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Goslarer Rollstuhlfahrerin verärgert

Barrierefreie Wahl? Hausmeister und Lehrer melden sich

Nachdem sich eine Goslarer Rollstuhlfahrerin über das Wahllokal im Ratsgymnasium beschwert hatte, melden sich ein Lehrer und der Haustechniker des Gebäudes.

Nachdem sich eine Goslarer Rollstuhlfahrerin über das Wahllokal im Ratsgymnasium beschwert hatte, melden sich ein Lehrer und der Haustechniker des Gebäudes. Foto: Sowa

Nachdem eine Goslarerin den barrierefreien Zugang zum Wahllokal im Ratsgymnasium kritisiert hatte, äußerten sich nun der Haustechniker und ein Lehrer der Schule zu dem Vorfall.

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Von Petra Hartmann
Samstag, 15.03.2025, 12:00 Uhr

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Goslar. Zu unserem Artikel über Rollstuhlfahrerin Viviana Lombardi, die im Wahllokal Probleme bei der Stimmabgabe hatte, erreichten uns zwei Stellungnahmen. Kritisiert wurden dabei die Punkte, dass die Wählerin ihren Türöffner als „brummigen“ Hausmeister bezeichnet hatte und dass die Fahrt mit dem Fahrstuhl sehr kompliziert gewesen sei.

Zunächst meldete sich Uwe Loose, Haustechniker des Ratsgymnasiums, zu Wort: „Seit fast zehn Jahren bin ich als Haustechniker am Ratsgymnasium tätig und habe alle Wahlen betreut. Beschwerden kamen bisher keine“, stellt er klar. An der Schule gebe es zurzeit einen Schüler, der im Rollstuhl sitzt und täglich mehrmals das Hoftor ohne Probleme passiert. „Natürlich ist ein Elektromobil breiter und bei der nächsten Wahl sind beide Torflügel geöffnet“, verspricht er. Aber: „Der brummige Hausmeister war ein zufällig anwesender Lehrer des Ratsgymnasiums. Der Außenaufzug ist deutlich beschriftet gewesen, mit dem nur eine Station ins Untergeschoss möglich ist. Im Gebäude wurde der Weg zum Innenaufzug durch Flatterband und Hinweisschilder geleitet. Selbst die richtige Station, zum Wahlbüro, ist im Aufzug kenntlich gemacht worden. Die gute Frau im Rollstuhl hätte sich auch durch anwesende Wähler an den Wahlvorstand wenden können. Die waren in die Örtlichkeiten eingewiesen und hätten bestimmt geholfen.“

Viviana Lombardi musste aufgrund ihres Wohnortes im Wahllokal am Ratsgymnasium wählen. Dabei stieß sie auf Hindernisse, wie sie berichtet.

Viviana Lombardi musste aufgrund ihres Wohnortes im Wahllokal am Ratsgymnasium wählen. Dabei stieß sie auf Hindernisse, wie sie berichtet. Foto: Hartmann

Der Mann, der die Tür für Lombardi geöffnet hatte, war Stefan Bolde-Müller. Er schrieb an die GZ: „Der ‚brummige‘ Hausmeister war ich. Ich war auf dem Weg zur Kirche und habe gesehen, dass die Dame Probleme mit der Tür bekommen könnte, und habe höflich gefragt, ob ich helfen kann, und habe dann die zweite Türhälfte geöffnet. Dann habe ich sie zum Aufzug begleitet und ihr erklärt, wie sie zum Wahllokal kommt.“ Er räumt ein: „Ich gebe zu, aufgrund der baulichen Situation kann es kompliziert sein, aber es war, soweit ich das sehen konnte, alles ausgeschildert. Die Fahrstühle waren frei zugänglich.“

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