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St.-Nicolai-Ensemble

Bad Harzburger Chor füllt an einem Tag zwei Kirchen

Bei beiden Konzerten (hier das in Bettingerode) füllt der St.-Nicolai-Chor die Kirchen. Fotos: Schlegel

Bei beiden Konzerten (hier das in Bettingerode) füllt der St.-Nicolai-Chor die Kirchen. Fotos: Schlegel

Wenn ein Chor es schafft, binnen eines Nachmittags mit seinen Konzerten zwei Kirchen zu füllen – dann kann das nur der St.-Nicolai-Frauenchor sein. Das traditionelle Advents(doppel)konzert war wieder beeindruckend. Die GZ war dabei.

Von Holger Schlegel Montag, 18.12.2023, 06:00 Uhr

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Westerode/Bettingerode. Mal ein Tipp für Nachbarstädte, in denen gerade diskutiert wird, ob sie eine Stadthalle möchten oder nicht: Baut doch das Ding einfach zwischen Bettingerode und Westerode. Dort wird es gebraucht. Zumindest in der Adventszeit, wenn der St.-Nicolai-Frauenchor sein Konzert gibt. Da reichen nämlich noch nicht einmal zwei Kirchen aus, um all die Menschen unterzubringen, die das miterleben möchten.

Breites Programm

Westerode ist klein und Bettingerode noch kleiner. Aber wenn der Frauenchor wie am vergangenen Samstag zum Doppelkonzert bittet –erst in der einen, dann in der anderen Kirche –, sind beide Dörfer und noch viel mehr Menschen auf den Beinen.

 

In den Gotteshäusern drängelten sich die Besucher bis in die letzten Ecken. Denn der Chor ist außergewöhnlich beliebt. Die 30 Sängerinnen legen unfassbar viel Herz und Freude in ihre Darbietungen, diese Damen haben wirklich noch Spaß am Singen.

. Das Ensemble singt dabei nicht nur „normal“, sondern auch mal ein wenig ausgeflippt.

. Das Ensemble singt dabei nicht nur „normal“, sondern auch mal ein wenig ausgeflippt.

Und weil man das spürt und mit dem Chorleiterinnen-Duo Melanie Berger/Steffi Strauß auch musikalischer Sachverstand im Spiel ist, bewegen sich die Auftritte des St.-Nicolai-Chores in der Oberklasse des Amateurgesangs. Die Auswahl der Lieder war bei diesen Konzerten gewohnt breit. Ruhige, anspruchsvolle Weihnachtsklassiker wurden ebenso dargeboten wie moderne, fast schon rockige Stücke. Würdig begann es mit „Licht des Lebens“, als Kanon zum Einzug des Ensembles gesungen. Weiter ging es mit „In der Nacht zu Bethlehem“ und dem Titellied aus „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ – ein Klassiker im Repertoire der St.-Nicolai-Damen. Wieder einmal besonders war das Solo von Jennifer Nieft. Nach „Stille Nacht“ im vergangenen Jahr nun „Herbei, oh ihr Gläubigen“.

 

Aber der St.-Nicolai-Chor wäre halt nicht der St.-Nicolai-Chor, würde es bei dem Adventskonzert bei normaler Weihnachtsmusik in althergebrachter Darbietung bleiben. Im Laufe des Konzert wurde das Repertoire schneller, internationaler, mitunter swingend und rockig. Auf alle Fälle fröhlich, ausgelassen, mit dem Schalk im Nacken.

Das gemeinsame Lied

Da wurde schonmal die kitschige „Merry-Christmas-Glitzebrille“ aufgesetzt, da wurde getanzt, gelacht, gealbert. Weihnachten muss ja nicht immer nur würdevoll sein. Und bei einem Konzert muss nicht nur gesungen werden: Immer wieder streuten Ensemblemitglieder Gedichte und Geschichten ein.

Die Solistin Jennifer Nieft singt "Herbei, oh ihr Gläubigen".

Die Solistin Jennifer Nieft singt "Herbei, oh ihr Gläubigen".

Natürlich durfte irgendwann trotzdem auch das Weihnachtslied schlechthin nicht fehlen: „Oh, Du fröhliche“ gemeinsam mit den Gästen gesungen. Ein „Warm-ums-Herz-Moment“ der besonderen Art.

Als Kind, so fasste Pastorin Dagmar Hinzpeter das Konzert am Ende passend zusammen, habe sie immer eine Vorstellung von den himmlischen Heerscharen gehabt – und die habe genau den St.-Nicolai-Damen entsprochen. Sie seien „musikalische Engel“. Besser kann man es nicht ausrücken.

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