Welterbe-Stiftung: „Existenzbedrohliche finanzielle Krise“

Ein Schild am Rathaus der Stadt Goslar wirbt für das Welterbe. Die Welterbe-Stiftung befindet derzeit in einer schwierigen Situation. Foto: Swen Pförtner/dpa
Die Welterbe-Stiftung in Goslar steht vor einer finanziellen Zerreißprobe. Die Mitarbeiter demonstrieren jetzt gegen einen möglichen Personalabbau. Ein Sanierungsplan soll die Wende bringen.
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Harz. Der Betriebsrat der Welterbe-Stiftung spricht von „einer existenzbedrohlichen finanziellen Krise“, in der sich die Stiftung befinde. Weil sie ihre Arbeitsplätze gefährdet sehen, rufen Mitarbeiter der Stiftung für Montag, 3. März, zu einer Demonstration in Goslar auf. Während der Kundgebung wollen die Beschäftigten ihre Situation verdeutlichen. Die Mitarbeiter, die Stiftung beschäftigt 27 Kräfte, treffen sich um 15 Uhr am Kreishaus in der Klubgartenstraße in Goslar, um durch die Innenstadt zum Marktplatz zu laufen.
Während der Kundgebung wollen sich die Beschäftigten für eine „nachhaltige Finanzierung“ einsetzen. Betriebsratsvorsitzende Lea Dirks spricht von einer „Dynamisierung der Zuwendungen“. Ziel müsse sein, dass die Stiftung „langfristig stabil aufgestellt ist“, sagt Dirks.
Die Mitarbeiter beklagen in einer Erklärung, dass die Zuwendungen seit acht Jahren nicht an die steigenden Kosten angepasst worden seien. Inflation, gestiegene Energiepreise und Tariferhöhungen würden die Situation zusätzlich verschärfen.
In der Mitteilung heißt es weiter: „Nun wird eine umfassende Neuausrichtung gefordert, die einen dramatischen Personalabbau zur Folge haben könnte.“ Ohne „finanzielle Stabilisierung“ sei es nicht möglich, die Arbeit fortzuführen. Sie fordern „eine Einigung“, ansonsten sei die Stiftung gefährdet.
Stiftungsdirektor Dr. Johannes Großewinkelmann muss in Kürze einen Sanierungsplan vorlegen, um deutliche Ausgabenkürzungen zu erzielen.
Sechsstellige Summe
Die Stiftung muss ihren Etat um 200.000 bis 300.000 Euro zusammenstreichen. Zuletzt war das Budget deutlich überschritten worden. Vor allem das Land fordert eine Umstrukturierung. Hannover ist der größte Geldgeber und unterstützt die Stiftung mit 460.000 Euro pro Jahr, das sind zwei Drittel der Fördersumme.
Jeweils 50.000 Euro überweisen Stadt und Landkreis Goslar sowie der Landkreis Göttingen. Weitere Geldgeber sind die Niedersächsischen Landesforsten, die Harzwasserwerke, die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz sowie die Stadt Braunlage und die Gemeinde Bad Grund.
Am Freitag, 7. März, tagt das Kuratorium der Stiftung. Es ist vorgesehen, dass Stiftungsdirektor Großewinkelmann dann seine Pläne zur Sanierung vorlegt.