Clausthal-Zellerfeld: Mit der neuen Goll-Orgel durch die Nacht

In der Marktkirche: Besucherinnen und Besucher genießen die Klänge der Goll-Orgel. Foto: Foto: Wendt
Organisten und Kirchenbesucher sind sich einig: Die neue Goll-Orgel in der Clausthal-Zellerfelder Marktkirche überzeugt besonders durch ihren Klangfarbenreichtum. Bei der Langen Orgelnacht am Pfingstsonntag erklang Musik aus fünf Jahrhunderten.
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Von Jan-Frederik Wendt
Clausthal-Zellerfeld. Bei der Langen Orgelnacht in der Clausthal-Zellerfelder Marktkirche genossen Hunderte Besucher die Klänge der neuen Goll-Orgel. Auch Dorothee Austen, Vorsitzende des Kirchenvorstandes, schloss sich den vielen lobenden Worten für das Instrument an: „Mir gefällt der Klang sehr gut. Vor allem, wenn die Orgel filigran gespielt wird“. Zudem schaffe die Marktkirche als Spielort eine besondere Akustik.
Neun Organistinnen und Organisten aus der Harzer Region ließen die Orgel am Pfingstsonntag von 18 bis 2 Uhr erklingen. Sie spielten Musik aus fünf Jahrhunderten. Professor Hans-Christoph Becker-Foss aus Hameln läutete das Konzert ein. Bei dem Instrument in der Marktkirche handele es sich um eine der besten Orgeln, auf welcher der Musiker je gespielt habe. „Das Konzept ist perfekt. Die Orgel klingt lebendig und erzeugt ein ganz besonderes Gefühl“, sagte Becker-Foss. Auch er hob die Akustik in der Kirche in Clausthal-Zellerfeld hervor.
Gäste sind begeistert von neuer Goll-Orgel
Bei der Langen Orgelnacht sollten möglichst viele Besucherinnen und Besucher das neue Instrument kennenlernen. Daher konnten die Gäste die Marktkirche am Abend zu jeder Uhrzeit betreten und verlassen. „Bis zum Schluss gegen 2 Uhr waren noch Besucher da“, sagte Kantor Arno Janssen. Das Feedback sei ausschließlich positiv gewesen.
„Alle sind begeistert“, sagte Janssen. Auch sein Sohn – Simon Janssen – fand nur lobende Worte. Der Schüler der Robert-Koch-Schule (RKS) kümmerte sich mit drei Mitschülern um das Catering bei der Veranstaltung. Mit den Einkünften unterstützt die Schule in Clausthal-Zellerfeld das Partnerdorf Mandra in Nepal. Das Geld kommt einem dortigen Kindergarten zugute.
Die neue Goll-Orgel wecke bei Simon Jannsen das Interesse an Orgelunterricht. Eines Tages würde der RKS-Schüler gerne auf dem Instrument in der Marktkirche spielen. Ihn beeindrucke der Klangfarbenreichtum. „Die vielen verschiedenen Töne faszinieren mich besonders“, sagte Simon Janssen. Auch Maya Blome gefiel die Marktkirchen-Orgel: „Obwohl ich zuhause eher andere Musikrichtungen höre“, so die RKS-Schülerin.
Die Klangfülle beeindruckte auch Dorothea Römpage: „Vor allem, wenn die Orgel leise gespielt wird und die kleinen Nuancen hörbar werden“, sagte die Fördervereinsvorsitzende und das Mitglied des Kirchenvorstandes. „Ich finde die Orgel fantastisch. Die Klangvielfalt überwältigt mich.“
Paten für Orgel gesucht
Bei anderen Orgelkonzerten in Kirchen habe sie manchmal gedacht: „Oh Gott, jetzt können die Organisten auch endlich aufhören zu orgeln“, meinte Römpage. Bei der neuen Goll-Orgel habe sie diesen Gedanken nicht. Sie sei von dem Instrument berührt. Beim Lauschen der Melodie könne sie ihr Gehirn „einfach mal ausschalten und genießen“.
Die Stiftung Marktkirche und die Kirchengemeinde suchen noch Paten für die Orgel. Wer möchte, kann Geld für eine oder mehrere der 4291 Orgelpfeifen spenden. 3979 Pfeifen bestehen aus Metall, 312 Pfeifen aus Holz. Die Spendenhöhen je Pfeife variieren zwischen 50 und 5000 Euro.

Professor Hans-Christoph Becker-Foss aus Hameln läutete die Lange Orgelnacht am Pfingstsonntag ein. Der Musiker lobte das Konzept des Instruments. Die Orgel erzeuge „ein ganz besonderes Gefühl“. Foto: Wendt