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Anteile an Partner abgegeben

Convivo trennt sich von der Bad Harzburger Waldhöhe

Der ehemalige Sportplatz Waldhöhe ist heute eine seit Längerem ruhende Baustelle. Foto: Schlegel

Der ehemalige Sportplatz Waldhöhe ist heute eine seit Längerem ruhende Baustelle. Foto: Schlegel

Die insolvente Convivo-Gruppe hat die Anteile an ihrer Tochterfirma Myco Living an die Uelzener Unternehmensgruppe Meyer abgegeben. Betroffen ist davon auch die Bad Harzburger Waldhöhe samt der dortigen Seniorenheim-Baustelle.

Von Christoph Exner Mittwoch, 01.02.2023, 08:00 Uhr

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Bad Harzburg. Unabhängig von der Insolvenz der Bremer Convivo-Gruppe gibt es Veränderungen bei der Tochterfirma Myco Living, die an der Bad Harzburger Waldhöhe ein Seniorenwohnheim errichten will: Vor knapp einem Jahr war die Myco Living GmbH aus einem Zusammenschluss von Convivo und dem Uelzener Bau-Unternehmen Meyer entstanden. In Folge der Convivo-Insolvenz scheidet einer der Partner – nämlich Convivo – jetzt aus. Am Bauprojekt Waldhöhe soll allerdings nach wie vor festgehalten werden.

„In gegenseitigem Einverständnis haben die Unternehmensgruppe Meyer und die Convivo Holding ihr gemeinsames Engagement bei der Myco Living GmbH offiziell beendet“, so das Unternehmen in einer Mitteilung am Dienstag. Myco Living sei bereits seit dem 1. Januar eine hundertprozentige Tochter der Unternehmensgruppe Meyer, die sämtliche Anteile von Convivo übernommen habe. Die GmbH mit Sitz in Hamburg-Harburg sei damit von den Insolvenzanträgen, die Convivo im Januar stellte, in keiner Weise betroffen.

„Flexibler aufstellen“

Da ein Jahr nach Firmengründung noch kein Myco-Wohnpark den Betrieb aufgenommen hat, habe das Ausscheiden von Convivo darüber hinaus auch keine Auswirkungen auf Bewohner oder Personal. Myco prüfe aktuell, ob für zukünftige Betreiber Umplanungen und Anpassungen notwendig werden sollten, so das Unternehmen weiter.

„Wir haben in der zweiten Jahreshälfte 2022 festgestellt, dass es für die Entwicklung der Myco Living erfolgversprechender wäre, sich flexibler aufzustellen“, wird Myco-Geschäftsführer Andreas Lüllau zu den Hintergründen der Veränderung zitiert. In Zukunft werde das Unternehmen über Joint-Ventures verschiedene Wohnpark-Konzepte mit unterschiedlichen Betreibern realisieren. In diesem Zusammenhang soll es auch auf dem riesigen Grundstück an der Bad Harzburger Stübchentalstraße weitergehen. Das hatte in der vergangenen Woche bereits Myco-Sprecher Michael Tschiggerl versichert. Im Sommer hatte das Unternehmen das Areal gekauft, auf dem dessen Vorbesitzer, die Helske-Gruppe, eine Großbaustelle hinterlassen hatte.

Vorhaben bleiben bestehen

Veränderungen im Angebotskonzept seien unterdessen nicht geplant, schreibt Myco Living. Das Unternehmen biete nach wie vor bedarfsgerechtes Wohnen in Apartments, Bungalows oder sogenannten Komfort- Micro-Apartments an, die um optionale Versorgungspakete aus Pflege, ambulanter Versorgung, Haushaltsservice und Betreuung vor Ort individuell ergänzt werden sollen.

Um den unterschiedlichsten Grundstücksbedingungen gerecht zu werden, entwickele Myco ganzheitliche Immobilienlösungen, die auf einer Modul-Bauweise basieren. Was Bad Harzburg im Speziellen angehe, wolle man derweil versuchen, sich dabei auch der vorhandenen Geländesituation anzupassen, hatte Sprecher Tschiggerl bereits im Herbst angekündigt. Auf dem Gelände des ehemaligen Sportplatzes Waldhöhe wurden im Auftrag seiner Vorbesitzer bekanntlich sehr viel Erde bewegt und damit besondere Bedingungen geschaffen.

HINTERGRUND:

Seit fünf Generationen kümmert sich die familiengeführte Unternehmensgruppe Meyer an acht Standorten um das Planen, Errichten und Entwickeln von Bauwerken. Mit dem Kompetenzspektrum aus Hoch-, Tief- und Ingenieurbau sowie der Immobilienwirtschaft und dem Sonderbau gehört die 410 Mitarbeiter zählende Unternehmensgruppe nach eigenen Angaben zu den größten mittelständischen Komplettanbietern Norddeutschlands. Ihren Stammsitz hat sie in Uelzen, dazu kommen Geschäftsstellen in Lüneburg, Hamburg, Kiel, Braunschweig, Berlin und Falkensee. Unterteilt in sieben Geschäftsbereiche plant und realisiert das 1860 gegründete Familienunternehmen Bauwerke jeglicher Art – dazu gehören Wohnungs- und Gewerbebauten, Industriehallen, Straßen, Siele und Deiche, aber auch Tankstellen, Fundament-Konstruktionen für Windenergieanlagen und der Neubau beziehungsweise die Sanierung von Silo- oder Biogasanlagen. 500 Wohneinheiten sind derzeit in der Entwicklung.

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