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Neue Kochgruppe

Bei der Awo im Oberharz wird gebrutzelt und gespeist

Vom Koch angerichtet: Der Kaiserschmarrn mit Zwetschgenröstern, die in der Pfanne bereitet werden, kommt auf die Teller. Foto: Potthast

Vom Koch angerichtet: Der Kaiserschmarrn mit Zwetschgenröstern, die in der Pfanne bereitet werden, kommt auf die Teller. Foto: Potthast

Hirschgulasch, Bärlauchpesto und Kaiserschmarrn – klingt lecker. Ist es auch, vor allem, wenn man es gemeinschaftlich zubereitet. So wie bei der neuen Kochgruppe des Awo-Ortsvereins Clausthal-Zellerfeld. Die GZ durfte mitkochen und ist begeistert.

Von Angela Potthast Montag, 20.11.2023, 08:00 Uhr

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Clausthal-Zellerfeld. Eine neue Küche, eine neue Kochgruppe. Der Awo-Ortsverein Clausthal-Zellerfeld hat beides. Und dazu noch einen Fachmann: Ulrich Glapa. Einmal im Monat bereiten er und elf, maximal zwölf Teilnehmer ein Gericht zu – möglichst der Saison angepasst. Wie das Menü neulich: Hirschedelgulasch mit Spätzle und einer Rotweinbirne, zuvor Blattsalat mit Bärlauchpesto und als Abschluss Kaiserschmarrn mit Zwetschgenröstern.

Den Einkauf erledigt Ulrich Glapa – ausgebildeter Koch, Betriebswirt und Hotelfachmann. An den Kosten beteiligen sich alle, die da sind. Und sie beteiligen sich an der Zubereitung. Die des November-Menüs liegt vornehmlich in Ulrich Glapas Händen – ausnahmsweise. Er steht – ebenfalls ausnahmsweise – schon um 15.30 Uhr in der Awo-Küche. Auch die Teilnehmer sind diesmal deutlich früher da. Im April hatten sie sich zur Kochgruppe formiert. Eine zweite würde Ulrich Glapa, er arbeitet honorarfrei, gerne auf kulinarischen Wegen begleiten.

Tipps und Kniffe zu vermitteln ist das Ziel

Er ist im Ruhestand, habe, wie er sagt, aber noch was machen wollen. Der Aufruf der Awo erreichte ihn zur rechten Zeit. Anderen Tipps und Kniffe zu vermitteln, mit anderen etwas Schmackhaftes auf den Teller zu bringen und von anderen noch etwas zu lernen, bereitet ihm offensichtlich Spaß. Er lässt sich nicht irritieren, wenn während seiner Erklärungen, andere anderes zu bereden haben. „Mal zuhören“, kommt von ihm, und schon sind sie wieder auf ihn fokussiert. Er zeigt, wie aus dem Spätzleteig diese kurzen Teile werden: Die Masse flach aufs Brett streichen mit dem Messerrücken Stückchen für Stückchen in das kochende Wasser schaben, das Messer zwischendurch in kaltes Wasser tauchen. „Hat jemand Lust, das weiter zu machen?“ Ulrich Glapa gibt ab und widmet sich den Zutaten für andere Menüelemente. So einiges muss parallel vonstattengehen: Das Gulasch garen lassen, die fertigen Spätzle mit der Schaumkelle aus dem Topf schöpfen, die Salatsauce anrühren – mit Bärlauchpesto. Das und auch Öl hat die Gruppe bereits vor Monaten auf Vorrat gefertigt.

So wird der Kaiserschmarrn fluffig

Fürs Dessert kommen die Zwetschgen mit so einigen Zutaten in den Wok und werden zu Zwetschgenröstern. „Schaut her, bitte“, sagt Koch Glapa und demonstriert, was zu tun ist. Es muss der Teig angerührt werden. Dafür braucht er Eiweiß, aus dem Eischnee zu schlagen sein wird – der nämlich soll den Kaiserschmarrn fluffig machen. Elf Eier müssen her, deren Inhalt in Eigelb- und Eiweiß zu trennen ist. Diese Aufgabe delegiert der Koch. Er kümmert sich um die Schmarrn-Grundmasse, schwingt den Schneebesen und lässt sich Mehl und Milch dazugeben.

Gemeinsam genießen, was zuvor gemeinsam gekocht wurde. Kritik darf sein – positive wie negative. Ulrich Glapa würde gerne noch eine zweite Kochgruppe begleiten. Foto: Potthast

Gemeinsam genießen, was zuvor gemeinsam gekocht wurde. Kritik darf sein – positive wie negative. Ulrich Glapa würde gerne noch eine zweite Kochgruppe begleiten. Foto: Potthast

Da kreist der Schneebesen, dort kreisen die Rührstäbe des Mixers. Sie sorgen für Steifigkeit der Sahne, die für die in Rotwein gegarten Birnen benötigt wird. Unter das Weiß werden Preiselbeeren gehoben. „Das darf marmoriert sein“, sagt der Koch. „Schön“, sagt eine Teilnehmerin über den Effekt. Die Sahne wird auf den Birnenhälften verteilt, der mit dem Dressing angereicherte Blattsalat auf den Tellern.

Gemeinsames Essen zum Abschluss

Ulrich Glapa holt zwei Pfannen, um die Spätzle anzubraten. Mal legt er Hand an die eine, mal an die andere. Die leicht gebräunten Teile und das Gulasch kommen in Schüsseln und in denen auf den Tisch. Der Wein steht bereit, es kann gegessen werden. Währenddessen bleiben die Zwetschgenröster im Ofen warm, bis der Kaiserschmarrn fertig ist und beides auf großen Tellern das Dessert bilden – den süßen Abschluss des November-Menüs.

Kritik der Teilnehmer ist erwünscht. Denn jeder kann von jedem noch etwas lernen. Eben das Gemeinschaftliche, das gefällt Helga Mai, Ramon Dittmann-Laffin und Gudrun Haeseler-Riehemann. Die drei aus der Gruppe kochen generell gerne. Das nächste Mal treffen sie sich im Januar mit den anderen und Ulrich Glapa in der Awo-Küche.

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