Navi führt in die Irre: Tourist (78) bleibt im Bodetal stecken

Der weiße Skoda Yeti steckte am Samstag stundenlang auf einem Wanderweg im Bodetal fest. Foto: Michael Severin/Bergwacht Thale
Ein Navigationssystem soll eigentlich helfen, nicht in die Irre führen – doch ein Tourist erlebte im Ostharz das Gegenteil. Auf einem Wanderweg blieb er mit seinem Auto stecken. Bergwacht und Feuerwehr mussten anrücken, um sein Fahrzeug zu retten.
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Thale. Wer ein Navigationssystem benutzt, kennt diese Situation: Die Stimme macht einen verhängnisvollen Vorschlag: „Biegen Sie links ab“ obwohl dort keine Straße zu sehen ist, „Sie sind am Ziel“ mitten auf der Autobahn.
Ein ähnliches Missgeschick ist am Wochenende einem Mann aus Minden im Ostharz passiert. Der 78-Jährige fuhr am Samstagmittag mit seinem Skoda Yeti über einen Wanderweg im Hirschgrund, einer Seitenschlucht des Bodetals, aus Thale kommend ins Tal hinein. Nach kurzer Zeit blieb das Fahrzeug stecken und der Mann konnte es allein nicht befreien. Daher entschloss sich der Tourist, seinen Pkw zurückzulassen und Hilfe zu suchen. Er begab sich zu Fuß zum Basislager der Bergwacht Thale, wie Jens Kowalewski von der Bergwacht, gegenüber der GZ berichtet: „Er kam an unserer Hütte vorbei und war ein bisschen durch den Wind.“
„Hände über dem Kopf zusammengeschlagen“
Daraufhin machten sich die Retter mit dem Mindener in Richtung seines Fahrzeuges auf den Weg. „Wir haben auch erst einmal die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen“, sagt Kowalewski. „Es war ein schmaler Weg, links geht es steil nach oben und rechts bis zur Bode steil herab. Das hätte wirklich böse ausgehen können“.
Die Bergretter alarmierten die Feuerwehr. Die Einsatzkräfte mussten trotz Geländewagens noch mehrere Hundert Meter zu Fuß bis zum Skoda zurücklegen. Dort angekommen, richteten sie den eigentlichen Wanderweg her und verbreiteten diesen, sodass ein Abschleppdienst sich dem Fahrzeug annehmen konnte. Ein Autoreifen erlitt einen Platten.
Nach Informationen der „Volksstimme“ hatte der Mindener den übrigen Mitgliedern seiner Wandergruppe entgegenfahren wollen und sei dabei den Anweisungen seines Navigationssystems gefolgt.