Bad-Harzburg-Werbung soll zielgruppenorientierter werden

Dietmar Schütze
Nachdem die Kur-, Tourismus- und Wirtschaftsbetriebe (KTW) und die Bad Harzburger Beherbergungsbetriebe sich im vergangenen Jahr eine Weile beharkten sind sie doch zusammengekommen. Nun erarbeiten sie gemeinsam ein besseres Werbungskonzept.
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Bad Harzburg. Vor gut einem Jahr mochten sich die Kur-, Tourismus- und Wirtschaftsbetriebe (KTW) und die Bad Harzburger Beherbergungsbetriebe, die im Dehoga (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband) organisiert sind, irgendwie nicht gern. In erster Linie fühlten sich die Gastronomen von der Werbung abgeschnitten und von den Entscheidungsträgern nicht gehört. Das ging eine Weile hin und her, aber am Ende kam man dann zusammen.
Nun haben beide Seiten einen Kooperationsplan, der bereits Seite an Seite erarbeitet wurde. KTW-Chef Bernd Vollrodt und Tourismusmarketing-Chef Stefan Jurisch stellten die Ideen nun öffentlich vor, der Dehoga besprach sie jüngst auf einem Stammtisch. In erster Linie soll die Werbung künftig zielgerichteter sein.
Daten abgleichen
Aufgrund von Daten einiger großer Hotels, die der Dehoga zur Verfügung stellte, und den Angaben, die die KTW aus den Kurbeitragsunterlagen haben, ermittelte Stefan Jurisch, woher genau die meisten Gäste kommen: in erster Linie aus dem Norden bis hinauf nach Bremen und aus dem Osten, aus dem Raum Berlin.
Nun ist das allein keine Überraschung. Durch die ausgewerteten Daten kann jedoch sehr viel genauer geschaut werden, wo die hauptsächlichen „Quellgebiete“ sind. Nämlich auch in Mecklenburg-Vorpommern oder anderen norddeutschen Flächenländern. Aber halt nicht im ganzen Land. Und so kann die Werbung nun dort punktuell eingesetzt werden und zielgerichtet in den Städten erfolgen, in denen ein Bad-Harzburg-Urlaub besonders beliebt ist.
Vier Zielgruppen
Im nächsten Schritt soll nun gemeinsam erörtert werden, was dort genau geschehen soll. Prospekte? Messen? Infostände? Zeitungsanzeigen? Natürlich soll das alles auch über das Internet beziehungsweise die Social-Media-Kanäle laufen.
Außerdem wurden in gemeinsamen Gesprächen vier Zielgruppen herausgearbeitet, bei denen ein Urlaub in Bad Harzburg besonders beliebt sein dürfte und die entsprechend konkret mit speziellen Angeboten angesprochen werden sollen. Diese Zielgruppen haben Arbeitstitel bekommen.
„Ich will raus“ richtet sich an Menschen zwischen 21 und 30 Jahren. „Gesund bleiben“ spricht für sich. „Best Ager“ sind potenzielle Gäste ab 55 Jahren. Und dann gibt es auch noch die Zielgruppe „Großeltern/Enkel“, bei der ein Aufenthalt in Bad Harzburg ebenfalls sehr beliebt sein dürfte. Dehoga-Vorstandsmitglied Jochen Borchers beispielsweise weiß, dass Bad Harzburg allgemein bei Familien wieder sehr beliebt ist.
Werbung mit Partnern
Die Werbung – und das ist eine weitere Essenz aus den KTW-Dehoga-Runden – solle im Idealfall auch mit Partnern erfolgen. Denkbar sind Kooperationen mit Orten, Hotels oder Restaurants in anderen Regionen wie der Küste. Nicht um sich die Gäste gegenseitig abspenstig zu machen – die Bewohner sollen angesprochen werden, so Borchers. Die Sache solle auf Gegenseitigkeit beruhen.
Die Lost Places
Noch ein vierter Punkt soll angepackt werden: „Besondere Orte“ sollen geschaffen beziehungsweise gezielt beworben werden. Nicht das Offensichtliche, sondern mehr der Geheimtipp, die Bad Harzburger Spezialität, die Lost Places. Das Harzburger Fenster kann so ein Ort sein, auch die Höhle unterhalb des Burgbergbrunnens. Viel mehr Ideen sind nicht entwickelt worden, denn nun, so Bernd Vollrodt, wolle man sich erst einmal auf diese Themen stürzen und sie vertiefen.