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Verein „Leben mit Krebs“

Herzenswunsch: Krebskranker 19-Jähriger reist ins Disneyland Paris

Auf ins große Piratenabenteuer.

Auf ins große Piratenabenteuer. Foto: Privat

Der Goslarer Verein „Leben mit Krebs“ hat den Herzenswunsch eines krebskranken Jugendlichen erfüllt: Der 19-Jährige aus der Region Goslar, der an Knochenkrebs erkrankt war, wollte ins Disneyland Paris fahren und dort Darth Vader begegnen.

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Von Petra Hartmann
Samstag, 07.09.2024, 08:00 Uhr

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Goslar. „Alle Wünsche werden klein gegen den, gesund zu sein“, lautet ein Sprichwort. Aber dann ist da oft noch der Herzenswunsch – gerade wenn man krank ist ...

Jenseits der medizinischen Fragen hat es sich der Goslarer Verein „Leben mit Krebs“ zur Aufgabe gesetzt, an Krebs erkrankten Menschen einen solchen Herzenswunsch zu erfüllen.

Jetzt ging für einen 19-Jährigen aus der Region Goslar ein lang gehegter Traum in Erfüllung: Er durfte ins Disneyland Paris fahren und dort in die Welten seiner Lieblingshelden eintauchen.

Im Hotel der Marvel-Helden

Der an Knochenkrebs erkrankte Jugendliche fuhr zusammen mit seinem Vater für drei Tage nach Frankreich. „Ein echtes Erlebnis! Organisatorisch hat alles geklappt und das Marvel Hotel war ein echter Traum für Fans“, schrieb sein 50-jähriger Vater danach an den Verein. Der junge Mann ist, genau wie sein Vater, ein großer Fan der Marvel-Filme, und beide stellten begeistert fest: „Alles im Hotel war im Marvel-Style eingerichtet und selbst das Zimmer war super in der Marvel-Art gestylt.“ Klar, dass die beiden sich dort sofort heimisch fühlten.

Begeistert hat den 19-Jährigen auch der riesengroße Park, in dem er alles besuchen und ausprobieren durfte. Der Andrang an Menschen war enorm. Das Besondere für den Goslarer: Er konnte tatsächlich alles zu Fuß erledigen. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Immerhin hat er erst kürzlich eine Operation durchgestanden und ein künstliches Kniegelenk erhalten.

Diagnose: Knochenkrebs

Im Dezember 2022 hatte der Jugendliche die Diagnose „Knochenkrebs im Knie“ erhalten. MRT und weitere Untersuchungen bestätigten den Verdacht. Die Ärzte hatten damals bereits eine Amputation des Beines in Erwägung gezogen. Dies wurde dann aber glücklicherweise bisher nicht notwendig. Das Knie musste jedoch ersetzt werden. Der damals noch 18-Jährige musste Operationen und eine ausgiebige Chemotherapie durchstehen. Inzwischen ist die Chemotherapie erfolgreich abgeschlossen und eine längere Reha ist beendet.

Nun also konnte er wieder fast den ganzen Tag im Park verbringen. Eine Pause im Wasser jedoch war wichtig: „Zwischendurch legten wir jeden Tag eine mehrstündige Pause im Hotelpool ein. Dies war zugleich ein guter Test für meinen Sohn, da er seit der OP nicht mehr schwimmen gewesen war“, berichtet der Vater. „Ohne Einschränkungen klappte jedoch auch dies, und es war wieder ein Erfolg in Richtung Normalität.“

Begegnung mit Darth Vader

Was das Tollste war im Disneyland Paris? Da brauchen die beiden gar nicht lange zu überlegen: „Das absolute Highlight für uns beide war der Besuch des Star-Wars-Bereiches und dort die Fotoshootings mit den Helden der Kindheit, Darth Vader und The Mandalorian!“ Beide haben jede Menge galaktische Fotos mit nach Hause gebracht, die sie sich noch oft ansehen werden.

„Es waren drei Tage voller Trubel und ständigen Erlebnissen, die man so finanziell und auch zeitlich kaum selbst realisiert hätte. Auch war es sehr gut um die harte Zeit der Behandlung noch einmal fernab vom Alltag Revue passieren zu lassen. Vielen Dank für diese tollen Vater-Sohn-Tage!“, schrieb der Vater an den Verein „Leben mit Krebs“. Auch für die Organisation vor Ort durch die Mitarbeiter von Disneyland Paris ist er voll des Lobes: „Das war top organisiert und echt cool“, sagt der 50-Jährige.

Die Psyche spielt eine große Rolle

Der Vereinsvorsitzende Eike Hulsch weiß um die Wichtigkeit und die gesundheitsfördernde Bedeutung einer solchen Reise und der Erfüllung eines Herzenswunschs. Daher setzt sich der Verein immer wieder dafür ein, dass den Krebspatienten solche Erlebnisse möglich gemacht werden. „In dieser Situation spielt die Psyche eine wesentliche Rolle. Zurzeit läuft bei dem 19-Jährigen noch die psychologische Betreuung zur Bewältigung seiner Krankheit. „Die Erfüllung des Herzenswunsches hat die körperliche und seelische Fatigue positiv beeinflusst“, sagt Hulsch.

Dem 19-Jährigen geht es inzwischen recht gut, wie sein Vater berichtet. Der Jugendliche macht nun ein Praktikum, und er hat auch schon eine Stelle im IT-Bereich gefunden. Es geht dabei um die Aufbereitung von Daten, sagt der Vater.

Mehr über den Verein „Leben mit Krebs“ und seine weiteren Aktivitäten gibt es im Internet unter www.leben-mit-krebs-goslar.de.

Unterwegs im Zauberland.

Unterwegs im Zauberland. Foto: Privat

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