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Knappenverein Othfresen-Heimerode

Neues Zeitalter beim Knappenverein Ohfresen-Heimerode

Angeführt von Werner Wenke (3. v. r.) sind die Othfresener Knappen die Bewahrer der Bergmanntradition. Seit ungezählten Jahren nehmen sie an der bergmännischen Barbarafeier in Salzgitter-Bad teil.

Angeführt von Werner Wenke (3. v. r.) sind die Othfresener Knappen die Bewahrer der Bergmanntradition. Seit ungezählten Jahren nehmen sie an der bergmännischen Barbarafeier in Salzgitter-Bad teil. Foto: Leifeld (Archiv)

Nach den Vorstandswahlen gibt es im Knappenverein Ohfresen-Heimerode Veränderungen. Das Bewahren der Bergbautradition soll aber weiterhin im Vordergrund stehen. Was wird anders?

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Von Andrea Leifeld
Donnerstag, 13.02.2025, 15:00 Uhr

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Othfresen. Die Mitglieder des Knappenvereins Glück Auf Othfresen-Heimerode sind die Bewahrer der Bergbautradition. Schon seit 1949, als der Bergbau im nördlichen Harzvorland mit unzähligen Gruben noch blühte. Doch die Zeiten änderten sich und die Gruben und Bergleute verschwanden. Aber der Knappenverein blieb und überdauerte die Jahrzehnte.

Angeführt von Werner Wenke halten die verbleibenden 13 Knappen bis in die Gegenwart die Bergbautradition hoch. Und so wird es auch bleiben, wenn es mit den turnusgemäß anstehenden Vorstandswahlen am vergangenen Sonntag auch einige Veränderungen gab: Arnold Kipke wurde zum neuen Kassenwart gewählt und tritt in die Fußstapfen von Ernst Ahrens. Dieser gab sein Amt nach 21 Jahren aus gesundheitlichen Gründen ab. Nach wie vor stehen Werner Wenke als erster Vorsitzender und sein Vize Erhard Vocht an der Vereinsspitze. Beide wurden in ihren Ämtern bestätigt.

(v.l.) Arnold Kipke, Werner Wenke, Ernst Ahrens und Erhard Vocht.

(v.l.) Arnold Kipke, Werner Wenke, Ernst Ahrens und Erhard Vocht. Foto: Privat

Mit Übergabe der Kasse an Arnold Kipke wird nun auch im Rechnungswesen das Computerzeitalter seinen Einzug halten. Bereits vor einigen Jahren, als Kipke zum Schriftführer gewählt wurde, verschwanden die alten, seit vielen Jahrzehnten geführten Protokollbücher zugunsten moderner Word-Dateien und E-Mail-Post. Kipke ist auch Fahnenträger und Lampenwart. „Dort wird es aber keine technischen Veränderungen geben. Die schwere Vereinsfahne muss man bei feierlichen Anlässen weiterhin selber tragen und auch bei der Pflege der Grubenlampen ist echte Handarbeit gefordert. Der PC hilft dabei nicht“, erzählt er schmunzelnd.

Fahne und Vergangenheit hochhalten

Nach wie vor will Kipke mit den Othfresener Knappen die Fahne zur Erinnerung an die bergmännische Vergangenheit hochhalten, obwohl auch das immer schwieriger würde. Nicht nur beim Blick auf die schwindenden Mitgliederreihen. Nachwuchs sein nicht zu erwarten. Junge Leute ließen sich für einen Knappenverein nicht begeistern.

Regelmäßig besuchten die Othfresener Knappen das Landestscherper der Vereinigung Bergmann- und Hüttenvereine Niedersachsen (VBN). Zweimal, im Jahr 2017 und 2022, wirkten die Othfresener selber als Gastgeber und bewirteten 300 Bergleute im Dorfgemeinschaftshaus. Auch beim Bergdankfest in Goslar und der Barbarafeier in Salzgitter-Bad hielten sie verlässlich die Fahne hoch. „Aber alle werden älter. Nicht nur wir“, erinnert Kipke. So wird es das Bergdankfest in Goslar 2025 nicht mehr geben und auch die Teilnehmer der Barbarafeier schrumpften auf eine sehr übersichtliche Anzahl.

Grillen im Sommer

Arnold Kipke kann das verstehen: „Selber fahren wir ja auch nicht mehr weit. Maximal 50 Kilometer.“ So sind für 2025 bislang nur heimische Veranstaltungen geplant: Das Grillen im Sommer und ein Bockwurstessen im Herbst – weiterhin werden die Knappen am Othfresener Dorffest teilnehmen und dem bunten Festumzug mit ihrem kultigen Treckergespann voranfahren.

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