Brockenbrand: Einsatzleitung meldet „Feuer aus“

Beim Brand am Königsberg bei Schierke ist das Harzer Löschflugzeug im Einsatz. „Florian Harz 25“ spielte beim ersten Einsatz seinen immensen Vorteil aus. Foto: Epping
Die Löscharbeiten am Königsberg unterhalb des Brockens sind beendet. Das teilte die Einsatzleitung am Montagmittag mit. Wald und Vegetation hatten in Flammen gestanden. Die Löschflugzeuge warfen rund 65.000 Liter Wasser über dem Brand ab.
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Harz. Gute Nachrichten aus Schierke: Die Einsatzleitung hat am Montagmittag bekannt gegeben, dass das Feuer aus ist. Die entsprechende Meldung ging um 13.30 Uhr raus.
Etwa 50 Einsatzkräfte sorgten anschließend vor Ort für den Rückbau der Wasserversorgung. In den Abendstunden soll nach aktuellen Erkenntnissen der Einsatz beendet werden. Die Nationalparkverwaltung bereitet die Übernahme der Brandstelle und eine Brandsicherheitswache für Montagabend um 20 Uhr vor. Die Kraftstofflogistik wird bis 17 Uhr durch das THW aufrechterhalten.
Bereits in den vergangenen Stunden hatte sich abgezeichnet, dass der Waldbrand unterhalb des Königsbergs unter Kontrolle ist. „Bisher sind keine erneuten Glutnester aufgetreten“, berichtete die Stadt Wernigerode in einer Lagemeldung. Die letzten Löscharbeiten liefen, gegen Abend wird der Einsatz beendet werden. Bis dahin werden die Einsatzkräfte am Boden Nachkontrollen durchführen.
Der Personenverkehr von Schierke zum Brocken bleibt aber zumindest am Montag weiter eingestellt.
Löscheinsatz aus der Luft beendet
Mit zwei Löschflugzeugen und einem Hubschrauber der Landespolizei Sachsen-Anhalt wurde bereits am Sonntag der Löschangriff aus der Luft begonnen. Besonders für „Florian Harz 25“, dem Löschflugzeug des Harzkreises, war Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse voll des Lobes. „Es ist sofort verfügbar und kann ohne jeglichen bürokratischen Aufwand nach Anforderung durch die Feuerwehr bei der Rettungsleitstelle des Landkreises Harz die Brandbekämpfung aus der Luft aufnehmen“, erklärte er. Das sei Gold wert. Er lobte die Einsatzleitung ausdrücklich für die „aggressive und schnelle Entscheidung zum Einsatz dieses luftgebundenen Löschmittels“.
Dank der massiven Bewässerung aus der Luft hätten die Einsatzkräfte am Boden das Feuer in geografisch schwierigem Gebiet am Brocken innerhalb weniger Stunden aufhalten und auf die Fläche von zwei Hektar begrenzen können, erklärte Lohse. Insgesamt 65.000 Liter Löschwasser wurden aus der Luft abgeworfen, davon allein 30.000 Liter in den Morgenstunden am Montag.
Um 11.30 Uhr wurde der Einsatz für die Piloten dann beendet. Der Segelflugplatz Bollrich in Goslar wurde zurückgebaut und der Luftraum wieder freigegeben. Für die Löschflugzeuge hatte die Feuerwehr Goslar den Bollrich in Beschlag genommen und die Betankung der Flugzeuge organisiert. „Insbesondere in der Anfangsphase konnte bereits frühzeitig innerhalb der ersten Stunde Wasser abgeworfen werden“, erklärte die Stadt Wernigerode. Damit habe das einmotorige Flugzeug seinen immensen Vorteil ausgespielt, hob der Harzer Kreisbrandmeister hervor.
Was ist passiert?
Seit dem späten Sonntagnachmittag standen am Königsberg nahe Schierke Wald und Vegetation in Flammen. Das Feuer hat sich wohl unweit der Brockenbahn-Gleise ausgebreitet. Die Feuerwehren aus Schierke, Elend, Oberharz am Brocken, Blankenburg, Wernigerode und Braunlage wurden alarmiert. Gegen 16 Uhr kam das Hilfeersuchen: Die Feuerwehren aus dem Kreis Goslar wurden alarmiert, leisteten seitdem Hilfe direkt an der Brandstelle und am Segelflugplatz Bollrich in Goslar.
Feuer unter Kontrolle
Erste Entwarnung gegen 19 Uhr am Sonntag: Dank der Unterstützung durch Löschflugzeuge und einen Hubschrauber der Landespolizei Sachsen-Anhalt habe sich der Brand nicht weiter ausbreitet, berichtete die Stadt Wernigerode. Anfangs war eine Fläche von 80 mal 20 Meter betroffen, das Feuer hatte sich aber durch wechselnde Winde schnell auf rund zwei Hektar durch den Wald gefressen. Der Brand unterhalb des Königsberges brach an der Stelle aus, die auch schon im vergangenen September betroffen war. Die Brandbekämpfer schlugen eine Schneise als Schutzstreifen unterhalb der Einsatzstelle.
Bereits am späten Sonntagabend verkündete eine Sprecherin der Stadt Wernigerode, dass die Einsatzkräfte den Brand am Fuße des Brockens unter Kontrolle haben. Die Feuerwehrkräfte setzten die Löscharbeiten fort. Auch die beiden Löschflugzeuge halfen weiterhin bei der Bekämpfung des Feuers. Rund 80 Einsatzkräfte kämpften am Montag weiter gegen die Flammen. Auch die Kesselwagen der Harzer Schmalspurbahnen GmbH waren wieder im Einsatz. Sie wurden bereits gegen 8.15 Uhr betankt und zum Brandort gefahren. Der Nationalpark Harz unterstützte die Arbeiten mit drei Harvestern sowie einem Schreitbagger in Bereitschaft.
Etwa 100 Zivilpersonen befanden sich am frühen Sonntagabend auf dem Brocken, sie wurden mit Bussen der HVB vom Berg gebracht.
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Nahe den Brockenbahngleisen kämpfen Feuerwehrleute gegen die Flammen. Foto: Privat