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Die Parteien bereiten sich vor

Bundestagswahl 2025: Kandidaten, Termine und Landeslisten

Zielort Berliner Bundestag: Am 23. Februar werden die Plätze im Parlament neu vergeben.

Zielort Berliner Bundestag: Am 23. Februar werden die Plätze im Parlament neu vergeben. Foto: picture alliance/dpa

Nach dem Aus für die Ampel wählt Deutschland bereits am 23. Februar den neuen Bundestag. Die Terminpläne der Parteien sind über den Haufen geworfen. Tempo ist angesagt. Die GZ gibt einen Überblick, wie sich die Lage in Region und Land darstellt.

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Von Frank Heine
Mittwoch, 20.11.2024, 04:00 Uhr

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Goslar. Wann nominieren die Parteien ihre Kandidaten in den Wahlkreisen? Und wann stellen sie die Landeslisten auf, die gerade für die bei den Direktmandaten wenig(er) erfolgreichen Parteien noch sehr wichtig werden können? Der frühe Wahltermin für die Bundestagswahl am 23. Februar hat alle Fahrpläne durcheinandergewirbelt.

In Niedersachsen haben die Parteien reagiert und Daten für das Aufstellen der Listen fixiert. Meistens gehen sie noch in diesem Jahr über die Bühne. Nur die SPD wartet den Jahreswechsel ab und will erst am 4. Januar entscheiden.

Heil, Miersch, Pistorius

Spannendes Personalpuzzle bei den Genossen: Während bisher Bundesarbeitsminister Hubertus Heil ganz oben stand, kommen nun mit Verteidigungsminister Boris Pistorius und Generalsekretär Matthias Miersch zwei neue Schwergewichte hinzu, von denen einer sogar immer noch als möglicher Kanzlerkandidat ins Spiel gebracht wird – von Parteichef Lars Klingbeil ganz zu schweigen. Am vergangenen Wochenende haben die Sozialdemokraten wie berichtet die frühere niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligenstadt für den Wahlkreis Goslar-Northeim-Göttingen II (52) nominiert. Sie hatte ihn vor drei Jahren von Dr. Roy Kühne (CDU) für die SPD zurückerobert. Eine Entscheidung für den Wahlkreis Salzgitter-Wolfenbüttel (49) fällt erst am kommenden Samstag, wenn die aktuelle Bundestagsabgeordnete Dunja Kreiser, vorher Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Wolfenbüttel-Nord, sich in Salzgitter im „Hotel am See“ erneut einer Kampfkandidatur gegen Michael Letter stellen muss. Der Ratsvorsitzende von Salzgitter hatte 2021 nur zwei Stimmen Rückstand auf Kreiser, als die SPD die Nachfolge des bisherigen Mandatsträgers Sigmar Gabriel regelte.

Bogisch redet mit

Die CDU legt terminlich vor und trifft sich ebenfalls schon am kommenden Samstag, 23. November, in Visselhövede. Dort wird aber schon die Landesliste zurecht geschneidert. Kreisvorsitzender Ralph Bogisch vertritt die Goslarer Interessen. Der Osnabrücker Finanzexperte Mathias Middelberg wird laut dem Hannoveraner Politik-Magazin „Rundblick“ für den Spitzenrang gehandelt. Wo landen Dr. Constantin Weigel aus dem Oberharz und Reza Asghari aus Wolfenbüttel? Der 30-jährige Unternehmer aus Clausthal-Zellerfeld und der 63-jährige Professor, der eine Professur an der TU Braunschweig sowie der Ostfalia Hochschule in Entrepreneurship hat, sind schon seit Wochen als Kandidaten für die Wahlkreise 52 und 49 installiert.

Lena Krause

Lena Krause Foto: (c) Julia Bornkessel

Auch die Grünen sind bereits präpariert und sortieren ihr Niedersachsen-Personal jetzt bereits am 14. Dezember beim Landesparteitag in Hannover. Spannend ist, wo die aktuelle Abgeordnete Karoline Otte landet. Sie tritt erneut im Wahlkreis von Heiligenstadt an. Aus dem Göttinger Bereich werden aber auch der früheren Europaabgeordneten Viola von Cramon gute Chancen auf einen Platz weit vorn auf der Liste zugetraut – neben Filiz Polat aus Osnabrück und Julia Verlinden aus Lüneburg. Im Wahlkreis 49 tritt Lena Krause an, die intern gegen Nico Söhnel die Nase vorn hatte. „Unsere Region ist ein wichtiger Industriestandort, und ich werde mich für die Sicherung von Arbeitsplätzen und Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen einsetzen“, erklärte sie nach der Nominierung. Ihr Ziel ist es, das Sprachrohr der Region im Bund zu sein – sie gehe motiviert in den Wahlkampf.

Rudzka und Rau

Die AfD hat mit Kandidaten ebenfalls vorgelegt. Der neue Kreisvorsitzende Main Müller erklärt, im Wahlkreis 49 geht Angela Rudzka ins Rennen, die als frühere Leiterin der Landesgeschäftsstelle in der Partei sehr bekannt sei.

Angela Rudzka

Angela Rudzka Foto: Privat

Im Wahlkreis 52 setzt die AfD auf Waldemar Rau. Die Partei hat das vierte Adventswochenende ausgesucht, um sich am vom 20. bis 22. Dezember in Dötlingen mit ihrer Landesliste zu befassen. Hier gilt Dirk Brandes als möglicher Spitzenkandidat.

Bei der FDP spricht viel für Bundestagsfraktionschef Christian Dürr aus Ganderkesee als ersten Namen auf der Liste. Landesvorsitzender Konstantin Kuhle aus Göttingen sollte folgen, wenn die Liberalen am 21. Dezember in Celle zur Landesvertreterversammlung zusammenkommen. Zu Kandidaten für die Wahlkreise war bei der Goslarer FDP nichts in Erfahrung zu bringen.

Die Linken sollten mit ihrer bundesweiten Spitzenkandidatin Heidi Reichinnek ganz vorn antreten. Nach dem überraschenden Verzicht des Bundestagsabgeordneten Victor Perli im Wahlkreis 49 sortiert die Partei ihr Personal für die Wahlkreise noch.

Am Freitag soll wie berichtet eine Entscheidung für den 52er Wahlkreis aus dem Kreis der kommunalen Mandatsträger fallen, erklärte Vorsitzender Michael Ohse. Eine Nominierung ist für den 18. oder 19. Dezember geplant. Für die Perli-Nachfolge sei einer der beiden Sprecher aus Salzgitter im Gespräch. Beim Bündnis Sahra Wagenknecht ist die bundesweite Nummer zwei Amira Mohamed Ali aus Oldenburg eine heiße Kandidatin auf Rang eins in Niedersachen.

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