„Schwelbrand in Altenau“: CDU fordert politisches Handeln

Die Altenauer sind sich einig, dass sich etwas an der Belebung der Innenstadt tun muss. Foto: Knoke
Nach zwei Treffen des Altenauer Ortsbürgermeisters zum Tourismus und der Zukunft des Ortes reagieren nun auch die Christdemokraten. Sie fordern politisches Handeln und einen kritischen Rückblick des Ortsbürgermeisters auf seine Amtszeit.
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Altenau. Die CDU Altenau-Schulenberg reagiert erstaunt darüber, dass Ortsbürgermeister Alexander Ehrenberg (SPD) „erst jetzt bemerkt, dass es touristisch brennt und ganz Altenau von einem Schwelbrand betroffen ist“. Wie berichtet hatte Ehrenberg zu zwei Treffen geladen, in denen es um die Situation der Restaurants und der weiteren Zukunft des Ortes ging. Anstelle der bloßen Erkenntnis fordert die CDU in einer Pressemitteilung den Ortsbürgermeister zum politischen Handeln auf.
Zunächst einmal zeigt sich der Altenauer Christdemokrat Joachim Mahnke in seiner Pressemitteilung verwundert darüber, dass für Schulenberg trotz Sperrung der Bramkebrücke kein Handlungsbedarf aufgrund eines Schwelbrandes erkannt werde. Außerdem versteht er ebenso wenig die Auswahl der Einladungen, die für das Treffen in der vorigen Woche verschickt worden sind. „Warum sollen nur Vermieter, die eingeladen worden sind, die Vereine vor Ort unterstützen?“, fragt Mahnke. In seinen Augen ist es Aufgabe der Politik, alle Menschen mitzunehmen und nicht zu trennen.
Fehlende Gastronomie
Grundsätzlich findet es der CDU-ler Mahnke schwierig, die heutige Zeit mit der Zeit um 1990 zu vergleichen. Deutschland habe sich verändert, genauso die Wünsche und Ansprüche von Gästen. Die Beobachtungen des Ortsbürgermeisters, etwa dass die Zahl der Ehrenamtlichen schrumpft, sei nicht neu. Problem wie fehlende Gastronomie, Freizeitangebote für Gäste mit Hunden sowie marode Straßen und Häuser in der Innenstadt seien ebenfalls länger bekannt. Schließlich handele es sich dabei um eine „nicht zufriedenstellende Entwicklung in Altenau“, die Bürgerinnen und Bürger bereits in den vergangenen Jahren beim Runden Tisch unter dem damaligen Vorsitz von Ines Peinemann (CDU) aufgezeigt hätten. „Begrüßt wird von der CDU Altenau-Schulenberg ein eigener kritischer Rückblick des Ortsbürgermeisters auf die Entwicklung der letzten fast 20 Jahre seiner Amtszeit“, so Mahnke in seiner Pressemitteilung.
Genau wie Ehrenberg bei seinen Veranstaltungen lobt auch Mahnke noch einmal das Engagement der Vereine und Bürger, das bereits außergewöhnlich hoch sei. Als Beispiele nennt der Christdemokrat die Veranstaltungen im Goethehaus, den Wintermarkt, den Garagenflohmarkt, die Pflege der Würzel und vieles mehr. Der Altenauer befindet in seiner Mitteilung, dass zwar allen diese Aufgaben Freude bereite, es aber nur durch das Ehrenamt so in der Zukunft nicht weitergehen könne. „Es ist aber nicht nur das Älterwerden. Das gemeinnützige Engagement kostet auch eigenes Geld. Geld, das heute zum Teil nicht mehr so locker ist wie früher“, so Mahnke.
Aufgabe der Politik
Darum betont er, dass es eine „vordergründige Handlungsaufgabe der Kurbetriebsgesellschaft, mit Unterstützung des Vertragspartners der Glücksburg Consulting“ sei, dafür zu sorgen, dass Gäste sich im Harz wohlfühlten. Gleichzeitig sagt die CDU aber auch, dass sowohl KBG als auch GLC „heute schon mehr leisten, als ihnen angetragen worden ist“. Deshalb sieht Mahnke die Politik gefordert, Rahmenbedingungen für Gastronomie, Gewerbe und Tourismus zu schaffen. „Wenn der Ortsbürgermeister berichtet, dass nur begrenzte Mittel von der Stadt und der Kurbetriebsgesellschaft zur Verfügung gestellt werden, ist es die Aufgabe der Politik, das im Rahmen der Möglichkeiten zu ändern.“
Diese Bedingungen sind aus Sicht der Christdemokraten in einem Ausschuss für Stadtentwicklung zu erarbeiten, so Mahnke. „Zur Ortsratssitzung im Februar 2024 hat die CDU die Wiedereinführung des Ausschusses beantragt. Abgelehnt ohne Gegenvorschlag wurde der Antrag mit den Stimmen der SPD“, erinnert Mahnke. In dieser Sitzung wurde die Idee wie berichtet auch von der Kurbetriebsgesellschaft als „zahnloser Tiger“ bezeichnet. Es bestehe die Sorge, dass der Ausschuss die Stadt nicht weiterbringe, weil er eben auch kein Geld habe. Die Glück-Auf-Gruppe in Clausthal-Zellerfeld übrigens hatte bereits nach der Kommunalwahl 2021 diesen Ausschuss gefordert. Im Dezember 2022 schmetterte die Mehrheit aber den Antrag ab. Mittlerweile trägt der Bau-, Umwelt- und Feuerwehrausschuss aber noch den Zusatz „Stadtentwicklung“.