Sonderausstellung zu einem TV-„Straßenfeger“ in Seesen

Arena-Atmosphäre herrscht im Seesener Freibad Brillteich, als die Wettkämpfe Pfingsten 1975 starten. Foto: Städtisches Museum Seesen (Archiv)
Ältere werden sich genau daran erinnern: In den 1970er Jahren gab es eine TV-Spielshow, die die Massen vor die Bildschirme lockte. Auch Seesen spielt darin eine Rolle: Welche, das ist im Städtischen Museum im Rahmen einer Sonderschau zu sehen.
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Seesen. An diesem Wochenende jährt sich eine besondere Veranstaltung in den Mauern der Harzstadt zum 50. Mal: An Pfingsten 1975 war nämlich das ARD-Fernsehspektakel „Spiel ohne Grenzen“ im damaligen Seesener Freibad Brillteich zu Gast. Anlässlich des Internationalen Museumstags erinnert das Städtische Museum daran mit einer Sonderausstellung.
Eröffnet und erstmals zu sehen sein wird die Schau „Spiel ohne Grenzen in Seesen“, die das Städtische Museum Seesen auf seiner Galerie zeigt, am Sonntag, 18. Mai, im Rahmen des Internationalen Museumstages. Das Museum öffnet seine Pforten an diesem Tag bei freiem Eintritt zwischen 14 und 17.30 Uhr. Zeitgleich sorgen der „Freundeskreis Städtisches Museum“ und der Partnerschaftsverein „Club Carpentras“ beim Museumsfest vorm Jagdschloss für das leibliche Wohl der Besucherinnen und Besucher.

Das Seesener Team für die Show „Spiel ohne Grenzen“, die 1975 in der Sehusastadt gastiert, stellt sich zum Gruppenfoto vorm Städstischen Museum auf. Foto: Städtisches Museum Seesen (Archiv)
„Spiel ohne Grenzen“ war eine seit den 1960er Jahren beliebte Spielshow – wie der Name verrät eine grenzübergreifende Unterhaltungssendung, die europaweit Erfolge feierte. Den zunächst nationalen Ausscheidungsrunden folgten dann internationale Vergleichswettkämpfe in sportlich herausfordernden Geschicklichkeitsspielen. Die Bundesrepublik nahm in den Jahren 1965 bis 1980 an dem internationalen TV-Straßenfeger teil und konnte europaweit sechs Siege nach Hause bringen, hat Seesens Museumsleiter Dirk Stroschein recherchiert.
„Badefreuden der 20er Jahre“ in Seesen
„Zum Seesener Wettstreit im Jahr 1975 konnte man damals in einschlägigen TV-Programmzeitschriften folgendes lesen: ,Im Freibad der niedersächsischen Stadt Seesen geht es heute ziemlich feucht zu.‘ ‚Badefreuden der 20er Jahre‘ ist das Motto der fröhlichen Punktejagd, an der sich neben Gastgeber Seesen auch ein Team aus dem nordrhein-westfälischen Baesweiler beteiligt“, so Stroschein weiter. Er hat die Ausstellung konzipiert und dafür im Vorfeld bereits mit einigen Zeitzeugen und Beteiligten gesprochen, Material aus seinem Archiv zusammengestellt sowie in der Stadt des damaligen Spielgegners Baesweiler bei Aachen vor Ort recherchiert und Gespräche geführt.

Seesens Museumsleiter Dirk Stroschein präsentiert das Plakat zur Spielshow im Jahr 1975. Foto: Städtisches Museum Seesen
In Seesen herrschte damals quasi Ausnahmezustand: Rund 3000 Besucher verfolgten damals das „Spiel ohne Grenzen“ von den Tribünen. Den Schauplatz des Geschehens in seiner damaligen Form gibt es übrigens nicht mehr. Vor rund 20 Jahren stand die Schließung des Freibads an – gefolgt vom Zuschütten der Becken, so Stroschein. „Heute wird das Areal als Campingplatz genutzt.“
Dabei ist die Ausstellung sozusagen erweiterbar: Denn auch weiterhin werden, vielleicht angeregt durch die Ausstellung, Zeitzeugenerinnerungen von Mitwirkenden und Zuschauern gesucht, sowie Dokumente wie Eintrittskarten oder Programmhefte und natürlich Fotos und Filme, die damals aufgenommen wurden. Wer etwas beitragen kann und möchte, wird gebeten, sich an Dirk Stroschein unter Telefon (05381) 48891 oder Mail an museum@seesen.de zu wenden. Die Ausstellung ist bis zum 19. Oktober zu sehen. Begleitveranstaltungen sind in Planung. red/ag
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