B82-Unfall mit drei Toten: Hat der Staatsschutz ermittelt?

Ein Polizeiauto fährt mit Blaulicht. An der Unfallstelle waren auch einige zivile Polizeifahrzeuge, doch der Staatsschutz hat nicht ermittelt. Symbolfoto: Robert Michael/dpa
Nach dem tödlichen Unfall auf der Bundesstraße 82 bei Langelsheim hat sich das Gerücht verbreitet, dass der Staatsschutz in dem Fall ermittelt habe. Der Unfallverursacher soll auch eine palästinensische Flagge in seinem Auto gehabt haben.
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Langelsheim. Nach dem tödlichen Unfall auf der Bundesstraße 82 bei Langelsheim hat sich in der Gemeinde das Gerücht verbreitet, dass der polizeiliche Staatsschutz in dem Fall ermittelt habe – und sogar als erstes am Unfallort gewesen sein soll. Dies ist jedoch nicht der Fall.
Der Unfallverursacher, ein 53-jähriger Syrer, war mit seinem Auto frontal mit einem anderen Fahrzeug zusammengestoßen. Bei dem Unfall kamen drei Menschen ums Leben, darunter auch der Unfallverursacher selbst. Anlass für das Gerücht könnte sein, dass sich im Auto des Mannes eine palästinensische Flagge befunden hat.
Gerücht sei „absurd“
Der Staatsschutz ermittelt bei terroristischen Straftaten und politisch motivierten Straftaten. Ein solcher Verdacht habe bei dem Unfall aber nie im Raum gestanden, teilen sowohl ein Sprecher der Goslarer Polizei als auch ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig, die in dem Fall das Todesermittlungsverfahren geführt hat, auf GZ-Nachfrage mit. „Es gab keine Ermittlungen des Staatsschutzes“, sagt der Polizeisprecher, „und es gab überhaupt keine Überlegungen in die Richtung.“ Auch der Sprecher der Braunschweiger Staatsanwaltschaft bezeichnet das Gerücht als „absurd“.
Er bestätigte, dass sich in dem Wagen eine palästinensische Flagge befunden habe, doch die beiden Insassen seien weder observiert worden, noch habe es Ermittlungen des Staatsschutzes gegen sie gegeben, sagt er. Der Beifahrer, ein 32-Jähriger aus Dassel im Landkreis Northeim, der ein Bekannter des Fahrers war, verlor bei dem Unfall ebenfalls sein Leben. Er habe einen kasachischen Hintergrund und ebenfalls keine Verbindung zum Staatsschutz, berichtet der Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Verfahren ist abgeschlossen
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat, wie berichtet, das Todesermittlungsverfahren abgeschlossen. Die Ursache des Unfalls war laut der Staatsanwaltschaft ein Überholmanöver des 53-Jährigen.