Zähl Pixel
Anfrage im Kreistag

Behörde sieht keinen Ärztemangel im Landkreis Goslar

In einer Arztpraxis wird ein junger Patient untersucht.  Foto: Waltraud Grubitzsch/ dpa

In einer Arztpraxis wird ein junger Patient untersucht. Foto: Waltraud Grubitzsch/ dpa

Daten der Kassenärztlichen Vereinigung in Braunschweig lassen für den Landkreis keinen gravierenden Ärztemangel erkennen. Das ist das Ergebnis einer CDU-Anfrage im Kreistag. Sie unterscheidet sich von dem Eindruck der CDU-Frakktion.

Dienstag, 16.05.2023, 09:00 Uhr

Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!

Goslar. Dass die Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigung und die Wahrnehmung der Öffentlichkeit zur medizinischen Versorgung auseinanderklaffen, ist eine Erfahrung, die am Montag im Kreistag abermals bestätigt wurde. Die CDU-Kreistagsfraktion hatte zum Stichwort „Ärztemangel“ im Landkreis Goslar Zahlen der Kreisverwaltung erbeten. Die legen jedoch den Schluss nahe, die Versorgung sei derzeit gut.

Hingegen beruht der Antrag der CDU auf dem Eindruck, dass der ländliche Bereich unterversorgt ist. Die CDU spricht davon, die „ärztliche Versorgung“ sei in einigen Bereichen „nicht gewährleistet“. Dies würden Erfahrungen von Patienten zeigen. Die Zahlen, die der Landkreis präsentierte, zeugen jedoch davon, dass die Region „weitgehend gesperrt“ ist, sich also keine weiteren Ärztinnen und Ärzte ansiedeln dürfen, weil ausreichend Mediziner praktizieren.

Kurstadt „gesperrt“

Die von der Goslarer Kreisverwaltung präsentierten Zahlen basieren auf der „Fortschreibung der Bedarfsplanung“, die die Kassenärztliche Vereinigung aus Braunschweig im März dieses Jahres veröffentlicht hat. Demnach sind im Landkreis Goslar derzeit zweieinhalb Stellen für Hausärztinnen und Hausärzte frei, die Stadt Bad Harzburg wird jedoch als „gesperrt“ geführt, weil die Versorgung nicht nur als ausreichend bewertet wird, sondern als gut. Ansiedeln dürften sich im Landkreis Goslar den Zahlen zufolge außerdem zwei ärztliche Psychotherapeuten, ein Nervenarzt sowie außerdem ein Kinder- und Jugendmediziner.

Die CDU-Fraktion wollte zudem wissen, wie viele niedergelassene Medizinerinnen und Mediziner im Landkreis arbeiten. Dazu lieferte die Kassenärztliche Vereinigung keine Zahlen.

Für die Zukunft rechnet die Kassenärztliche Vereinigung in Braunschweig mit einer, wie es heißt, „starken Tendenz zur Unterversorgung“, betroffen sei vor allem der ländliche Raum. Ein Mangel drohe vor allem bei der Augenheilkunde, bei Hals-Nasen-Ohren-Ärzten, Haut- und Nervenärzten und Urologen. Die Prognosen seien jedoch unsicher, weil es für Medizinerinnen und Mediziner „kein vorgeschriebenes Höchstalter gibt“.

Die CDU-Kreistagsfraktion hatte in ihrem Antrag, der von der Bad Harzburgerin Stefanie Hertrampf formuliert wurde, erklärt, es sei „nicht hinnehmbar“, dass die ärztliche Versorgung von Patienten als mangelhaft empfunden werde. oli

Die Goslarsche Zeitung gibt es jetzt auch als App: Einfach downloaden und überall aktuell informiert sein.

 

 

Diskutieren Sie mit!
Weitere Themen aus der Region