Besondere Krippen in Clausthal: Advent mit Ochsen, Esel und Elefant

Dorothee Austen ordnet in der Winterkirche die Figuren der drei unterschiedlichen Krippen an. Foto: Skuza
Wer denkt, dass Weihnachtskrippen immer gleich aussehen, kann sich in der Clausthaler Marktkirche eines besseren belehren lassen. Dorothee Austen stellt dort in der Winterkirche drei Krippen aus und zeigt, wie unterschiedlich diese sein können.
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Clausthal-Zellerfeld. Die Krippe gehört für viele genauso zu Weihnachten wie Geschenke und der Tannenbaum. Lange konnten Interessierte die Vielfalt verschiedener Krippen zur Adventszeit in der Clausthaler Marktkirche entdecken. Nach langer Pause, durch die Pandemie und die Innensanierung, hat Kirchenvorstandsvorsitzende Dorothee Austen jetzt wieder drei Krippen in der Winterkirche aufgestellt.
Die meisten Menschen werden wohl an Ochsen und Esel denken, wenn es um Tiere in der Krippe geht. Dorothee Austen hat aber einen besonderen Liebling: „Von dem Elefanten sind alle gleich begeistert“, erzählt sie. Und auch sie selbst habe den Dickhäuter vom ersten Moment an gemocht. Die Figuren um den Elefanten stamme aus einer Werkstatt in Sizilien, erklärt sie. Dort seien sie um 1990 aus Terracotta geformt und mit kaschiertem Stoff versehen worden.

Die Figuren haben den weiten Weg aus dem heutigen Tschechien hinter sich. Foto: Skuza
Auch die zweite Krippenlandschaft hat eine ganz eigene Geschichte zu erzählen. Sie stamme aus Böhmen, erzählt Austen, und habe zur Zeit des Eisernen Vorhangs den Besitzer gewechselt: „Da haben die Kommunisten Pakete mit Antiquitäten verkauft.“ Das sei für die Käufer aber ein Glücksspiel gewesen, denn vor dem Kauf habe man nicht in die Pakete hereinschauen können. „Was da drin war, war die große Überraschung“, erzählt Austen.
Einen ganz anderen Stil hat die dritte Krippe. Sie besteht aus sogenannten Santons. Die kleinen Figürchen aus Ton werden auch „kleine Heilige“ genannt und sind in der Folge der Französischen Revolution erfunden worden: „Aus den Kirchen wurden die Krippen herausgeworfen“, erklärt Austen, und die Kirchen selbst wurden geschlossen. Darum haben sich Gläubige ihre eigenen Tonfiguren hergestellt und bunt angemalt. Was aus der Not geboren sei, habe sich so zu einem eigenen Kunsthandwerk entwickelt. Hierzulande seien die Santons eher eine Seltenheit: „Die meisten kennen die gar nicht“, erzählt Austen.
Interessierte können die Krippen dienstags bis samstags von 11 bis 16 Uhr sowie sonntags von 12 bis 16 Uhr in der Marktkirche betrachten.

In Deutschland weniger bekannt sind diese französischen Santons. Foto: Skuza