicht.“
Milde Verläufe
Landrat Dr. Alexander Saipa begrüßt die Entwicklung: „Das Infektionsgeschehen ist kontrollierbar. Durch Impfungen und Infektionen haben wir eine ausreichende Immunisierung erreicht.“ Und wer sich infiziere, den erwarte in der Regel ein milder Krankheitsverlauf.
Dennoch rät Saipa dazu, wer sich gesundheitlich angeschlagen fühle und klare Anzeichen einer Erkrankung aufweise, solle zu Hause bleiben und den Kontakt zu alten und kranken Menschen meiden und einen Hausarzt aufsuchen.
Infektionszahlen meldet die Kreisverwaltung schon seit einiger Zeit nicht mehr, künftig werden auch keine Todesfälle mehr gemeldet, die im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion stehen. Zuletzt wurden 329 solcher Todesfälle gemeldet. Amtsarzt Dr. Martin Hepp vom Gesundheitsamt Goslar sagt, ohne die Corona-Beschränkungen hätte es nicht nur „extrem“ mehr Krankheitsfälle gegeben, auch die Todesfälle wären „um ein Mehrfaches höher gewesen“.
Null-Inzidenz
Die Corona-Pandemie verlief wellenartig. Am 18. Juni 2021 wies der Landkreis nach Ausbruch der Pandemie im März 2020 eine Null-Inzidenz auf, als einziger Landkreis bundesweit zusammen mit dem Kreis Friesland. Viele Medien kamen seinerzeit nach Goslar, um aus einem Null-Inzidenz-Gebiet zu berichten, auch in den Abendnachrichten von ARD und ZDF liefen die Meldungen. Eine Inzidenz von null meldete der Landkreis Goslar bis zum 28.Juni 2021.
Doch es ging inzidenzmäßig auch in die andere Richtung. Am 30.März vorigen Jahres verzeichnete der Landkreis Goslar einen Wert von 2014, also 2014 Infektionsfälle pro 100.000 Einwohner. „Rekordverdächtig“, schreibt der Landkreis dazu.
Erste Kreisrätin Regine Breyther bezeichnet es gleichsam als eine glückliche Fügung, dass die Infektionszahlen zu Beginn der Pandemie im Landkreis Goslar vergleichsweise niedrig waren: „Das hat uns sicher auch ein Stück weit in die Karten gespielt, denn zu Beginn der Pandemie traf das Virus auf eine nahezu ungeschützte Bevölkerung.“ Vor allem für gesundheitlich angeschlagene Menschen habe „ein hohes gesundheitliches Risiko“ bestanden.
In den vergangenen Jahren gab es einen großen Informationsbedarf, wegen der Gefahr von Erkrankungen, aber auch wegen bundes- und landesweiter Regelungen, die sich häufig veränderten und nicht immer auf Anhieb zu verstehen waren. Der Landkreis Goslar hatte ein Bürgertelefon eingerichtet, an dem Fragen beantwortet wurden, und eineE-Mail-Adresse eingerichtet. Die Verwaltung hat 5500 Anliegen registriert.