Goslarer Bündnis wünscht sich vollen Einsatz für den Frieden

Nicht aufrüsten, sondern deeskalieren: Das Goslarer Friedensbündnis ruft zur Teilnahme am Ostermarsch auf. Foto: Epping (Archiv)
Die USA wünschen sich Waffenstillstand und Verhandlungen in der Ukraine. Europa redet über eigene Atombomben. Deutschland stockt den Rüstungsetat massiv auf. Der traditionelle Ostermarsch mit dem Friedensbündnis Goslar erlebt neue Aktualität.
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Goslar. Das Friedensbündnis ruft zur Teilnahme am Ostermarsch in Goslar auf. Er soll am Samstag nach Wunsch der Veranstalter ein deutliches Signal dafür setzen, dass Deutschland mehr in seine Friedensfähigkeit durch Diplomatie als in eine sogenannte Kriegstüchtigkeit investieren sollte. Der Ostermarsch startet um 10.30 Uhr mit einer Kundgebung „Voller Einsatz für den Frieden!“ auf dem Jakobikirchhof. Nach einem Zug durch die Innenstadt endet er vor dem ehemaligen Standesamt auf der Rosentorstraße.
„Falsch und brandgefährlich“
Für das Friedensbündnis unterstreicht Erika Hauff-Cramer die aktuelle Bedeutung des Ostermarsches: „Wir müssen zu Ostern in großer Zahl auf die Straße gehen, um der Politik zu zeigen, dass wir den Weg einer umfassenden Militarisierung für falsch und brandgefährlich halten.“ Herle Tonon ergänzt: „Nur auf friedlichem Weg bekommen wir die enormen Ressourcen frei, die wir dringend für Bildung, Gesundheit, Soziales, Umwelt- und Klimaschutz brauchen.“ Ulrike Schmitz betont den verfassungsrechtlichen Aspekt: „Das Friedensgebot des Grundgesetzes muss endlich glaubwürdig umgesetzt werden. Wir sollten auf eine friedliche Kooperation mit allen Staaten hinarbeiten.“
Kirchliches Duo als aktive Teilnehmer
Gerhard Stein hält die Auftaktrede zum Ostermarsch-Motto, Schmitz redet zu „Aufrüstung und Verschuldung“. Hauff-Cramer und Bernd Krage-Sieber steuern kabarettistische und musikalische Einlagen bei. Das Friedensbündnis freut sich über zwei Kirchenvertreter aus Gittelde und Delligsen. Pfarrerin Melanie Klawitter und Pfarrer Michael Pfau nennen ihren Beitrag: „Selig sind, die Frieden stiften“. Das Friedensbündnis besteht als überparteilicher Veranstalter darauf, keine Nationalflaggen oder Parteifahnen mitzuführen. Fahnen, Banner und Schilder zum Thema sind in Vielfalt und Buntheit willkommen. Der Einsatz von Trommeln und Trillerpfeifen ist erwünscht.
Worum geht es dem Bündnis? Die Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine drohten, sich zu atomaren Konflikten auszuweiten. Das erfülle Menschen mit Ängsten. Die Debatte über EU-Atombomben, Gedankenspiele zu westlichen Bodentruppen in der Ukraine, die massive Aufstockung des Rüstungsetats und Forderungen nach Kriegstüchtigkeit verstärkten die Befürchtungen. Zahlreiche Menschen vermissten diplomatisches Engagement und seien irritiert, dass trotz amerikanischer Bemühungen um Waffenstillstand und Verhandlungen in der Ukraine die EU weiterhin auf Konfrontation setze.